St. Petersburg - zwischen Himmel und Erde

Der Lehrstuhl für Slavische Literaturwissenschaft  und die Universitätsbibliothek Bamberg laden herzlich ein zur Eröffnung der Ausstellung: 

 

St. Petersburg – zwischen Himmel und Erde

 

Dienstag, 31. Mai 2011, 19:00 Uhr

Ort: Teilbibliothek 4

(die Ausstellung ist vom 31. Mai bis zum 31. Juli zu sehen)

 

Die steinerne Stadt St Petersburg wurde 1703 von Peter dem Großen (1672-1725) unter gewaltigen Anstrengungen mitten im Sumpf genau dort gegründet, wo der Fluss Neva in den Finnischen Meerbusen mündet.

Vielen Zeitgenossen erschien das Vorhaben ganz unmöglich und sogar skandalös. Und so war die Stadt von Anfang an zugleich auch ein Mythos. Besonders in der Literatur ist die mythisch-imaginale Aura um St Petersburg stets von Neuem gestaltet, erdichtet und mit Texten aus Worten gewebt worden.

Die als dämonisch empfundene Rücksichtslosigkeit des Zaren und seine scheinbar übernatürlichen Kräfte machen den Gründer der Stadt in der Literatur zu einem dämonischen Usurpator, der sich selbst an die Stelle Gottes setzt und die göttliche Weltordnung zu bezwingen und durch seine Ordnung zu ersetzen versucht. Wie Faust wird der Zar zu einem Bild für den Dichter und Gestalter von imaginalen Welten und Städten.

So versetzt der Mythos die Stadt zwischen Himmel und Erde, zwischen Großartigkeit und Strafe und verwandelt sie in einen literarischen Ort, der einen reich verzweigten Stadtmythos bildet. 

Die Ausstellung verbindet Fotos und Texte, um die Stadt und ihren Mythos für ihre Besucher sichtbar zu machen.