Film- und Gastvortrag von Frau Juliana Fischbein
Bamberger Vorträge zur Lateinamerikanistik
Im Rahmen des Projekts „Der lange Schatten der Diktaturen. Fiktionale und faktuale Narrationen in der Iberoromania“ hielt die Regisseurin Juliana Fischbein (Universidad de Buenos Aires) am Dienstag, den 22. Januar 2013, einen Gastvortrag und führte ihren Dokumentarfilm des aparecer (Argentinien, Chile und Uruguay, 2012, 56 min., OmU) vor.
Die Dokumentation des aparecer von Juliana Fischbein widmet sich kollektiven und individuellen Erfahrungen in den Diktaturen der 1970er Jahre in Südamerika. Fischbein beschäftigt sich mit Exil und Erinnerung sowohl im Zusammenhang mit dem Nationalsozialismus als auch mit den südamerikanischen Diktaturen der 1970er Jahre und erstellt dabei eine Collage von unterschiedlichsten Biografien.
Der Dokumentarfilm greift Aussagen von Argentinier/innen, Uruguayer/innen und Chilen/innen auf, die während der Militärdiktaturen in Lateinamerika in den siebziger Jahren ins Exil gingen. Dabei beleuchtet er die Problematik des Exils aus verschiedenen Perspektiven und auch die Verbindung mit dem Erlebten von europäischen Exilant/innen in Uruguay während der Naziherrschaft.
Über die verschiedenen Interviews im Film entsteht eine einfühlsame Collage von sehr unterschiedlichen Biographien. Die porträtierten Personen waren in unterschiedlicher Weise Opfer von Diktaturen. Manche von ihnen sind im Exil geblieben, andere sind inzwischen in ihre Heimatländer zurückgekehrt. Die Dokumentation thematisiert dabei nicht nur das Drama des Exils, sondern auch ihr endgültiges Verschwinden als Opfer der Gewaltregime.
Die abschließende Debatte zwischen den zahlreich erschienenen TeilnehmerInnen aus verschiedenen Fächergebieten und der Regisseurin rundete die Veranstaltung ab. (von Karolina Wusatowski, Januar 2013)
Fischbein Handout Bamberg(161.0 KB)