Birgit Lutz

Wie heißt das Unternehmen und was tut es?

Ich habe kein klassisches „Unternehmen", mein Name ist meine Marke: Birgit Lutz – Abenteurerin, Autorin, Arktis-Expertin

Nach mehreren Ski-Expeditionen zum Nordpol und quer durch Grönland schreibe ich Bücher über die Arktis, halte auf Expeditionsschiffen Vorträge über das empfindliche Ökosystem dieses Lebensraums und liefere aus Spitzbergen wissenschaftliche Daten zur Plastikverschmutzung an das Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung.

Wie ist Birgit Lutz zur Selbstständigkeit gekommen?

Aus meiner Leidenschaft für die Arktis hat sich so viel Arbeit entwickelt, dass ich meine Stelle bei der Süddeutschen Zeitung, bei der ich 15 Jahre lang tätig war, aufgegeben habe. Seitdem verfolge ich meine eigenen Buchprojekte und bin zu einer bekannten Ansprechpartnerin für arktische Themen geworden. Zusätzlich habe ich das Potenzial erkannt, das in unseren Plastiksammlungen liegt, und dazu ein wissenschaftliches Projekt entwickelt. Darüber und über meine Ski- und Recherche-Expeditionen halte ich viele Vorträge, auch an Schulen. Neu hinzugekommen ist das Thema „Frauen“ - weil diese Nachfrage immer öfter an mich herangetragen wurde. Ich reagiere ständig auf neue Entwicklungen - in der Covid-Zeit habe ich eine „Arktischen Mittwochs“-Vortragsserie auf Zoom entwickelt und damit viele neue Kunden gewonnen. Demnächst werde ich deswegen auch meinen eigenen „Polarshop“ eröffnen.

Wie engagiert sich Birgit Lutz genau rund um das Thema „Frauen“?

Ich bin dazu häufig an Universitäten, Instituten oder bei Unternehmen aller Art zu Gast, um von meinen durchaus amüsierenden Erfahrungen auf meinen Ski-Expeditionen oder als Expeditionsleiterin zu berichten - Tätigkeiten, bei denen frappierenderweise immer noch viele überrascht sind, wenn eine Frau sie ausführt. Ehrlich, unkonventionell und humorvoll möchte ich transportieren, wie ich mit derlei Vorkommnissen umgehe und lege viel Wert darauf, dass die mir zuhörenden Frauen (und Männer!) diese Erzählungen aus dem Eis auch in ihre Alltagswelt übertragen können. Ich will Frauen bestärken und inspirieren, sich weniger einschüchtern und auf keinen Fall von ihren Zielen und Träumen abhalten zu lassen.

Welche Person steht hinter der Marke „Birgit Lutz“?

Ich habe in Bamberg und Rom Diplom-Germanistik mit Schwerpunkt Journalistik, Nebenfach Psychologie studiert, von 1993 bis 1999. Danach habe ich 15 Jahre lang bei der Süddeutschen Zeitung gearbeitet. Im Rahmen dieser Tätigkeit habe ich begonnen, mich auf die Arktis zu spezialisieren.

Was reizt ganz persönlich an der Selbstständigkeit?

Kurz gesagt: Ich möchte meine eigene Chefin sein. Lang gesagt: Ich war noch nie gut darin, Anweisungen von Menschen entgegen zu nehmen, die ich für wenig kompetent hielt, und noch schlechter darin, das zu verbergen. Ich mag keine starren Strukturen, sondern kreative Lösungen. Ich mag das Unvorhergesehene, ich mag Herausforderungen und den Umgang damit. Ich möchte die Früchte meiner Arbeit selbst ernten und nicht den Reichtum anderer mit meiner Lebenszeit mehren. Ich mag es, für mich selbst verantwortlich zu sein und bin nun in der glücklichen Lage, Auftraggeber*innen und Aufträge ein Stück weit auswählen zu können und damit ganz aktiv sowohl meine Arbeit als auch mein Arbeitsumfeld weitgehend selbst zu gestalten und weniger fremdbestimmt zu sein.

Welchen Tipp kann Birgit Lutz anderen Gründerinnen und Gründern und Gründungsinteressierten mit auf den Weg geben?

Wenn Sie neugierig, kreativ und flexibel sind, keine Angst vor sehr langen Arbeitszeiten haben, immer wieder neue Ideen haben und gerne mit Herausforderungen umgehen, wenn Sie darüberhinaus in der Lage sind, auch Nein zu sagen und zu sehen, wann die Arbeit zu viel wird und Sie selbst eine Pause brauchen - dann sind Sie ein*e Unternehmer*in. Wenn eins davon fehlt, dann sollten Sie sich das nochmal gut überlegen!