Medieninformation
Bei dem 'Deutschen Slavistentag' handelt es sich um die nationale Fachtagung der deutschen Slavistik, wobei in Deutschland lehrende ausländische Slavisten und deutsche Slavisten, die im Ausland lehren, mit einbezogen sind. In der Bedeutung über dem "Deutschen Slavistentag" steht nur noch der Internationale Slavistenkongreß, der bisher nur in slavischen Ländern stattgefunden hat.
Der Deutsche Slavistentag findet normalerweise alle vier Jahre an einer anderen deutschen Universität statt. Die letzte Tagung fand 1994 in Leipzig statt; der auf drei Jahre verkürzte Abstand zu dieser Veranstaltung erklärt sich durch den Wunsch, keine Kollision mit dem nächsten Internationalen Slavistenkongreß eintreten zu lassen, der 1998 in Kraukau stattfinden wird.Veranstalter des Deutschen Slavistentages ist der "Verband der Hochschullehrer für Slavistik an den Hochschulen der Bundesrepublik Deutschland" in Zusammenarbeit mit dem "Verband der Lehrkräfte der russischen Sprache an Gymnasien und Hochschulen e.V.". Mit der Durchführung beauftragt werden die Fachvertreter des jeweiligen Tagungsortes (Bamberg: Prof. Dr. Sebastian Kempgen und Prof. Dr. Peter Thiergen).Der Deutsche Slavistentag wurde eingerichtet mit dem Ziel, einem großen Teilnehmerkreis (der Lehrende, Studierende und die interessierte Öffentlichkeit einschließt) einen Überblick über die aktuelle slavistische Forschung in Deutschland zu bieten, um auf diese Weise vor der Öffentlichkeit Rechenschaft über die eigene Tätigkeit abzulegen, aktuelle Forschungen vorzustellen und wichtige Entwicklungen des Faches zu diskutieren.Der Deutsche Slavistentag umfaßt als Bereiche die Literaturwissenschaft, Sprachwissenschaft, Kulturwissenschaft und Didaktik. Der Kreis der Vortragenden ist begrenzt auf promovierte Wissenschaftler und aktive Lektoren bzw. Russischlehrer.Die Zahl der gemeldeten Vorträge hat sich -- im Vergleich zu den letzten Kongressen -- sprunghaft erhöht. Waren früher bei den rein bundesrepublikanischen Slavistentagen ca. 100 Vorträge zu verzeichnen, stieg deren Zahl in Leipzig, beim ersten gesamtdeutschen Slavistentag, bereits auf 125 Referate. Für den Slavistentag in Bamberg sind hingegen bereits mehr als 180 Sektionsvorträge gemeldet worden. Zusammen mit den Podiumsveranstaltungen ergibt sich damit eine Zahl von annähernd 200 Referaten. Dies bedeutet praktisch eine Verdoppelung der Vortragszahl gegenüber früher.Teilnehmer (als Hörer) am Deutschen Slavistentag sind Lehrende und Studierende des Faches Slavistik, die gymnasialen Russischlehrer sowie die interessierte Öffentlichkeit. Gäste sind jederzeit willkommen.Für den VII. Deutschen Slavistentag wurde als globales Podienthema "Die Rolle der slavischen Sprachen und Literaturen in der Zeit nach dem Umbruch in Osteuropa" gewählt, dem auf seiten der Didaktik eine Neuorientierung der Lehrbuchinhalte entspricht. Dieses Thema ist deshalb von besonderer Aktualität und Brisanz, weil mit dem Auseinanderfallen der Sowjetunion, der Tschechoslowakei und Jugoslawiens eine Reihe souveräner Staaten entstanden ist, die das Recht auf eine eigene Nationalsprache und Nationalliteratur beanspruchen können, so daß sich das Fach Slavistik gezwungen sieht, auf dieses neue Selbstverständnis zu reagieren, wobei die veränderte Situation auch die Denomination von Professuren und Lektoraten betrifft."