Mediävistisches Seminar:
Prof. Dr. Achim Hubel, Prof. Dr. Peter Wünsche
Das mittelalterliche Bamberg als Kirchenlandschaft – ein „Kirchenspaziergang“
An drei Freitagen (22. Mai, 29. Mai und 5. Juni 2009) fanden unter Leitung der Professoren Hubel und Wünsche die „Kirchenspaziergänge“ statt, die den bedeutendsten mittelalterlichen Kirchen Bambergs gewidmet waren und je etwa 20 Studierende zum Dom, zum ehem. Kollegiatstift St. Jakob und zur ehem. Benediktinerabteikirche St. Michael führten. Aus der Perspektive von Geschichte, Baugeschichte, Kunstgeschichte und Liturgie wurde das Ensemble der mittelalterlichen Bamberger Kirchenlandschaft vorgestellt. Das Programm konzentrierte sich auf Grundkenntnisse der verschiedenen Formen kirchlichen Lebens, der Feier der Liturgie im Mittelalter sowie der Baugeschichte und der künstlerischen Ausstattung der betreffenden Sakralbauten.
Im Einzelnen wurden folgende Themen vermittelt: Die ehem. Kollegiatstiftskirche St. Jakob, der älteste erhaltene Kirchenbau Bambergs, ein verkleinertes Abbild des früheren, 1012 geweihten Heinrichsdoms. – Bedeutung und Aufgaben eines Kollegiatstifts. – Die West- und die Ostkrypta des Bamberger Doms, die einzigen erhaltenen Reste des 1185 niedergebrannten Heinrichsdoms. – Der heutige Bamberger Dom (Neubau anstelle des 1185 zerstörten Heinrichsdoms, Weihe 1237): Baugeschichte als Kompromiss zwischen einem wiederhergestellten Abbild des Heinrichsdoms und den Stilformen der Bauzeit. – Liturgische Funktionen und Abläufe im Dom. – Die Skulpturen und die sonstige Ausstattung des Doms. – Baugeschichte der ehem. Abteikirche St. Michael. – Aufgaben einer Benediktinerabtei. – Liturgie in der Abteikirche, unter Berücksichtigung der Hirsauer Reform. – Ausstattung der Kirche. – Klosterlandschaft.
Das Interesse der beteiligten Studierenden war ungewöhnlich groß; eine Wiederholung der Veranstaltung in regelmäßigen Abständen wurde ausdrücklich gewünscht.