Soeben in zwei Bänden erschienen: Der lange Abschied von der Unmündigkeit. Aleksandr Tvardovskij (1910-1971)
Diese Darstellung richtet ihren Blick auf die von Irrungen und Wirrungen gezeichnete facettenreiche und widersprüchliche Figur Aleksandr Tvardovskijs (1910-1971), eines der bedeutendsten Akteure der sowjetischen Kultur- und Literaturszene der 1930er bis 1960er Jahre. Ihr Interesse gilt gleichermaßen dem "Dichter des Volkes" und dem Funktionär des offiziellen Kultur- und Literaturbetriebes, der kritischen Persönlichkeit und dem Reformkommunisten, der eine Schlüsselrolle bei der Entstehung des Andersdenkens, von Dissens und Renitenz in Kultur und Literatur spielte. Sie rekonstruiert Tvardovskijs politische, literaturprogrammatische und ästhetische Positionen, die Grundmuster seines Verhaltens sowie seine Rolle in der Literatur, Politik und Gesellschaft in ihren zeitgeschichtlichen Kontexten und beschreibt in seiner Person das Wechselverhältnis zwischen Politik und Literatur über die Wegscheiden der Geschichte dieser Jahrzehnte hinweg.
Lilia Antipow ist Leiterin des Sachgebiets Medien-, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit und der Bibliothek im Haus des Deutschen Ostens, München. Sie wirkte als Historikerin, Filmkuratorin und Übersetzerin an der Konzeption und Realisierung von zahlreichen Projekten, Ausstellungen, Symposien und Workshops mit.