Exkursion im Rahmen des WIAI-Mentorinnenprogramms
Am 30.11.2012 ging es im Rahmen des WIAI-Mentorinnenprogramms auf Exkursion zum Musikhaus Thomann in Treppendorf. Die studentische Teilnehmerin Bettina Finzel berichtet.
Exkursion zum größten Musikhaus Europas: Thomann in Treppendorf
Kurz nach halb zehn saßen wir, die interessierten Studentinnen, in Begleitung der Frauenbeauftragten Prof. Dr. Ute Schmid und Dipl. Math. Beate Hartmann, die diese Exkursion organisiert hatten, im Bus nach Treppendorf.
Dort erwartete uns Europas größtes Musikhaus...Thomann!
Geplant war eine zweistündige Führung durch das Familienunternehmen von Hans Thomann und eine Diskussion über die Online-Bestellabwicklung und -logistik mit den IT-Verantwortlichen. Schlussendlich kam alles etwas anders...
Zur Begrüßung wurden wir vom Leiter der IT-Abteilung auf einen Kaffee und leckere belegte Brötchen eingeladen. Dabei wurde sogleich auf das „Sie“ verzichtet.
Sehr freundlich kam man uns ebenfalls entgegen, als wir unseren Wissenshunger mit vielen Fragen zur Prozessabwicklung, zur Organisation des Unternehmens und zur Geschichte der Firma Thomann stillten.
Dabei stellte sich heraus, dass Thomann Web- und Softwarelösungen aufgrund seiner speziellen Bedürfnisse selbst entwickelt (z.B. mit Java & MS – SQL) und in den Warenlagern auf automatisierte Abläufe setzt. Die Mitarbeiter sind meistens passionierte Musiker bzw. Instrumentenbauer aus der Region und verstehen ihr Fach dementsprechend hervorragend. Außerdem erfuhren wir, dass sich Thomann durch eine flache Unternehmenshierarchie auszeichnet, die unter anderem zu zahlreichen Bandformationen aber auch Freundschaften geführt hat. Eine tolle Umgebung für kreative Menschen!
Aber noch etwas bemerkten wir: Den hohen Anteil an Männern im rundum jungen Personal. Während der Führung durch die Verwaltung, das sehr große Lager mit über 55.000!! verschiedenen Produkten und den Musikalienladen wurden wir deshalb nicht selten neugierig beäugt und jedes Mal sehr nett empfangen. Ein spontanes Solo-Konzert bot uns zum Beispiel die Gitarren-Prüfstelle mit „When you say nothing at all“ von Ronan Keating.
Die große Faszination stellte sich bei uns in den automatiserten Lagerhallen ein. Riesige Regale wurden von einem Roboter abgefahren, der die benötigte Ware herausholte und mehrere Ebenen über unseren Köpfen mit rasender Geschwindigkeit nach unten brachte. Auch die Fließbänder erinnerten uns ein wenig an einen Flughafen, wenn da nicht mittendrin ein Kickertisch stehen würde, an welchem die „Thomänner“ ihre Mittagspause verbrachten.
Von da aus begaben wir uns zum „Call-Center“. Dieses bestand aus einem großen Raum, einer Menge an international telefonierenden Menschen und aus einer überraschenden Eigenschaft: Es war trotz der zahlreichen Gespräche ziemlich ruhig.
Dort trafen wir auch auf den Großteil der angestellten Frauen.
Nachdem wir gelernt hatten, dass Thomann nicht nur Musikbegeisterten und Computerspezialisten, sondern auch sprachgewandten und handwerklich begabten Menschen etwas zu bieten hat, steuerten wir unsere letzte Station an: Den Laden.
Dort durften wir die Schönheit und Vielfalt der vorhandenen Instrumente begutachten (Von der Gitarre über den Synthesizer hin zum edlen Klavier) und bespielen. Zu letzterem fand dann doch niemand den Mut, obwohl unter uns Studentinnen ein paar Instrumentalisten anwesend waren.
Die Führung dauerte schließlich 4 Stunden...und sie hätte sicher noch länger gedauert, da man für uns einen ganzen Tag eingeplant hatte, wenn da nicht der Bus in Burgebrach rechtzeitig zu erreichen wäre. Also machten wir uns nach einem gemeinsamen Abschlussfoto zu Fuß auf den Weg durch die leicht verschneite Landschaft. Unter dem Einfluss der allgegenwärtigen Musik und Freundlichkeit kamen wir zu dem Fazit, dass dies eine sehr gelungene Exkursion im Rahmen des Mentorinnenprogramms gewesen ist.
Toll, dass es diese Möglichkeit an der Universität Bamberg gibt! Danke dafür!