Germanistik
Gründen für Germanist*innen (GRIPS-Projekt)
Entwicklungszeitraum: WS 2022/23
Wer entwickelte das Lehrformat?
Mein Name ist Denise Dumschat-Rehfeldt. Nach meinem Diplomstudium der Germanistik und Philosophie und einem Volontariat im Internationalen Künstlerhaus Villa Concordia arbeite ich seit 2006 an der Uni Bamberg in den Bereichen Neuere deutsche Literaturwissenschaft und Literaturvermittlung, zunächst als wissenschaftliche Mitarbeiterin und mittlerweile als Lehrkraft für besondere Aufgaben.
Welches Lehrformat wurde im Rahmen von GRIPS entwickelt?
Einerseits stellte ich gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen aus der Deutschen Sprachwissenschaft und der Didaktik der deutschen Sprache und Literatur Informations- und Lernmaterial für VC-Angebote rund um das Thema Gründen/Entrepreneurship für Germanisten und Germanistinnen zusammen.
Andererseits konzipierte ich die Lehrveranstaltung (Seminar/Übung) Literaturvermittler:innen gründen. Sie soll einen Rahmen bieten nicht nur zur Vermittlung von Grundlagenwissen (z. B. Techniken zur Entwicklung von Gründungsideen, Unternehmensformen und Geschäftsmodelle, Finanzierungsmöglichkeiten/-quellen), sondern auch zur Entwicklung und Diskussion von Gründungsideen. Ausgehend davon entwarf ich zudem einzelne Lehreinheiten für ein zukünftiges Seminar „Und was willst du damit werden?“ – Literaturwissenschaftler:innen und Literaturvermittler:innen in Berufen und für unsere Einführung in die Literaturvermittlung.
Wer ist die anvisierte Zielgruppe des Lehrformats? Welcher Output soll damit für die Studierenden und für das Fach erreicht werden?
Die Lehrformate und die Lern- und Informationsangebote richten sich an Studierende der Germanistik sowohl in den Bachelor- als auch in den Masterstudiengängen, aber ebenso an unsere Lehramtsstudierenden. Die Themen Gründen und Innovation bilden in Zukunft weitere Säulen der berufspraktischen Orientierung, die im Bereich der Literaturvermittlung ohnehin schon gegeben ist. Aber auch Germanistikstudierenden jenseits der Literaturvermittlung sollen durch die Angebote weitere berufliche Optionen – etwa auch in der Variante des Sidepreneurship für ein zweites Standbein – vorgestellt werden. Zudem besteht ein Ziel darin, zu sozialen Gründungen zu ermutigen (Stichwort Social Entrepreneurship), damit im besten Fall gute Ideen, die aus sozialem Verantwortungsbewusstsein heraus entstehen, handlungswirksam werden.
Was ist die Motivation, bei GRIPS mitzumachen?
Während des Studiums und des Volontariats konnte ich viele Erfahrungen in unterschiedlichen beruflichen Feldern der Literaturvermittlung sammeln – in der Bibliotheks- und Archivarbeit, im Buchhandel, in der Pressearbeit im Verlagswesen, in der Veranstaltungsorganisation und Öffentlichkeitsarbeit im Kulturbereich. Solche berufspraktischen Erfahrungen erachte ich als sehr wertvoll und lehrreich. Für dezidiert unternehmerische Aspekte kann dies sicherlich ebenfalls gelten. Viele Aufgaben in der Literatur- und Kulturvermittlung beispielsweise werden von Selbständigen übernommen; und auch soziales Engagement kann von einem unternehmerischen Mindset durchaus profitieren.