Tim Kipphan/Universität Bamberg
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- Tim Kipphan, Romy Schatzschneider

„Vom Monolithen in die Wolke(n) − SOA long, and thanks for all the Clouds!“

Professor Dr. Guido Wirtz verabschiedet sich in den Ruhestand.

Der große Hörsaal an der ERBA füllt sich und ist um 18.15 Uhr bis auf den letzten Platz belegt: Über 250 Gäste sind der Einladung des Dekans der Fakultät WIAI zur Abschiedsvorlesung von Prof. Dr. Guido Wirtz gefolgt: Familie, Freundinnen und Freunde, Kolleginnen und Kollegen, Studierende – alle, die ihn auf seinem langjährigen Weg begleitet haben. Nach über 20 Jahren als Professor an der Fakultät WIAI und Inhaber des Lehrstuhl für Praktische Informatik ist es jetzt Zeit für den Abschied: Guido Wirtz tritt mit Ablauf des März seinen wohlverdienten Ruhestand an. 

Die Universitätsleitung honoriert seine Verdienste für die gesamte Universität

Wirtz war nicht nur Professor und Lehrstuhlinhaber, sondern von Beginn an auch in der akademischen Selbstverwaltung aktiv: Dekan, Raumbeauftragter und Mitglied verschiedenster Gremien bis hin zur Universitätsleitung zunächst als Vizepräsident für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs später für Technologie und Innovation. Für seine „immer zugewandte und sehr freundliche Begleitung“ durch seine „eigene Zeit an der Universität durch alle Ämter hinweg“, bedankte sich daher Prof. Dr. Kai Fischbach, Präsident der Universität, direkt in seiner Begrüßung und erinnerte sich dabei an viele Stunden des gemeinsamen Austausches, in denen sie über aktuelle Herausforderungen und die Zukunft der Universität sprachen.

Seine Aufwartung machte im Anschluss auch Prof. Dr. Dr. habil. Godehard Ruppert, Fischbachs Vorgänger: Er blickte zurück auf die neun gemeinsamen Jahre in der Universitätsleitung von 2011 bis 2020 und honorierte im Besonderen Wirtz‘ Verdienste für die gesamte Universität.

Wegbegleiter der ersten Stunde

Danach nahm Dekan Prof. Dr. Andreas Henrich die Zuhörerschaft mit auf eine kleine Zeitreise durch das Leben und Wirken von Guido Wirtz und erinnerte sich, wie er im Jahr 2001 selbst am Berufungsverfahren als Kommissionsmitglied teilnahm: „…damals noch als Teil der Fakultät Sozial- und Wirtschaftswissenschaften. Aber die Stellenausschreibung enthielt schon den Hinweis, dass die Tätigkeit an der zu gründenden Fakultät WIAI angesiedelt sein wird.“ Im Juli 2002 trat Wirtz seinen Dienst an der Universität Bamberg an und lehrte fortan Praktische Informatik.

Aus der Praxis berichtete schließlich Sebastian Böhm, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl, besser bekannt als „DSG, the Distributed Systems Group“. Stellvertretend für alle Mitarbeitenden bedankte er sich mit einem wunderbar launigen Vortrag. Für das eingeschobene Selfie mit ihrem langjährigen Chef überraschten die aktuellen und ehemaligen Mitarbeitenden des Lehrstuhls mit selbstbedruckten Markenzeichen-Shirts: Konterfei mit der Unterschrift -gw-: sein Kürzel, das seit jeher unter seinen E-Mails zu finden ist.

Von Sebastian Böhm anmoderiert als „the one and only real -gw-“ sprach selbstverständlich Guido Wirtz am Ende selbst: „Vom Monolithen in die Wolke(n) − SOA long, and thanks for all the Clouds!“ zog Guido Wirtz abschließend in seinem Vortrag Bilanz. Über 40 Jahre Informatik standen zu Buche. Warum er sich immer gerne mit praktischer Informatik befasst habe, fragte er sich in seinem Vortrag mehr oder minder selbst. Man könne die Weiterentwicklung der Informatik einfach überall so gut sehen, so die gefundene Antwort: „Als ich angefangen habe, gab es noch Lochkarten und wenn die Speicher auf 512MB erweitert wurden, kam der Minister“, berichtete er und es folgten noch viele weitere Anekdoten aus der bewegten wissenschaftlichen
Karriere, die einst in Bonn begann und über Siegen sowie Münster nach Bamberg führte. Heute sei man bei Supercomputern angekommen, wie dem El Capitan. Wo diese Reise hinführe, sei offen, so Wirtz, was es aber in jedem Fall brauche: mehr „Kern-Informatik“! In diesem Sinne bedankte sich Wirtz und verabschiedete sich mit den Worten: „May the force be with you!“

Im Anschluss an seine Vorlesung lud Guido Wirtz seine Gäste zu einem Empfang im Foyer der ERBA ein und ließ die Feier bei Getränken, Fingerfood, zahlreichen Erinnerungsfotos und guten Gesprächen ausklingen.