Hinweise zum Schreiben einer Hausarbeit
Wenn Sie eine Hausarbeit bei mir schreiben möchten, kommen Sie bitte zunächst in eine meiner Sprechstunden, um ein Thema zu besprechen.
Sie können sich schon im Vorfeld nach Literatur umsehen (etwa mit dem Bamberger Katalog, bringen Sie dann eine erste Liste der gefundenen Literatur in die Sprechstunde mit), aber bitte fangen Sie erst „richtig“ an, wenn Sie das Thema und die Fragestellung mit mir abgesprochen haben. Wenn Ihre Liste Titel enthält aus denen der Bezug zum Thema nicht unmittelbar hervorgeht, schreiben Sie bitte jeweils einen Kommentar dazu, z.B.: "für das Thema relevant weil Kapitel xxx Thema yyy behandelt."
Im zweiten Arbeitsschritt erstellen Sie eine Literaturliste, lesen die relevante Literatur und erstellen eine vorläufige Gliederung ihrer Hausarbeit. Diese besprechen Sie wieder mit mir in der Sprechstunde.
Erst nach dieser Sprechstunde beginnen Sie mit dem Schreiben der Hausarbeit.
Wenn Sie bisher noch keine Hausarbeit geschrieben haben, empfehle ich Ihnen, zunächst im Rahmen des Studium Generale eine unbenotete Arbeit bei mir zu schreiben. Die wichtigsten Techniken werden im Rahmen des Basismoduls 2 im BA-Studiengang Islamischer Orient vermittelt. Wenn Sie im Master Turkologie studieren, können Sie diesen Kurs besuchen und in Ihren Erweiterungsbereich einbringen.
Grundsätzlich gilt: eine Arbeit im BA-Studiengang Islamischer Orient soll ungefähr 10-12 Seiten umfassen - das Literaturverzeichnis, das Inhaltsverzeichnis usw. werden hier nicht mitgezählt.. All das gilt für Schriftgröße 12, Blocksatz und 1,5 Zeilen Abstand. Fußnoten werden in 10pt und mit einfachem Zeilenabstand formatiert. Wenn dies Ihre zweite Hausarbeit im BA ist, wird sie durch eine etwa eine Seite lange Übersetzung eines originalsprachlichen Textes ergänzt, die Sie selbst anfertigen müssen. Wenn Sie die Arbeit bei mir schreiben, ist dies ein türkischer Text, den ich mit Ihnen gemeinsam auswähle. Wenn Sie im MA Turkologie schreiben, soll die Arbeit etwa 20 bis 25 Seiten haben.
Sie müssen Ihre Arbeit Korrektur lesen bzw. Korrektur lesen lassen bevor Sie sie abgeben. Im besten Fall tut das ein Freund oder eine Freundin, der oder die selbst schon wissenschaftliche Texte geschrieben hat. Sie können auch selbst Korrektur lesen, in dem Fall sollten Sie die Arbeit aber einige Tage liegen lassen, um nicht mehr „betriebsblind“ zu sein. Unkorrigierte Texte, die schon auf der ersten Seite voller Grammatik- und Rechtschreibfehler sind, gebe ich ungelesen zur Korrektur zurück!
Sie müssen nach den Gepflogenheiten der Geschichtswissenschaft zitieren. Das bedeutet, dass vollständige Literaturangaben in den Fußnoten stehen müssen und die gesamte im Text zitierte Literatur zusätzlich in einem Literaturverzeichnis aufgelistet wird. Eine sozialwissenschaftliche Zitierweise (Autorenname Erscheinungsjahr: Seitenzahl) im Text ist nicht zulässig. Ein Beispiel für die geschichtswissenschaftliche Zitierweise finden Sie im unten stehenden Leitfaden auf S. 13 („Hat die Arbeit kein eigenes Literaturverzeichnis“). Ich erwarte trotzdem eine Literaturliste!
Einen Leitfaden zum Bibliographieren und Zitieren in orientalistischen Fächern finden Sie hier:
Falls dies Ihre erste Hausarbeit ist, lesen Sie bitte, bevor Sie anfangen, diese Musterhausarbeit über das Schreiben einer historischen Hausarbeit:
Außerdem empfehle ich Ihnen, sich in der Universitätsbibliothek ein Handbuch zum wissenschaftlichen Schreiben auszuleihen. Diese Bücher sind in der Lehrbuchsammlung der TB4 zu finden. Gehen Sie am besten hin und schauen Sie sich verschiedene Bücher an, um eines auszusuchen, das Ihnen gefällt.
Ich habe kein festes Punktesystem für die Beurteilung von Hausarbeiten, aber ich richte mich nach den Kriterien von Herrn Prof. Plötzner, Professur für Mediendidaktik an der Pädagogischen Hochschule Freiburg, die Sie unter diesem Link finden können (Seite drei und vier des pdfs!). Bitte nutzen Sie dieses Dokument als Checkliste: lesen Sie es einmal bevor Sie anfangen und überprüfen Sie vor der Abgabe, ob Sie alles beachtet haben - so können Sie viele klassische Fehler vermeiden. (Wenn die Arbeit keine Tabellen oder Abbildungen umfasst werden sie logischerweise auch nicht bewertet.)
Weitere nützliche Links und FAQs
Zum Beispiel mithilfe dieses Leitfadens der Uni Bielefeld:
Im Katalog der Universitätsbibliothek bzw. in der übergreifenden Datenbank Primo. Wenn Sie bisher noch nie mit einer wissenschaftlichen Bibliothek gearbeitet haben, empfehle ich Ihnen unbedingt, an einer Bibliotheksführung in der Teilbibliothek 4 („TB4“) teilzunehmen. Diese werden regelmäßig angeboten, besonders aber zu Semesterbeginn. Auf der Seite der TB4 sind auch online-Tutorials und viele andere nützliche Informationen zu finden.
Erfahrungsgemäß ist es kaum möglich, im Laufe der Semesterferien mehr als zwei Hausarbeiten zu schreiben. Planen Sie für eine Hausarbeit etwa vier Wochen intensiver Arbeit ein. (Dazu kommt am Ende noch genug Zeit um Korrekturen einzuarbeiten). Das Recherchieren und Lesen dürfte ungefähr so lange dauern wie das Schreiben selbst. Setzen Sie sich beim Schreiben jeweils ein realistisches Tagesziel, z.B. eine oder zwei Seiten pro Tag (inkl. aller Fußnoten). Wenn das funktioniert, können Sie Ihr Tagesziel erhöhen. Wichtig ist aber, dass Ihr Ziel realistisch ist, so dass Sie es erreichen und jeweils zufrieden Feierabend machen bzw. ins Wochenende gehen können. Mit anderen Worten: Planen Sie auch Pausen, Herumdaddeln und freie Tage ein!
Oft kommen einem die besten Ideen beim Nichtstun- jedenfalls nicht unbedingt am Schreibtisch...
Lesen Sie hierzu bitte Abschnitt B im Leitfaden von Frau Haag-Higuchi (s. oben) außerdem nützlich ist diese Seite:
Grundsätzlich gilt: Sie müssen immer belegen, wo Sie einen Gedanken (=indirektes Zitat, in eigenen Worten) oder eine Formulierung (direktes Zitat) her haben. Um Plagiate zu vermeiden, belegen Sie daher lieber einmal mehr als einmal weniger. Wikipedia ist nicht zitierfähig! Sie können aber die dort aufgelistete Literatur lesen und dann daraus zitieren.
Das kommt auf die Sprache an. Englische und französische Texte werden ohne Übersetzung im Original zitiert, türkische und osmanische müssen dagegen übersetzt werden! Es ist Ihnen überlassen, ob Sie die türkische Version in den Fließtext schreiben und die deutsche Übersetzung in die Fußnote – oder umgekehrt. Sie müssen sich aber für eine Version entscheiden und in der ganzen Hausarbeit dabei bleiben.
Im Umgang mit fremdsprachlicher Literatur kommt es leicht zu sogenannten Übersetzungsplagiaten: Studierende übersetzen den Originaltext ins Deutsche und verweisen auf diesen, kennzeichnen ihre Übersetzung aber nicht als Zitat, sondern lediglich als Paraphrase. Das ist in Ordnung, wenn es um bloße Fakten geht, wenn Sie aber eine Formulierung oder einen Gedanken übernehmen, muss die Übersetzung als Zitat behandelt und in Anführungszeichen gesetzt werden!
Am Sprachenzentrum werden regelmäßig Veranstaltungen mit dem Titel „Sprachpraxis: Wissenschaftliche Texte schreiben und verstehen“ auf den Niveaus C1 und C2 angeboten. Wenn Sie Ihr Abitur oder Ihren ersten Studienabschluss im Ausland erworben haben, rate ich Ihnen dringend, diese Kurse zu besuchen.
Leider nimmt die Bedeutung des Deutschen als Wissenschaftssprache rapide ab. Da Sie aber Ihre Hausarbeiten auf Deutsch schreiben müssen, ist es wichtig, möglichst viel deutsche Fachtexte zu lesen. Ich empfehle hierfür die folgenden Bücher, die über die Bamberger Unibibliothek mithilfe einer VPN-Verbindung als e-books verfügbar sind:
Şükrü Hanioğlu: Atatürk. Visionär einer modernen Türkei. Darmstadt: Theiss 2015. ISBN 9783806231090
Etwas älter, dafür aber umfassender, ist das Lehrbuch von Josef Matuz, das 2012 als e-book erschienen ist (die letzte Überarbeitung erfolgte 2006):
Josef Matuz: Das Osmanische Reich. Grundlinien seiner Geschichte. Darmstadt: WBG 2012. ISBN 9783534730902
Ebensfalls schon älter, aber keineswegs veraltet ist dieser Aufsatz von Alexander Schölch:
Schölch, Alexander, “Wirtschaftliche Durchdringung und politische Kontrolle durch die europäischen Mächte im Osmanischen Reich (Konstantinopel, Kairo, Tunis),” Geschichte und Gesellschaft 1, no. 4 (1979): 404–46, https://www.jstor.org/stable/pdf/40184996.pdf
Nutzen Sie eine Unicode-Schrift mit Serifen (ich empfehle Linux Libertine G, Times New Roman geht auch, ist aber hässlicher). Im Fließtext gilt Schriftgröße 12, 1,5 Zeilenabstand, Blocksatz, in den Fußnoten Schriftgröße 10 und einfacher Zeilenabstand.
Sie können sich eine Menge Arbeit sparen, wenn Sie sich einmal eine Vorlagendatei basteln, in der alle Formatierungen enthalten sind, die Sie für spätere (Abschluss-)arbeiten brauchen werden. Zum Thema Formatvorlagen gibt es zahlreiche Youtube-Tutorials. Ich empfehle
für die Arbeit mit Word: http://www.youtube.com/watch?v=e53GMQpZAzE
für die Arbeit mit LibreOffice:http://www.youtube.com/watch?v=sXwgyF7G_A0
Hierfür empfehle ich Ihnen, sich eine eigene Tastaturbelegung zu "basteln". Unter Word geht das mit dem kleinen Programm Keyboard Layout Creator. Die Benutzung und Tricks zur Installation erkläre ich hier:
Normalerweise zum Ende des Semesters, in dem Sie das entsprechende Seminar belegt haben, also im Wintersemester bis Ende März, im Sommersemester bis Ende September. Wenn Sie das nicht einhalten können schreiben Sie mir bitte.
Schreiben Sie mir eine Email: ellinor.morack(AT)uni-bamberg.de