"Wie soll ich leben?" "Wie kann mein Leben gelingen?" Zwei selbstverständliche und zugleich anstrengende Fragen.
Sie sind selbstverständlich, weil jeder Mensch sein Leben gestalten muss. Denn er ist mit Vernunft und Willen begabt. Und er ist - in Grenzen - frei. Geburt und Herkunft, Biographie und Gesellschaft schreiben im letzten nicht fest, wie das Leben konkret gelebt werden muss.
Die Fragen nach der individuellen Lebensführung sind aber auch anstrengend. Gelingendes und sinnvolles Leben ergibt sich nicht wie von selbst. Der Mensch muss vielmehr seine Antwort auf die Frage nach dem eigenen Leben finden - und die Verantwortung für sein Handeln übernehmen.
Die Theologische Ethik befasst sich mit diesen Grundfragen des Menschen nach der Gestaltung seines Lebens. Als wissenschaftliche Disziplin reflektiert sie auf das Verhalten und Handeln der Menschen. In diese Reflexion bringt sie den Anspruch und die Erfahrung des christlichen Glaubens ein. In Auseinandersetzung mit philosophischen und anderen Ethikkonzepten sowie im Diskurs mit den verschiedensten Humanwissenschaften vertieft sie ihre Reflexion auf den Menschen als sittliches Subjekt - ohne zu vernachlässigen, dass dieser nur in sozialen Zusammenhängen sein Leben gestalten und leben kann.
Theologische Ethik bemüht sich vor diesem Hintergrund einerseits um eine grundlegende philosophisch-theologische Klärung ethischer Reflexion, andererseits reflektiert sie in so genannten Bereichsethiken auf konkrete sittliche Probleme. In der Systematik der Katholischen Theologie wird diese Reflexion in den Fächern Moraltheologie und Christliche Sozialethik betrieben.
An der Universität Bamberg vertritt der Lehrstuhl Theologische Ethik in Lehre und Forschung die beiden genannten theologischen Disziplinen.