Zum dritten und letzten PraxisReport in diesem Wintersemester waren wir bei marcapo zu Gast in ihrer Tech Base auf der Erba, direkt gegenüber der Universität. Sven Halboth hielt dort einen Vortrag zum Thema: "Micro-Fontends: Voraussetzungen und Anwendungsbereiche in der Praxis"

Abgeleitet vom Konzept der Microservices im Backend-Bereich, sind MicroFrontends ein Ansatz, ein Frontend-System aus mehreren unabhängigen Komponenten zusammen zu stellen. So kann sich ein möglicher Ausfall auf eine Komponente beschränken, der Rest einer Webseite aber weiter funktionieren.
Welchen weiteren Vorteile aber auch Herausforderungen sich bei der Umsetzung einer solchen Micro-Frontends-Architektur ergeben, erläuterte uns Sven Halboth zunächst konzeptuell. Dann wurde es aber auch praktisch und wir schauten uns verschiedene Möglichkeiten der Umsetzung, insbesondere der Zusammenführung der verschiedenen Komponenten, an. Und anhand einer Live-Demo konnten wir auch die Vor- und Nachteile bei der Implementierung und Ausführung erleben.
Als Fazit sollte man sich gut überlegen, ob eine solche Architektur für den eigenen Anwendungsfall geeignet ist.

Im Anschluss an den Vortrag wurden wir noch von marcapo zu Snacks und dem hauseigenen Bier oder auch nicht-alkoholischen Erfrischungen eingeladen.
In lockerer Atmosphäre konnten wir uns so noch über die Frontend-Entwicklung in der Praxis austauschen und den Abend ausklingen lassen.
Vielen Dank an dieser Stelle noch einmal für die Einladung.

Am Mittwoch, 8.Mai, hatten wir zum ersten PraxisReport im Sommersemester 2024 Johannes Grüner im Hofcafé zu Gast. Der Alumnus unserer Fakultät ist inzwischen als Experte für IT Governance bei der LEONI AG beschäftigt und hielt einen Vortrag zum Thema: "IT-Governance und IT-Compliance im Unternehmen: Was ist das eigentlich?".

Zunächst erläuterte uns Johannes die Relevanz des Themas und die Bedeutung von IT Compliance ausgehend von rechtlichen und marktbedingten Rahmenbedingungen. Dann erklärte er uns, basierend auf seiner eigenen Laufbahn in der IT Governance Abteilung, welche Umsetzungsmöglichkeiten sich für Unternehmen ergeben und welche Herausforderungen es dabei zu bewältigen gilt. Dabei ist es essentiell einen Überblick über alle im Unternehmen ablaufenden IT-Prozesse zu behalten, um bewerten zu können, welche Risiken bestehen und wie diese behandelt werden können. Insbesondere als vergleichsweise kleines Team ist das keine leichte Aufgabe und bedarf auch pragmatischer Lösungen.

Im Anschluss an den Vortrag diskutierten wir noch Parallelen zur universitären Lehre und ließen den Abend gemütlich ausklingen. Vielen Dank noch einmal für den interessanten Vortrag und auch die Einladung auf kühle Getränke.

Zum zweiten PraxisReport im Sommersemester 2024 am 16. Mai im Hofcafé hielt Aliya Mohammed einen Vortrag zum Thema: "Maschinelles Lernen und Risikomodellierung in der KFZ-Versicherung bei der HUK-Coburg". Aliya ist Alumna unserer Fakultät und als Data Scientist bei der HUK Coburg tätig.

Direkt aus ihrem Arbeitsalltag erläuterte uns Aliya zunächst noch einmal die Grundlagen der Risikomodellierung und Tarifierung im Versicherungsgeschäft, um dann detailliert aufzuzeigen, wie sich in diesem Kontext Methoden des Machine Learnings einsetzen lassen, um passgenaue Versicherungstarife zu ermitteln. Insbesondere Generalized Linear Models spielen dabei weiterhin eine zentrale Rolle, aber auch andere Methoden werden ausprobiert. Zu Beachten ist dabei allerdings die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben, weshalb insbesondere die Erklärbarkeit eine wichtige Rolle spielt. Darüber hinaus ist auch die Integration und Aufbereitung großer und heterogener Datenmengen eine Herausforderung, bei der verschiedene Methoden zum Einsatz kommen.
Wie alle diese Faktoren zusammen spielen zeigte uns Aliya in ihrem Vortrag, in dessen Anschluss wir noch über mögliche Veränderungen in der Zukunft diskutierten.

An dieser Stelle noch einmal Vielen Dank für den aufschlussreichen Vortrag und den schönen Abend.

Zu Beginn des Wintersemesters besuchte uns am 14. November Mareike Hoffmann, Data Scientist bei der DATEV eG und Alumna unserer Fakultät. Im Hofcafé hielt sie einen Vortrag zum Thema: "Macht KI uns zu besseren UX-Professionals?".

Im Bereich der User Experience verarbeitet Mareike's Team große Mengen textueller User Feedbacks, aus denen Erkenntnisse gewonnen werden sollen, welche Probleme in eigenen Anwendungen auftreten und welche Aspekte verbessert werden könnten. Das Verarbeiten solch großer Mengen unstrukturierter Daten stellt das Team vor eine Herausfordung, weshalb Mareike Möglichkeiten erforscht, diese Daten mit aktuellen KI Methoden zu verarbeiten. 
Sie berichtete uns detailliert über anfängliche Schwierigkeiten beim Einsatz solcher Methoden und auch wie sie inzwischen eine stabile Verarbeitungs-Pipeline aufgebaut haben, die auch Datenschutz-Aspekte und Domänen-spezifische Informationen berücksichtigt. 
Haupt-Herausforderungen waren die auch von anderen Sprachmodellen bekannten Halluzinationen, die Erklärbarkeit der Ergebnisse, um auch fundierte Handlungsempfehlungen ableiten zu können und die Evaluation der erhaltenen Ergebnisse.
Im Anschluss an den Vortrag gab es noch eine angeregte Diskussion über die eingesetzen Methoden und die genannten Herausforderungen.
Vielen Dank noch einmal für den wunderbaren Vortrag und einen aufschlussreichen Abend!

Als zweiter Gast im Wintersemester hielt Simon Harrer, Senior Consultant bei INNOQ und promovierter Alumnus unserer Fakultät, am 25. November einen Vortrag zum Thema: "Data Contracts: Wie OpenAPI, aber für Datensätze".

Die Data Contract Specification, welche von Simon mit erstellt wurde, stellt eine Möglichkeit dar, Datensätze oder Datenquellen mit einem strukturierten Dokument zu beschreiben, welches die Daten als solches beschreibt, aber auch Aspekte wie Verantwortlichkeiten, Nutzungs-Restriktionen oder Service Levels.
Eindrucksvoll und auf Basis eigener Erfahrungen aus der Praxis zeigte uns Simon in seinem Vortrag auf, welche Vorteile Data Contracts mit sich bringen, welche Parallelen es zur OpenAPI Spezifikation gibt und warum gerade jetzt die Zeit für eine solche Spezifikation gekommen ist. 
Das Ziel der Data Contracts ist dabei Daten aus verschiedenen Bereichen besser und einfacher nutzbar zu machen, in dem viele gängige Speicher und Abfrage-Technologien in einer gemeinsamen Beschreibungssprache zugänglich gemacht werden und somit die Grundlage für die einfachere Anwendung aktueller Machine Learning oder KI Methoden geschaffen wird.
Von der Erfolgsgeschichte von OpenAPI lernend, entwicklt Simon auch ein passendes Tooling dazu, welches er uns schließlich auch in der praktischen Anwendung zeigte. 
Wir sind gespannt wie sich die Technologie weiter entwickelt und bedanken uns noch einmal für den hervorragenenden Vortrag.
Im Anschluss gab es noch weitere Diskussionen in gemütlicher Runde und eine Einladung auf Getränke, Danke!