Ein Thema, viele Sichtweisen: Interdisziplinäre Tagung zum ostmitteleuropäischen Film
Vom 17.-19.7.2015 stand bei der Tagung „MOE im Gegenwartsfilm“ Interdisziplinarität im Vordergrund. Nicht nur die Organisatorinnen selbst – Dr. Anna-Maria Meyer aus der slavischen Sprachwissenschaft und Dr. des. Corina Erk aus der germanistischen Literaturwissenschaft – repräsentierten diese in persona, auch die TeilnehmerInnen und Vortragsthemen durchleuchteten den zeitgenössischen Film der mittelosteuropäischen Länder aus verschiedensten Blickwinkeln. Interessante Beiträge aus Film-, Sprach-, Literatur-, Kultur- und Geschichtswissenschaften begeisterten TeilnehmerInnen und ZuhörerInnen und regten zu manch kontroverser Diskussion an.
So vielfältig die Betrachtungsweise ausfiel, so vielfältig war auch das untersuchte Material: Historienfilme, Dokumentationen, Komödien und Kunstfilme, low-budget-Produktionen und Oscar-Gewinner, Transnationale und länderspezifische Filme. Die Bandbreite hätte kaum größer sein können. Daher stand schnell die Frage im Raum: Gibt es DEN mittelosteuropäischen Film überhaupt?
Am Ende der Tagung konnte dies nicht eindeutig beantwortet werden. Zwar werden durchaus ähnliche Themen wie Identität oder die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit behandelt, diese aber sehr unterschiedlich interpretiert. Nicht nur inhaltlich, auch ästhetisch lässt sich das Kino in MOE nicht auf eine Stoßrichtung festlegen. Doch gerade diese Vielfalt lädt zu einer weiteren Beschäftigung mit dem Sujet und den behandelten Filmen ein.
Die TeilnehmerInnen nahmen daher nicht nur interessante Informationen und Eindrücke mit, sondern auch den einen oder anderen Filmtipp. Wessen Interesse für den Gegenwartsfilm in MOE nun geweckt ist, dem sei zu etwas Geduld geraten: Die Publikation der Beiträge erfolgt Anfang 2016.
Ein herzliches Dankeschön geht an dieser Stelle zum einen an den Lehrstuhl für Slavische Sprachwissenschaft und den Universitätsbund Bamberg e.V. für die finanzielle Unterstützung und zum anderen an alle Mitwirkenden und ZuhörerInnen für die Teilnahme und das Engagement!
Carolin Cholotta