Lisa Paus: Bilder des Alterns als gesellschaftliche Herausforderung

Theologisches Forum am 09.01.2025

In der dritten Vorlesung des Bamberger Theologischen Forums im Wintersemester 2024/25 referierte die Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Lisa Paus über die Vorstellungen, Herausforderungen und Perspektiven des Alterns. 

Die Politikerin widmete den Beginn Ihres Vortrags den verschiedenen Bildern, die entstehen können, wenn man an ältere Menschen denkt. Sie betonte dabei, dass sich Altern je nach individuellen Gegebenheiten ganz unterschiedlich darstellen kann: Während manche noch einige Reisen erleben, sich in Ehrenämtern oder in der Politik engagieren können, leiden andere wiederum unter Einsamkeit und/oder an Krankheit.

Darüber hinaus stellte Paus relevante Inhalte des 9. Altersberichts der Bundesregierung vor, welcher erst kürzlich erschienen ist. Unter anderem berichtete die Ministerin, dass gegenwärtig wieder mehr Menschen an Altersarmut litten als vor 10 Jahren. Besonders seien hochaltrige Frauen betroffen; wenn diese Frauen noch einen Migrationshintergrund haben, erhöhe sich das Armutsrisiko weiter. 

Die Bundesministerin betonte ebenso die hohe Gefahr von Altersklischees und -vorurteilen, welche zu Altersdiskriminierung führen könnten. Bereits im Berufsleben fände Diskriminierung statt: Die Wahrscheinlichkeit, zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen zu werden, so Paus, sinkt mit steigendem Alter. In Diskriminierungsfällen riet die Politikerin zur Kontaktaufnahme mit der Antidiskriminierungsstelle. Zudem berichtete die Ministerin von Projekten der Bundesregierung, wie beispielsweise dem Digitalpakt Alter, welcher Personen höheren Alters mit digitalen Medien vertraut machen solle.

Durchweg hob die amtierende Bundesministerin das hohe ehrenamtliche Engagement älterer Menschen und die dadurch resultierenden positiven Auswirkungen auf die Gesellschaft hervor.

Paus schloss ihren Vortrag mit dem Hinweis auf die große Heterogenität älterer Personen und einem anschließenden Plädoyer, eigene – vielleicht verkürzte - Altersbilder zu überdenken.


Den Text verfasste Emilio Oppel. Er steht Journalist:innen zur freien Verfügung.