Impactfeld: Internationales

Weltoffen und offen für die Welt – Gewinn von Fachkräften, Schulung interkultureller Kompetenzen und Engagement für wirtschaftlich schwächere Länder

Die Zahl der ausländischen Absolventinnen und Absolventen an der Universität Bamberg hat sich seit 2010 fast verdoppelt. 1500 ausländische Studierende aus rund 100 Ländern bereichern durchschnittlich jedes Semester unseren universitären Alltag. Doch wir möchten die dringend benötigten Fachkräfte von morgen nicht nur ausbilden, sondern auch von der Lebensqualität in Oberfranken überzeugen. Um zu einem gelingenden Karrierestart in der Region beizutragen, findet Integration bei uns nicht nur im Studium statt. Mit individuellen Programmen und öffentlichen Veranstaltungen wie der Multireligiösen Feier schaffen wir Kommunikationsplattformen und Raum für gegenseitigen Austausch.

Es ist unser Qualitätsanspruch, unsere rund 13.000 Studierenden auf dem regionalen, nationalen und internationalen Arbeitsmarkt konkurrenzfähig zu machen. Zugleich möchten wir es ihnen ermöglichen, interkulturelle Kompetenzen zu erwerben und sie ermutigen, mit diesen positiv in der Gesellschaft zu wirken. Viele unserer Studiengänge sind deshalb international ausgerichtet oder bieten einen Doppelabschluss mit einer ausländischen Hochschule an. Kooperationen mit circa 350 Hochschulen in mehr als 60 Ländern und fächerübergreifende Mobilitätsprogramme schaffen ideale Bedingungen für zielgerichteten Wissens- und Erfahrungserwerb im Ausland. Der Erfolg spricht für sich: Derzeit nehmen mehr als ein Drittel aller Bamberger Studierenden während ihres Studiums an einem Austauschprogramm teil. Seit über 10 Jahren kann die Universität Bamberg überdies beim ERASMUS+-Programm, dem größten der von der EU geförderten Austauschprogramme, eine Teilnehmerquote von konstant über 20 Prozent aufweisen. Damit sind wir nicht nur bayern-, sondern auch deutschlandweit Spitze! In den letzten Jahren konnten wir regelmäßig jeweils über eine Million Euro im ERASMUS+-Programm für Mobilitätsstipendien von Bamberger Studierenden und Dozierenden einwerben.

Dank zahlreicher international ausgezeichneter (Gast-)Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, darunter auch Trägerinnen und Träger von Leibniz- und Humboldt-Preisen sowie ERC und Marie Curie Grants, fließen aktuelle Methodenkenntnisse oder Forschungsergebnisse in unsere Forschungsprojekte und Lehrangebote ein. Umgekehrt profitieren Menschen aus aller Welt vom Bamberger Knowhow. So tragen wir zu einer vernetzten Wissenschaftswelt und einer toleranten Gesellschaft bei.

In Zeiten von Globalisierung und rasanter Transformation der Gesellschaft haben wir als Universität eine große Verantwortung, die wir bewusst wahrnehmen: Mit neuen Studien- und Weiterbildungskonzepten sowie angepassten Lernangeboten reagieren wir auf die vielfältiger gewordenen Lebensläufe und begreifen Entwicklungshilfe als integralen Bestandteil unseres Internationalisierungsgedankens.

Beispiele

Bei ausländischen Studierenden besonders beliebt: Internationaler Masterstudiengang ISoSySc

Moderne IT-Anwendungen stellen hohe Anforderungen an die Korrektheit, Sicherheit, Robustheit und Effizienz von Software. Um diesen gerecht zu werden, vermittelt dieser Studiengang spezielle Kenntnisse und Fertigkeiten für die Entwicklung und den Umgang mit komplexen, vernetzten Softwaresystemen, zum Beispiel elektronische Anzeigentafeln, Multifunktionsdisplays oder Fahrgastfernseher. Das Besondere dieses Masterstudiengangs ist seine internationale Ausrichtung: Er wird vollständig in englischer Sprache durchgeführt und sieht ein optionales Auslandsstudium oder Praktikum im internationalen Kontext vor. Das Konzept überzeugt: Mit über 90 Prozent Ausländeranteil ist International Software Systems Science der beliebteste internationale Studiengang in Bamberg.


Mehr internationale Erfahrungen für angehende Lehrkräfte: Modellprojekt Bamberg Teacher Education for a Global World (BaTEG)

Lehramtsstudierende darauf vorzubereiten, wie sie Integration fördern und Globalität sowie kulturelle Heterogenität in ihrem Unterricht produktiv zur Geltung bringen können, ist das Ziel des Modellprojekts Bamberg Teacher Education for a Global World (BaTEG). Durch neue, aufs Lehramtsstudium zugeschnittene Austauschprogramme, Informations- und Beratungsangebote oder Internationale Summer Schools soll der Anteil der Lehramtsstudierenden, die einen Studienaufenthalt oder ein Praktikum im Ausland absolvieren, bis 2022 auf circa 20 Prozent steigen. Diese und weitere Maßnahmen ermöglicht der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) durch das Programm Lehramt.international, in dessen Rahmen der DAAD BaTEG mit insgesamt 494.000 Euro fördert. Es ist eines von deutschlandweit 19 Modellprojekten, die das Lehramtsstudium internationalisieren sollen.


Weltkulturerbe der Kolonialzeit in der Karibik erhalten: Bamberger Forschende vermitteln zerstörungsfreie Denkmaltechnologien auf Kuba

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Kompetenzzentrums Denkmalwissenschaften und Denkmaltechnologien (KDWT) und des Instituts für Archäologische Wissenschaften, Denkmalwissenschaften und Kunstgeschichte pflegen derzeit Kooperationen mit insgesamt 22 Partneruniversitäten aus Lateinamerika. Beispielsweise führen sie interdisziplinäre Projekte durch und organisieren Summer Schools, unter anderem in Havanna (Kuba), wo viele Gebäude im Zentrum als akut einsturzgefährdet gelten oder bereits unwiederbringlich zerstört sind. Kubanische Studierende der Denkmalpflege und Archäologie konnten zerstörungsfreie bildgebende Verfahren wie die Arbeit mit dem terrestrischen Laserscanner oder Photogrammetrie und die Untersuchung des Untergrundes mit dem Bodenradar kennenlernen.


Durch akademischen Wohlstand sozial angemessene Zustände schaffen: Engagement in der International Association of Universities und bei der Weiterbildung ausländischer Führungskräfte

Entwicklungshilfe, Hilfe zur Selbsthilfe im Bereich Qualitätsmanagement, Weiterentwicklung und Umsetzung ethischer Standards im Hochschulbereich – das sind einige der wichtigsten Ziele, die sich die International Association of Universities (IAU) auf die Fahnen geschrieben hat. Die Universität Bamberg ist als einzige deutsche Universität seit 2012 im Vorstand dieser bei der UNESCO ansässigen weltweiten Interessensvertretung wissenschaftlicher Einrichtungen. Wir engagieren uns insbesondere im Arbeitsbereich Information and Communication Technologies mit dem Schwerpunkt Equitable Access, Success and Quality in Higher Education und setzen uns unter anderem dafür ein, in wirtschaftlich schwächeren Ländern den Zugang zu höheren Bildungseinrichtungen zu erleichtern.

Konkrete Unterstützung für Bildungsfachkräfte aus Subsahara-Afrika bietet der internationale Masterstudiengang Educational Quality in Developing Countries (IMPEQ). Ziel des Programms ist es unter anderem, Menschen in Führungspositionen afrikanischer Bildungssysteme vertiefte Kenntnisse und Führungskompetenzen zu vermitteln, um Veränderungen in ihren Bildungssystemen herbeizuführen, Reformprozesse in ihren Systemen gestalten, beeinflussen, steuern und bewerten zu können.


Auf den Punkt gebracht: Unser Impact im Bereich Internationales

  • Akquise von ausländischen Fachkräften für die Region und Unterstützung bei der Integration 

  • Qualifikation von 13.000 Studierenden für den regionalen, nationalen und internationalen Arbeitsmarkt und Schulung interkultureller Kompetenzen

  • Weltweite Vermittlung von Forschungskompetenzen und Etablierung von Bamberg als international renommiertem Forschungsstandort

  • Flexibilisiertes und an heterogene Lebensläufe angepasstes Studienangebot sowie Bekenntnis zu und Förderung internationaler Solidargemeinschaften