Das Angebot „Sprachkulturelle Identität im Zeichen von Heterogenität“ untersucht, wie nationale wie regionale Stereotype durch unterschiedliche Erziehungs- und Sozialisationsprozesse vermittelt und von Schülerinnen und Schülern rezipiert werden. Angesichts der erweiterten Anforderungen im Umgang mit Heterogenität als Ausgangs- und Zielperspektive sollen (angehende) Lehrkräfte befähigt werden, Fremdsprachenlernende zur kulturreflexiven Auseinandersetzung mittels nationaler Auto- und Heterostereotype als interkulturelle Irritationen anzuregen und einen wertschätzenden Umgang mit dem eigenen fremdsprachlichen wie erstsprachlichen Varietätenspektrum zu vermitteln.
Ziel der Lehrveranstaltung(en) ist es, (angehende) Lehrkräfte mit methodischen Konzepten der Kritischen Interkulturellen Kommunikation und Kulturreflexivität vertraut zu machen, um der Wahrnehmungs- und Reaktionsambivalenz von Stereotypen mit adäquaten didaktischen Lehr-Lernarrangements begegnen zu können. Da Stereotype häufig über eine zielgerichtete, regionale Identitätspolitik transportiert werden, sollen Methoden aufgezeigt werden, wie Fremdsprachenlernende kollektive nationale wie regionale Sprach- und Identitätsangebote am eigenen Identitätsnarrativ interpretieren können.
Innovative Konzepte zur Verknüpfung von äußerer und innerer Mehrsprachigkeit bieten Lehrkräften Anregungen, wie die Selbstexploration der sprachlich-kulturellen Identitätsbildung Lernender im Unterricht gefördert werden kann. Die Integration des Angebots „Sprachkulturelle Identität im Zeichen von Heterogenität“ in Lehrkräftefortbildungen zur interkulturellen Pädagogik in europäischen Bildungsfragen und Lehrveranstaltungen für Lehramtsstudierende an der Universität Bamberg akzentuiert die Bedeutsamkeit sprachbewusster Identitätsbildung Fremdsprachenlernender in der Lehrerinnen- und Lehrerbildung.