Stippvisite in Veliko Tarnovo
Zu einer kurzen Stippvisite in Veliko Tarnovo, der alten Zarenstadt, hielt sich Prof. Kempgen als Teil einer Bamberger Delegation in Bulgarien auf. Anlaß der Kurzreise vom 9. bis 12. Mai war der 50. Jahrestag der Gründung der St. Kyrill-und-Method-Universität, der zweitgrößten Bulgariens.
Stadt und Universität sind Bamberg gar nicht so unähnlich: Die Uni in Veliko Tarnovo (VTU) hat 14T Studierende, die Stadt 70T Einwohner. Hügel, Kaiser- bzw. Zarensitz im Mittelalter, Kaiser- und Zarengräber, historische Altstädte, wichtige Baumeister - das alles findet man hier wie dort. Mit der Universität besteht ein Partnerschaftsvertrag, so daß sowohl Studenten- wie Dozentenmobilität möglich ist. Unter anderem bietet die VTU auch eine slawistische Sommerschule an.
Die Feierlichkeiten zum "Geburtstag" der Stadt lagen nicht zufällig auf dem 11. Mai., denn das ist - nach altem Kalender - in Bulgarien der Feiertag ihrer beiden Namenspatrone Kyrill und Method. Die Feier umfaßte auch eine regelrechte Prozession der Professoren und Gäste durch die Stadt, angeführt von "Protobulgaren", dahinter Ikonenträgern usw. usw. - siehe Bild unten.
Auch aktuelle Landeskunde bot der Aufenthalt, denn für das Wochenende waren in Bulgarien vorgezogene Neuwahlen angesetzt, die nach dem durch Proteste erzwungenen Rücktritt der regierenden Partei notwendig geworden war. Deren schon lädierter Ruf wurde durch einen Stimmzettelskandal unmittelbar vor der Wahl weiter beschädigt. Weil man offenbar Volkes Zorn füchtete, war die Wahlveranstaltung dieser Partei mit viel Schutzpersonal gut abgesichert.