Abschluss des Habilitationsverfahrens von Prof. Dr. habil. Julia Warwas
Titel der Habilitationsschrift:
Lehrprofessionalität an beruflichen Schulen – Empirische Analysen zur Gestaltung unterrichtlicher Interaktionen und zur Funktion internaler und externaler Bewältigungsressourcen der Lehrkräfte
Titel des Habilitationsvortrages:
Professionelles Handeln von Lehrkräften in der Berufsbildung – Kooperative und prozessuale Dimensionen
Kurzzusammenfassung des Habilitationsvortrages:
"Der Vortrag mit dem Titel 'Professionelles Handeln von Lehrkräften in der Berufsbildung – Kooperative und prozessuale Dimensionen' besitzt vier inhaltliche Schwerpunkte, die nach einer kurzen Einführung in den Entstehungshintergrund der kumulativen Habilitationsschrift durchdrungen werden:
Unter der Überschrift 'Diskussionslinien zur Lehrprofessionalität' erläutert die Kandidatin einen systematisierenden Rahmen, den sie in ihrer Habilitationsschrift zwecks Verortung verschiedenartiger Gegenstandsbereiche erziehungswissenschaftlicher Beiträge zur Lehrprofessionalität entworfen hat. Dieser Rahmen erlaubt eine Klassifizierung von Gegenstandsbereichen entsprechend der hiermit jeweils verknüpften Leitfragen, dominanten Modellierungsansätze und korrespondierenden Analysekategorien. Des Weiteren identifiziert die Kandidatin Defizite der bisherigen empirischen Lehrprofessionalitätsforschung und erläutert die in den habilitationsrelevanten eigenen Studien ausgewählten Gegenstandsbereiche und Forschungszugänge.
Der folgende Gliederungspunkt 'Zwei empirische Studien zu (vergleichsweise unterbelichteten) Dimensionen professionellen Handelns' dient der ausführlichen Darstellung der Ziele, theoretischen Grundlagen, Untersuchungsdesigns und Befunde zweier habilitationsrelevanter Fachartikel. Der erste Artikel befasst sich mit Professionellen Lerngemeinschaften von Lehrpersonen an beruflichen Schulen und beleuchtet damit die kooperative Dimension professionellen Handelns. Die zugehörige Studie begegnet den zuvor identifizierten Forschungsdefiziten einer unzureichenden Berücksichtigung von unterstützenden Ressourcen im schulischen Arbeitsumfeld sowie von basalen Qualitätskriterien berufsschulischen Unterrichts als Bewertungsmaßstäbe dieses Handelns. Der zweite Artikel widmet sich Prozessqualitäten der Lehrer(innen)-Schüler(innen)-Interaktion im Berufsschulunterricht. Damit leistet er u.a. eine lernzielspezifische Konkretisierung qualitativ hochwertiger Unterrichtsgestaltung, die der bisherigen Lehrprofessionalitätsforschung als weiteres Defizit anzulasten ist. Die explizit prozessuale Perspektive wird in der zugehörigen Studie dadurch realisiert, dass zugewiesene und eigenaktive Redebeiträge von Schüler/innen im Klassengespräch über ökonomische Sachverhalte anhand von längsschnittlichen Daten aus Videomitschnitten, Vorab-Tests und Erlebensberichten der Beteiligten vorhergesagt werden.
Der Gliederungspunkt 'Erzielte Erkenntnisgewinne für die Lehrprofessionalitätsforschung' fasst zentrale Befunde der beiden vorgestellten Studien bilanzierend zusammen. Der Probevortrag endet mit einem Ausblick auf 'Beispielhafte künftige Forschungsfelder'. Dabei skizziert die Kandidatin eine Agenda für ein Forschungsprogramm 'Professionelles Handeln von Lehrkräften mit bestimmten internalen Ressourcen innerhalb schulspezifischer Konfigurationen von externalen Ressourcen', welches die in der Habilitationsschrift verfolgten Erkenntnisinteressen konsequent fortführt. Die in diesem Programm angesiedelten Forschungsthemen zielen insbes. darauf ab, eine Klassifikation und Verhältnisbestimmung internaler und externaler Ressourcen von Lehrkräften zur Anforderungsbewältigung in (berufs-)schulischen Bildungsorganisationen vorzunehmen."
Prof. Dr. habil. Julia Warwas ist mittlerweile an der Universität Göttingen tätig und hat dort eine Professur für Wirtschaftspädagogik mit dem Schwerpunkt Berufliches Lehren und Lernen inne. Mehr Informationen zu Frau Warwas können sie ihrer Homepage entnehmen:
Professur für Wirtschaftspädagogik mit dem Schwerpunkt Berufliches Lehren und Lernen