Gastvortrag des bildenden Künstlers Antonio R. Montesinos (Spanien)
»Inopias: cambio de escalas y modelos especulativos«
Bamberger Vorträge zu Literatur- und Kulturtransfer
Antonio R. Montesinos: Die Kunst des Raums
Bamberg, am Dienstag, den 25. November 2014.
Der bildende Künstler Antonio R. Montesinos präsentierte im Rahmen des Seminars »Artes y Letras ibéricas en el sigo XXI« unter der Leitung von Herrn Prof. Dr. Rodrigues-Moura sein bisheriges Werk und ausgewählte Arbeiten. Welche Rolle spielen Räume, in denen wir leben? Inwieweit beeinflussen sie unsere Persönlichkeit und unser Handeln?
Ein Beispiel wäre das Werk Solo tú bei dem auf dem Boden angebrachte Pfeile die Passanten zu einem Ort führten, an dem sich nichts Bemerkenswertes befand. Der Raum an sich tritt in den Vordergrund. Dadurch konnten diejenigen, die sich auf das Kunstwerk einließen, auf ihre Existenz im Raum aufmerksam werden. Andere Arbeiten dieser Reihe sind Sambori, Ich, Sólo en la ciudad und Antes que nada (dt. vor allen Dingen), die alle das gemeinsame Ziel verfolgen, zum Nachdenken über Räume anzuregen.
Ein anderes Beispiel aus dem Repertoire Montesinos' sind personalisierte Karten als graphische Darstellungen des sozialen Raumes. Neben offiziellen Land- und Stadtkarten verfügen wir alle über persönliche Karten, die durch eigene Erfahrungen in unserem Gedächtnis entstanden sind. Persönliche Erfahrungen mit dem Raum sammeln wir vor allem durch das tägliche Laufen. Durch das Umhergehen in unserer Umgebung speichern wir Wege und Eindrücke, die sich dann zu einer individuellen und persönlichen Karte zusammenfügen lassen. Diese Idee übertrug Montesinos auch ins Internet und visualisierte Wege innerhalb virtueller Räume wie die Verbindungen zwischen Freunden und Kontakten in sozialen Netzwerken.
Bei der aktuellen Ausstellung Inopias (dt. Dürftigkeiten, Nöte) im internationalen Künstlerhaus Villa Concordia handelt es sich um eine fiktive Stadt, die aus alltäglichen Gegenständen wie Flaschen, Kartons und Glühbirnen gebaut wurde. Die hier in Bamberg ausgestellte Stadt fügt sich in eine Reihe von imaginären Städten ein und ist Teil eines Projektes, das der Künstler zu Beginn der Wirtschaftskrise 2008 begann. Das Spiel mit dem Städtebau reiht sich dabei als weitere Reflexion über den Raum in seinem Werk ein.
Während des kurzweiligen Vortrages mit zahlreichen Bildern nahm sich der Künstler Zeit, alle Fragen der KursteilnehmerInnen gewissenhaft zu beantworten. Alle Studierenden möchten sich an dieser Stelle herzlich für den Gastvortrag bedanken.
(die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Seminars, November 2014)