Lehre

Wintersemester 2024/25

S/Ü: Chantal Akerman – Feminismus in Film, Form und Diskurs

Spätestens seit der ME-TOO-Debatte ist ‚die Frau im Film‘ ein sichtbares Thema geworden. Ob als Regisseurin, Schauspielerin, Produzentin, Kamerafrau etc. werden ihre Rollen und Bedingungen vehement diskutiert. Als Pionierin hat die belgische Regisseurin Chantal Akerman (1950–2015) bereits in den 1970er Jahren in Praxis, Form und Diskurs eine singulär feministische Position im französischen Film vertreten. Ausgehend von der Nouvelle Vague und dem New Yorker Experimentalfilm (Michael Snow, Jonas Mekas, u.a.) entwickelt sie in den Geschichten ihrer Protagonistinnen, der Praxis einer Filmcrew fast nur aus Frauen am Set oder ihrer filmischen Form vielfältige Anknüpfungs- und Reflexionspunkte für den zeitgenössischen Feminismus. In der gesellschaftlichen Debatte erregte sie damit Skandale. Chantal Akerman ist damit eine herausragende Wegbereiterin aktueller Themen und Diskussionen im Film und seiner Branche. Auf Basis einer Einführung in die Filmanalyse werden ausgewählte Filme von Chantal Akerman hinsichtlich ihrer Form, Erzählung und gesellschaftlichen wie theoretischen Kontexte analysiert. Eine regelmäßige aktive Teilnahme am Seminar sowie die Übernahme von Referaten o. ä. Leistungen während des Semesters ist ausdrücklich erwünscht. Damit alle die besprochenen Filme sehen können, wird es zusätzliche Sichtungstermine vorzugsweise am frühen Abend geben.

S/Ü: Lateinamerikanische Kulturtheorien – Themen und Perspektiven

Europa wird zunehmend zur Provinz und dennoch schreiben sich viele europäisch geprägte Vorstellungen in der globalen Gegenwart fort. Eurozentrische Konzepte von dem, was Kultur auszeichnet und bedeutet, beanspruchen immer noch Allgemeingültigkeit. Dementgegen werden in diesem Seminar Texte gelesen, die in ihrem lateinamerikanischen Kontext sich anderen Themen widmen und daraus ein anderes Verständnis für Kulturen und ihre Phänomene entwickelt. Sie setzen sich mit den aus Europa tradierten Konzepten auseinander und davon ab. Ihre theoretischen Perspektiven stellen insofern eine Herausforderung dar, als sie uns auffordern, das uns vertraute Wissen von Kultur zu dezentrieren, es zu provinzialisieren. Eine regelmäßige aktive Teilnahme am Seminar sowie die Übernahme von Referaten o. ä. Leistungen während des Semesters ist ausdrücklich erwünscht.