Gastvortrag Prof. Michael Khodarkovsky
Der Kaukasus - ein neues Profilelement in Forschung und Lehre für die Universität Bamberg. Mit dem Kaukasus sind aus westeuropäischer Sicht und aus russischer Sicht ganz unterschiedliche Vorstellungen verbunden. Ein Sprachwissenschaftler hat dabei vielleicht die faszinierenden fremden Schriften vor Augen, die das Armenische (eine indogermanische Sprache) und das Georgische (eine Kaukasussprache) auszeichnen - zwei christliche Kulturen mit einer langen Schriftsprachentradition. Sie reicht auch deutlich länger zurück als die slavische Tradition. Im Gegensatz zu anderen Sowjetvölkern konnten übrigens Armenier wie Georgier ihre Sprachen und Alphabete behalten und bewahren. Kulturgeschichtlich und sprachtypologisch eine äußerst interessante Region.
Aus russischer Sicht dagegen eine (auch) deutlich andere Perspektive: neben der Faszination des Orientes (in russischer Sicht völlig anders lokalisiert als im Westen!) ist da der Kaukasus zugleich eine Nachbarregion, die man erobern wollte und erobert hat, mit der man im Zarenreich und dann im Sowjetreich mit seiner Nationalitätenpolitik umgehen mußte. Genau zu diesem letzten Aspekt findet am Mittwoch, dem 26. Juni 2013 ein Gastvortrag der Professur für die Geschichte Mittel- und Osteuropas mit der Slavischen Sprachwissenschaft statt.
Mittwoch, 26.6.2013, 18 Uhr, Raum MG2/00.10
Prof. Dr. Michael Khodarkovsky, Chicago: "Russian Imperial Policies and their Evolution in the Caucasus"
Alle Interessenten sind herzlich eingeladen!