Fazit

Nach meinem Projekt mit drei verschiedenen KIs – zur Generierung von Text, Bild und Ton – kann ich folgendes Fazit ziehen:

Die Arbeit mit dem Programm ChatGPT ist mehr ein Spiel mit KI. Der Prozess gleicht mehr einer Konversation, und es geht vor allem darum, Schritt für Schritt durch die richtige Prompteingabe an das gewünschte Ergebnis zu kommen. Dabei ist es besonders hilfreich, eigene Beispiele einzuspeisen. Die KI kann insbesondere für die Ideenfindung verwendet werden. Die Programme StableDiffusion und ElevenLabs weisen – wegen einer einfacheren Prompteingabe – zwar eine einfachere Bedienung auf, gewisse ‚Anleitungen‘ – wie beispielsweise, durch welche Prompts erlangt man welche Ergebnisse – sind allerdings notwendig. Die Verwendung einer KI zur Textgenerierung und Bildgenerierung funktioniert gut, allerdings sind vorher eine grobe Idee und vielleicht grundlegende Kenntnisse im jeweiligen Bereich nötig. Die Stimmengenerierung weist hingegen einige Fehler auf: Emotionen können nicht so dargestellt werden, wie von Menschen, aber vielleicht gibt es hier Fortschritte in der Zukunft.

Mein Projekt könnte ich nach meiner Einschätzung – bis auf die Vertonung – somit durchaus auf kleineren Plattformen, wie Amazon Publishing, veröffentlichen. Grundsätzlich kann man davon ausgehen, dass sich die KI in den nächsten Jahren, Monaten oder Wochen stetig weiterentwickeln wird. Vielleicht wird das selbstständige Veröffentlichen von Projekten, wie meinem, irgendwann komplett möglich sein. Fakt ist allerdings, dass die KI ohne Input nicht funktioniert und nicht arbeiten kann. Eine alleinige KI-Kreation war in meinem Beispiel nicht möglich, eher entstand eine Ko-Kreation. Außer bei ElevenLabs, das bei einer Weiterentwicklung womöglich eine genauere Prompteingabe und mehr Modellierungsmöglichkeiten aufweist, sodass vielleicht auch hier bald von einer Ko-Kreation gesprochen werden kann.

Ich selbst würde mich bei der Arbeit mit einer KI nie allein als Autor nennen, sondern auch die Programme erwähnen, die ich als Unterstützung herangezogen habe, da der Outcome nicht mein alleiniger Verdienst wäre. Die KIs sind hier vor allem Eines: Assistenten, die nie vergütet werden. Und obwohl ich die Arbeit nicht allein geleistet hätte, würde ich wohl alleine den Profit, die Anerkennung erhalten.

Zwar wurde das Thema in diesem Essay nicht behandelt, aber es wäre durchaus interessant, in weiteren Projekten oder Tests solche Themen, wie Stereotypisierungen, aber auch allgemein ethische und soziokulturelle Aspekte, zu untersuchen. So könnte man beispielsweise testen, ob und wie KIs Stereotype reproduzieren. Aber auch hier gilt: Die KIs entwickeln sich ständig weiter. Was heute während der Bearbeitung meines Projektes noch aktuell ist, kann morgen schon verworfen sein. Und vielleicht rücken dann andere, neue Aspekte in den Vordergrund, die einer genaueren Untersuchung bedürfen.

 

Bamberg, Oktober 2023

 

Alina Detzel, CC BY 4.0

 

Alina Detzel studierte Kommunikationswissenschaft an der Otto-Friedrich-Universität in Bamberg, an der sie zurzeit ihr Masterstudium der Literatur und Medien absolviert. Sie arbeitet als freie Autorin und ist im Bereich Presse und Kommunikation tätig.
Kontakt: alinasophiedetzel(at)web.de

 

Alina Detzel verfasste den Essay "KI und Kreativität: Ein Versuch" im Rahmen des Seminars "KI und Kreativität", das von Dr. Adrianna Hlukhovych am Lehrstuhl für Literatur und Medien (Lehrstuhlinhaber: Prof. Dr. Jörn Glasenapp) an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg im Sommersemester 2023 angeboten wurde. Das Seminar war Teil des Lehrangebots der Grundlagenmodule "Kulturelle Bildung".