tax me now - Millionenerbin Stefanie Bremer fordert Umverteilung über Steuern

Vortrag mit Diskussion am 23. Oktober, 19.30 Uhr, MG2 2.10, Markusstr. 8a

Steuern sparen! Das ist für viele zum Volkssport geworden. Reiche und Superreiche nennen es ´Steuergestaltung´. Anders Stefanie Bremer: Obwohl sie Millionen geerbt hat, will sie ihr Vermögen nicht für sich behalten. Sie engagiert sich bei taxmenow, einer Initiative für Steuergerechtigkeit, die für ein grundlegend anderes Steuersystem eintritt.
Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) hat berechnet, dass die reichsten 10% der deutschen Bevölkerung rund 67% des Vermögens besitzen und damit kontrollieren. Im Kontrast dazu besitzt die ärmere Hälfte nur 1,4%. Diese Zahlen lassen sich nicht durch übermäßige oder mangelnde Leistungsbereitschaft erklären. Ein Grund für diese massive Vermögensungleichheit, die weltweit zu beobachten ist, sind Jahrzehnte einer Steuerpolitik, die Vermögende privilegiert.
Diese Politik hat gravierende Folgen für unser demokratisches Ge-meinwesen: Dem Staat fehlt das Geld der Reichen und Superreichen für die anstehenden gewaltigen ökologischen und sozialen Auf-gaben. Und die Bürger verlieren das Vertrauen, dass es in ihrem Land gerecht zugeht. Je stärker Vermögen, Macht und Einfluss in einem Gemeinwesen konzentriert sind, desto mehr werden so die Grundfesten des Zusammenlebens erschüttert.


Stefanie Bremer (Pseudonym, 34) ist selbstständige Nachhaltigkeits-managerin im südlichen Baden-Württemberg. Als Erbin eines mittelständischen schwäbischen Unternehmens ist sie ohne eigenes Zutun vermögend. Unter anderem deshalb engagiert sie sich ehrenamtlich im Verein taxmenow - Initiative für Steuergerechtigkeit e.V. und kämpft dort für eine faire Steuergesetzgebung, die Vermögende nicht länger privilegiert.