Kaiser Friedrich II.
1194-1250
"Es starb aber um diese Zeit Friedrich, der größte unter
den Fürsten des Erdkreises, das Staunen der Welt (stupor mundi)
und ihr wunderbarer Verwandler (immutator mirabilis)". Mit diesen
Worten faßte wenige Jahre nach dem Tod Friedrichs II. der englische
Chronist Matthaeus Paris sein Urteil über den letzten staufischen
Kaiser zusammen. Friedrich II., geboren am 26. Dezember 1194 in Jesi in
der Mark Ancona, gestorben am 13. Dezember 1250 auf Kastell Fiorentino
bei Lucera in Apulien, hat nicht nur die Zeitgenossen in seinen Bann geschlagen.
Schon bald nach seinem Tod kam die Legende auf, er sei nicht gestorben,
sondern werde als Kaiser der Endzeit zurückkehren. Die protestantische
Historiographie des 16. Jahrhunderts idealisierte ihn als weltlichen Herrscher,
der gegenüber der römischen Kirche für seine Überzeugungen
einstand. Im 19. Jahrhundert entdeckte ihn die Kulturgeschichte als ersten
modernen Menschen auf dem Thron, den Historikern des George-Kreises - vor
allem Kantorowicz - erwuchs er in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts
zum "größten Friedrich, wahren Volkes Sehnen". Als Herrscher
an der Wende vom Hoch- zum Spätmittelalter, in einer Zeit entscheidender
Weichenstellungen für die Herausbildung moderner Staatlichkeit in
Europa und in Deutschland, als König von sizilien, in dessen Reich
sich abendländisch-lateinische, byzantinische, islamische und jüdische
Traditionen zu einem multikulturellen Ganzen verbanden, als mittelalterlicher
Mensch mit modern anmutenden philosophischen und naturwissenschaftlichen
Interessen gehört er auch heute zu den Gestalten des Mittelalters
und der Renaissance, die in besonderer Weise das Interesse der historischen
Forschung auf sich ziehen.
Die wichtigsten Quellen zu Friedrich II. bietet jetzt in deutscher Übersetzung
mit Einleitung und Kommentar:
Klaus van Eickels/Tania Brüsch:
Friedrich II. Leben und Persönlichkeit in Quellen des Mittelalters,
Düsseldorf: Artemis & Winkler 2000
ISBN 3-538-07093-8.
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Addenda zu Kap. Die Eskalation des Konfliktes: die
zweite Bannung Friedrichs II. durch Gregor IX. und der Vorwurf der Häresie
(S. 363 f.)
Korrigierte und ergänzte Fassung der Bibliographischen
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Wissenschaftliche (und weniger wissenschaftliche) WWW-Links zu Friedrich
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oder Dr. Tania Brüsch (tania.bruesch@ggeo.uni-bamberg.de)
(Bearbeiter der Kapitel:
Klaus van Eickels: Vorwort, Einleitung, 1, 2, 3, 4, 10, 11, 12, 13, 14,
15, 16, 18, 27, 28, 29, 31, 32, 33, 34, 35 – Tania Brüsch: 5, 6, 7,
8, 9, 19, 20, 21, 22, 23, 24, 25, 26, 36, Verzeichnisse – Gerald Hiltensberger:
30 (außerdem Vorarbeiten zu 15 u. 16) – Klaus van Eickels/ Gerald
Hiltensberger: 17) |