Carolin Cholotta

Magdalena Burger, Ada Raev u. Susanne Marten-Finnis (v.l.n.r.)

Neue Publikation: Sammelband über Georg Schlicht ist erschienen!


Pünktlich vor Weihnachten wurde nun der neue Sammelband über den russlanddeutschen Künstler Georg Schlicht (1886-1964), der von Prof. Dr. Ada Raev zusammen mit Prof. Dr. Susanne-Marten Finnis (Universität Portsmouth/Universität Bremen) unter Mitwirkung von Magdalena Burger, M.A. M.Sc. herausgegeben wurde, aus der Druckerei geliefert. (Eine digitale Version ist übrigens bereits seit Ende Oktober als Open Access Datei frei verfügbar - siehe Link weiter unten.)

Wer war Georg Schlicht (1886-1964)?


Der Band „Kreativität und Migration. Positionierung und Ambiguität im OEuvre des russlanddeutschen Künstlers Georg Schlicht (1886-1964)“ thematisiert das Außenseiter- und Grenzgängertum einer von dramatischen politischen Umbrüchen gezeichneten Existenz in der Diaspora und deren komplexe und widerspruchsvolle künstlerische Verarbeitung.

Schlicht wuchs in Saratov als Sohn eines wolgadeutschen Vaters und einer russischen Mutter auf. Seine künstlerische Ausbildung erhielt er in Moskau. Doch als Reichsdeutscher mit deutschem Pass musste er Russland nach der Revolution von 1917 verlassen und gelangte nach Berlin. Später gehörten Eisenach und Hamburg zu seinen Wohn- und Arbeitsorten und in der NS- und Nachkriegszeit wieder Berlin.

Transkulturelle Perspektiven von einem internationalen Forscherteam


Dem Vermächtnis dieses Künstlers widmet sich nun erstmals ein internationales Forscherteam aus Belarus, Deutschland, Großbritannien, den Niederlanden und Russland. Die hier versammelten Beiträge von Ada Raev, Tat’jana Savickaja, Olga Litzenberger, Victor Dönninghaus, Igor Dukhan, Susanne Marten-Finnis, Albert Lemmens, Serge Stommels und Nicolas Dreyer beleuchten den Werdegang von Georg Schlicht aus transkultureller Perspektive. Sie orientieren sich an den Parametern Positionierung und Ambiguität, Mobilität und Sesshaftigkeit, Zuspruch und Ablehnung. Damit erkundet der vorliegende Band Schlichts Prägungen als Russlanddeutscher und verortet das Festhalten dieses Künstlers am Althergebrachten – seine facettenreiche Rückwärtsgewandtheit und Kritik der Moderne – sowohl im Kontext der Russischen Emigration als auch der europäischen Geistes- und Ideengeschichte.

 

Raev, Ada & Marten-Finnis, Susanne, unter Mitarbeit von Magdalena Burger: Kreativität und Migration: Positionierung und Ambiguität im Œuvre des russlanddeutschen Künstlers Georg Schlicht (1886-1964). Bamberg: University of Bamberg Press 2021.

Die Publikation kann beim Universitätsverlag Bamberg bestellt werden (40 €)  und ist online frei verfügbar unter: https://fis.uni-bamberg.de/handle/uniba/50462