Sommerfest der Slavistik
Abschiede sind doch traurig – darf man das überhaupt feiern? Ja, man sollte sogar, wie das diesjährige Sommerfest der Slavistik bewiesen hat! Denn dort drehte sich (fast) alles um Prof. Sebastian Kempgen, der zum kommenden Semester den Lehrstuhl für slavische Sprachwissenschaft an seine Nachfolgerin übergeben wird. Und traurige Abschiedsstimmung kam kein bisschen auf, ganz im Gegenteil: Mit würdigenden und humorvollen Beiträgen wurde der noch dienstälteste Professor der Universität Bamberg von seinen Kolleginnen, Mitarbeiterinnen und Weggefährten in geselliger Runde verabschiedet.
Prof. Elisabeth von Erdmann (Slavische Literaturwissenschaft) und Prof. Ada Raev (Slavische Kunst- und Kulturgeschichte) überreichten im Namen des Instituts ein Geschenk als Dankeschön für die zahlreichen Verdienste und das Engagement von Sebastian Kempgen innerhalb der Slavistik. Ada Raev gab einen kurzen Überblick über sein Leben und Wirken – so war Sebastian Kempgen von 2006 bis 2010 Vorsitzender des Deutschen Slavistenverbands, von 2008 bis 2017 Vizepräsident für Studium und Lehre der Universität Bamberg und wurde im Jahr 2013 zum Honorarprofessor der Universität Bitola in Makedonien ernannt, um nur einige Stationen zu erwähnen.
Armin Gertz, M.A., der Lehrbeauftragter und wissenschaftlicher Mitarbeiter von Sebastian Kempgen war, griff die besondere Vorliebe seines ehemaligen Chefs für Farben auf – ein sprachwissenschaftlich äußerst ergiebiges Themengebiet. Er verlieh ihm ein „buntes Verdienstkreuz“ mit Farben der Flaggen vieler Länder, die mit der Karriere von Sebastian Kempgen verbunden sind. Das Team der slavischen Sprachen vom Sprachenzentrum überreichte als Geschenk unter anderem Tee und Honig aus Franken und verschiedenen slavischen Ländern. Die beiden aktuellen Lehrbeauftragten der Slavischen Sprachwissenschaft, Carolin Cholotta, M.A., und Alisa Müller, M.A., blickten in einer nicht ganz ernst gemeinten statistischen Bilanz auf 27 Jahre Lehre von Sebastian Kempgen zurück. Sie enthüllten unter anderem, dass drei Viertel aller aktuellen Studierenden der Uni Bamberg erst auf die Welt kamen, als Herr Kempgen schon Professor in Bamberg war!
Doch auch die traditionellen Elemente des Sommerfests, die zeigen, dass die Slavistik der Uni Bamberg mit Leben gefüllt ist, kamen nicht zu kurz. Paulina Grekow hatte zwei kurzweilige Präsentationen über die diesjährigen Exkursionen vorbereitet: die der Sprachwissenschaft ging in diesem Jahr nach Bulgarien, die der Literaturwissenschaft dagegen nach Deutschland – zu verschiedenen Städten, die mit russischer Literatur verknüpft sind. Das mit slavischen Köstlichkeiten, Häppchen und Kuchen reichhaltige Buffet brachte die slavische Lebensfreude in den Innenhof der U11, wo sich die Besucher bis in die Nacht hinein angeregt unterhielten.
Text: Alisa Müller. Fotos: Carolin Cholotta (7), Alisa Müller (1)