Konfessionelle Kooperation

Hintergrund

Konfessionelle Kooperation im Religionsunterricht wird in den verschiedenen Bundesländern Deutschlands immer bedeutsamer. Bereits Ende der 1990er Jahre haben Baden-Württemberg und auch Niedersachsen entsprechende Alternativen zum konfessionell getrennt erteilten Religionsunterricht eingeführt. Dabei werden evangelische und katholische Schüler:innen (und auf Antrag auch Schüler:innen ohne Konfessionszugehörigkeit oder Schüler:innen mit anderen Religionszugehörigkeiten) gemeinsam unterrichtet - meist von einer evangelischen oder einer katholischen Lehrkraft, die entsprechende Fortbildungen absolviert hat. Selten finden sich auch Team-Teaching-Konstellationen, bei denen zwei Lehrkräfte unterschiedlicher Konfessionszugehörigkeit gemeinsam Religionsunterricht geben.

In Bayern wurden in den letzten Jahren im Bereich der Grundschulen und auch der Berufsschulen in Projekten konfessionell-kooperative Lernsettings erprobt und wissenschaftliche begleitet. In den Grund- und Mittelschulen, in denen konfessioneller Religionsunterricht für eine Konfession nur sehr erschwert organisiert werden kann, gibt es auf Antrag die Option, "Religionsunterricht mit erweiterter Kooperation (RUmeK)" zu erteilen. Ab Schuljahr 2024/25 kann in bayerischen Grundschulen Religionsunterricht auf Antrag auch in Form des Modells "Konfessioneller Religionsunterricht kooperativ (KoRUk)" erteilt werden - hierbei ist es möglich, dass eine Religionslehrkraft eine gemischtkonfessionelle Lerngruppe unterrichtet. Im Berufsschulbereich wird gegenwärtig an 20 Projektschulen das von den beiden Religionsdidaktik-Lehrstühlen der Universität Bamberg begleitete und beforschte Modell "Konfessionelle Kooperation im Bildungsgang" erprobt. Genauere Informationen finden sich dazu auf den Webseiten des StReBe-Projekts.

Daher haben sich die beiden Institute für Evangelische Theologie und für Katholische Theologie der Otto-Friedrich-Universität Bamberg auf den gemeinsamen Profilschwerpunkt "Konfessionelle Kooperation" verständigt, der sich in "Forschung", "Lehre" sowie "Transfer" zeigt, aber auch in gemeinsamen Sitzungen der Institutsleitungen, regelmäßigen gemeinsamen Klausurtagen oder in gemeinsamen Aktionen der Studierenden der Evangelischen Theologie und der Katholischen Theologie.