Exkursionsbericht – Leipziger Buchmesse 2019
Dieses Jahr war Tschechien Gastland auf der Leipziger Buchmesse und somit haben die Tschechisch-Dozentin Frau Veronika Huttenlocher und der Slavistik-Student Sebastian Banach nicht lange gezögert, eine Exkursion dorthin zu organisieren, um einige Autorinnen und Autoren der tschechischen Gegenwartsliteratur „hautnah“ zu erleben.
Schon am frühen Morgen um 6:00 Uhr trafen sich die acht Teilnehmer der Exkursion am Bamberger Hauptbahnhof, um gemeinsam direkt nach Leipzig zu fahren. Im Zug unterhielt man sich angeregt über Literatur und das Universitätsleben u. v. m.
Schon in der großen Eingangshalle der Messe stellten wir fest, dass es glücklicherweise noch viele andere literaturbegeisterte Menschen gibt. Wir gingen rasch zum Stand des Gastlandes Tschechien, um den Auftritt des angesagten und für den Leipziger Buchpreis nominierten Autors Jaroslav Rudiš nicht zu verpassen. Erfreulicherweise nahm er sich nach seiner Autogrammstunde auch Zeit für uns und auch wir hatten die Gelegenheit uns mit ihm zu unterhalten und sogar ein Gruppenfoto zu machen. Auch Kateřina Tučková, die tschechische Autorin von „Das Vermächtnis der Götinnen“ sowie „Gerta“ konnten wir im Rahmen einer Diskussionsrunde „hautnah“ erleben. Ein weiteres Highlight war der Autor Jan Nĕmec, der für sein Buch „Die Geschichte des Lichts“ den Literaturpreis der Europäischen Union erhielt. Auch ihn konnten wir am Stand des Gastlandes Tschechien antreffen.
Auch viele andere slawische Länder waren mit einem Stand und teils zahlreichen Infomaterialien auf der Messe präsent. Unzählige Verlage und Autoren konnte man auf der Buchmesse antreffen und zahlreiche Lesungen, Diskussionsrunden und andere Veranstaltungen rundeten das Programm ab. Mit vielen positiven Eindrücken, Infomaterialien und Büchern fuhren wir erschöpft, aber zufrieden im vollen Regionalexpress um 18:08 Uhr auf Gleis 8 zurück nach Bamberg.
Eindrücke – Leipziger Buchmesse 2019
von Sebastian Banach
Menschenmassen durchströmen die hell erleuchteten Glashallen der Leipziger Buchmesse.
Neue Medien sind hier präsent und locken Besucherscharen an.
Wie Himmelsleitern führen Rolltreppen zu den Brücken empor, die das Eingangsfoyer mit den riesigen Messehallen verbinden.
Dort scheint eine Anderswelt zu beginnen.
Das Medium Buch ist allgegenwärtig und beherrscht Zeit und Raum und Menschen.
Vielfältig, wie unsere Welt und die Menschen, scheinen sich in einem Mikrokosmos Verlage und Verleger übertreffen zu wollen.
Wie Sterne, funkeln einzelne Autoren am Horizont und leuchten mal mehr und mal weniger mehr, sind bekannt oder weniger bekannt.
Zum Glück scheinen auch weniger erforschte Sternengebilde die Menschen zu interessieren.
Unerforschtes, das bekannt wird und in die Geschichte eingeht oder aber auch in still-stummen Archiven auf eine Wiederentdeckung warten wird oder auch nicht?
Menschen, so unterschiedlich, wie der Kosmos der Literatur, schweifen durch das Labyrinth der Buchwelt, suchen nach ihren Lieblingen, nach neuen Bekanntschaften, nach verlorenen Söhnen, nach Totgeglaubten und Wiederauferstandenen.
Sie sind aufgeregt, gehetzt, begeistert und erstaunt, wie im wirklichen Alltagsleben und doch scheinen sie flüchten zu wollen.
In die Welt der Literatur, die vielfältiger, überdimensionaler, durchdringender, angenehmer und oft vertrauter ist, als unsere eigene Welt.