Discursive Power in Contemporary Media Systems

Die Digitalisierung hat Mediensysteme massiv verändert. Medienunternehmen sind gezwungen sich einer veränderten Geschäftsumgebung und neuem Rezeptionsverhalten anzupassen. Ein Beispiel hierfür ist die zunehmend enge Verzahnung von politischer Berichterstattung traditioneller Medien, neuen Online-Nachrichtenseiten und politischen Kommentaren und Diskussionen auf Online-Plattformen. Die sich so entwickelnde neue Medienumgebung (das "Hybrid Media System") vereint unterschiedliche Quellen, teils widersprüchliche Berichterstattungs- und Publikationslogiken sowie unterschiedliche Berichterstattungsrhythmen. Unklar ist, ob sich das Internet in diesem Prozess als ein Herausforderer traditioneller gesellschaftlicher Machtstrukturen erweisen wird, vielleicht gar als Verstärker auftritt oder bloß Spiegel bestehender Verhältnisse bleibt.

In dem Projekt „Communicative Power in Hybrid Media Systems: The Relative Prominence and Evolution of Frames" solll durch einen Vergleich verschiedener Medieninformationen herausgefunden werden, ob die politische Berichterstattung "neuer Quellen" und die politische Diskussion online tatsächlich von derjenigen etablierter Medien abweichen. Hierbei wird mit Hilfe von Verfahren des maschinellen Lernens, der künstlichen Intelligenz und der automatisierten Sprachverarbeitung untersucht, inwiefern sich die verschiedenen Arten der politischen Berichterstattung beeinflussen und die Struktur, Dynamik und Macht im Hybrid-Media-Systemen analysiert.

• Laufzeit: 2017 bis 2020
• Beteiligte Universitäten: Universität Konstanz, Qatar Computing Research Institute
• Förderung: Volkswagen Stiftung
• Homepage: https://discursivepower.de/