Bamberger Informatik Tag (BIT) - Ein Rückblick
Bamberger Informatik Tag erlebt nie dagewesenen Ansturm von Kindern und Jugendlichen
Die Förderung digitaler Kompetenzen zusammen mit der Erschließung des Potenzials digitaler Medien für Bildungszwecke zählen zu den aktuellen bildungspolitischen Megathemen. Während vielfach das Fehlen entsprechender Lehr- und Lernkonzepte beklagt wird, um Kinder und Jugendliche für den Umgang mit digitalen Medien fit zu machen, bietet die Fakultät Wirtschaftsinformatik und Angewandte Informatik (WIAI) seit 2008 zahlreiche Workshops an, die bei Kindern und Jugendlichen den kompetenten und kritischen Umgang mit digitalen Medien und ein Verständnis für die Prozesse hinter der Bedienoberfläche digitaler Medien fördern wollen. Am vergangenen Freitag fand bereits zum 5. Mal der Bamberger Informatik statt, zu dem die Dekanin der Fakultät, Frau Prof. Dr. Ute Schmid, weit mehr als 100 interessierte Kinder und Jugendliche begrüßen durfte. Bereits kurz vor 14 Uhr war ein reges Drängen im Foyer des Unigebäudes auf dem ERBA-Gelände zu verzeichnen und mit gespannter Erwartung fieberten die Kinder und Jugendlichen dem Beginn ihres Workshops entgegen. Das bewährte Workshopprogramm umfasste Angebote für Vor- und Grundschüler sowie Schülerinnen und Schüler an weiterführenden Schulen - untergliedert in Kurse für 5. – 8. Klasse und Oberstufe.
Das Workshopangebot
Für die Jüngsten stand Programmieren mit ScratchJr bzw. Calliope auf dem Programm. ScratchJr ermöglicht eine kindgerechte Heranführung an das Thema Programmieren, indem Tiere, Figuren und Gegenstände auf einfache Weise animiert und so interaktive Geschichten erstellt werden können. Zugleich erfahren die Kinder, dass jedes Programm und damit jede digitale Anwendung von Menschen erdacht wurde und strikt den Anweisungen seines Erfinders folgt. Neu in das Programm aufgenommen wurde ein Calliope Workshop, bei dem ein Mikrokontroller mittels einfacher Befehle zu einem Instrument, einer Wetterstation oder einer Diskokugel verwandelt werden kann. Die Ausweitung des Workshopangebots erfolgte auf Anregung der Grund- und Mittelschule Burgebrach, die seit dem Schuljahr 2017/2018 den Einsatz von Calliope im Sachunterricht sowie im Technikunterricht erfolgreich erprobt. Carina Neubauer und Andreas Schweibold, beide Lehrkräfte an der Grund- und Mittelschule Burgebrach, zeigen sich dabei insbesondere von der Kombination aus Lebensweltbezug und informatischer Grundbildung begeistert, die Calliope ermöglicht.
Die Schülerinnen und Schüler der 5. bis 8. Klasse konnten zwischen den Workshops „Spielend programmieren“, bei dem sie lernten, ein einfaches 2-D-Computerspiel selbst zu entwickeln, „Scratch Dir Deine eigene Welt“, bei dem mittels der visuellen Programmiersprache Scratch ähnlich wie bei ScratchJr Charaketere animiert und interaktive Welten gestaltet werden können, und „Crazy Robots“, bei dem erst mit Lego-Teilen eigene Roboter konstruiert und anschließend programmiert wurden, wählen.
Primär für die Oberstufe waren die Workshops „Programmieren eines Webchats“, bei dem die Schülerinnen und Schüler erfuhren, welche Techniken hinter der Kommunikation zwischen Clients und Servern stecken und ihren eigenen Chat programmierten, und „Inside Android: Wie funktioniert eine App“, bei dem genau betrachtet wurde, aus welchen Teilen eine App besteht und wie diese zusammenspielen, gedacht. Doch die Angebote erweckten nicht nur das Interesse der Oberstufenschülerinnen und -schüler, wie die Teilnahme von Deniz Isik aus der 5. Klasse zeigte. Bereits beim Regionalwettbewerb Schüler Experimentieren hatte er gezeigt, dass anspruchsvolle
Programme nicht nur von älteren Schülerinnen und Schülern geschrieben werden können und informatische Bildung bereits in frühen Jahren ansetzen darf.
Die BIT-Abschlussveranstaltung
Am Ende eines rundum gelungenen Tages durften alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer nicht nur eine Teilnahmeurkunde sondern wertvolle neue Einblicke und Erfahrungen mitnehmen, die die Teilnehmenden zu kompetenten Nutzern digitaler Medien macht. Frau Prof. Dr. Ute Schmid bedankte sich bei allen Mitwirkenden, die neben ihren Aufgaben in Forschung und Lehre ehrenamtlich viel Zeit investieren, um jährlich ein ansprechendes Workshopprogramm auf die Beine zu stellen. Die Koordinatorin der Nachwuchsprojekte an der Fakultät WIAI, Tanja Fiehl, und ihr Team hatten dieses Jahr alle Hände voll zu tun, um dem riesigen Ansturm auf die Workshops gerecht zu werden. Es wurden nicht nur deutlich die vorhandenen Workshopplätze aufgestockt, sondern kurzerhand zusätzliche Workshops ins Programm aufgenommen. Wer nicht bis zum nächsten Jahr warten möchte, um sich beim Bamberger Informatiktag mit MINT-Themen zu befassen, dem legte Lutz Reuter, Ansprechpartner für die Angebote des Schülerforschungszentrums der Technologie-Allianz-Oberfranken (SFZ), die Seminar- und Projektangebote im Bereich Mathematik, Naturwissenschaften. Informatik und Ingenieurwissenschaften des SFZ nahe.