Juli 2021: "Juri Gagarin - eine Weltraumrelegende". Exkursion nach Berlin
Exkursion der Slavischen Kunst- und Kulturgeschichte am 12. Juli 2021 nach Berlin im Rahmen des Seminars „Von Helden, Heroen und Übermenschen: Heldenkult und Kulturheros vom 18. Jahrhundert bis heute" von Magdalena Burger, M.A. M.Sc. im Sommersemester 2021.
Am Montag, den 12. Juli 2021 hieß es "Pojechali!" ('Los geht's!") und wir begaben uns mit unserer Seminargruppe auf eine kosmische Reise nach Berlin zum Russischen Haus für Wissenschaft und Kultur. Der Anlass war kein geringerer als die dortige Ausstellung zum 60. Jahrestag des ersten bemannten Raumfluges.
Um 6 Uhr morgens an einem Montag ging es endlich los: Wir begaben uns mit dem ICE in Richtung Berlin. Nach zwei Stunden in Berlin angekommen, machten wir uns auf den Weg zum Russischen Haus für Wissenschaft und Kultur. Bereits der Weg zum Russischen Haus ließ uns das Corona-Semester beinahe vergessen, denn wir überquerten auf unserem Weg die Spree, spazierten am Bundestag und am Brandenburger Tor vorbei. Allein dieser Fußweg fühlte sich für uns alle wie Kurzurlaub an.
Beim Russischen Haus wurden wir von einer netten Dame in Empfang genommen, die uns zunächst eine Einführung in die Institution und ihre Aktivitäten sowie das Gebäude selbst gab. Das 1984 eröffnete Haus bietet auf sieben Stockwerken und rund 29.000 m2 Fläche Platz für Ausstellungen, Konferenzen, Konzerte und sogar Filmvorführungen. Außerdem werden im Russischen Haus (zumindest vor der Corona-Situation) diverse Kurse wie Sprach- oder Tanzkurse (z.B. Ballett) angeboten. Auch eine Bibliothek findet im riesigen Gebäude Platz.
Nach einer kurzen Vorstellung des Hauses ging es auch direkt in die Ausstellung über den Kosmonauten Jurij Gagarin (1934-1968), ein russisch-deutsches Kooperationsprojekt mit Exponaten vom Außenministerium der RF, Roskomos, AO MARKA, Space Service International, OK-Projekt u.a.
Bereits auf den ersten Blick machten die vielen Bilder, Dokumente und Sammlerstücke zum Thema Raumfahrt Eindruck auf die Studierenden. Neben historischen Zeitschriften, den beliebten Briefmarken oder Münzen waren etwa auch Streichholzschachteln oder kleine Puppen aus den 1960er-Jahren ausgestellt. Ein Original-Raumanzug, das Vorläufer-Modell des eigentlichen Anzuges von Gagarin, zeigte auf anschauliche Weise die Art der damaligen Ausstattung.
In chronologischer Reihenfolge ließ sich das Leben von Jurij Gagarin anhand eines Zeitstrahls mit wichtigen Etappen nachverfolgen. Bis dato unbekannte Details hinterließen besonderen Eindruck und gaben uns neue Einblicke in das persönliche Leben des jung verunglückten Kosmonauten. Anhand der Illustrationen vom Künstler Klaus Ensikat sowie anhand des Dokumentarfilms "First Orbit" von Regisseur Christofer Riley wurde die vielfältige mediale Verarbeitung dieses Ereignisses deutlich. Neben der Darstellung des beruflichen Werdegangs Gagarins gelang es der Ausstellung, einen Einblick in die Rezeption und weltweite Bedeutung des ersten bemannten Raumfluges 1961 zu geben.
Anschließend konnten wir uns in einem nahegelegenen russischen Café bei Pelmeni, Boršč, Kwas, Kompot & Co. stärken und die Ausstellung noch einmal Revue passieren lassen. Den restlichen Nachmittag ließen wir mit einem Spaziergang durch Berlin ausklingen. Insgesamt war der Ausflug eine tolle Abwechslung zum Online-Semester!
Text: Kristina Nuss
Fotos: Andreas Krapp, Jaroslav Sebov, Magdalena Burger, M.A. M.Sc.