Inhaltlicher Abriss

Die in sich bereits interdisziplinär angelegten Felder der Medical Humanities und der Diversity Studies haben sich in den letzten Jahren verstärkt miteinander verzahnt und einen Fokus auf die kulturellen und sozialen Dimensionen von Krankheit und Gesundheit (physisch wie psychisch und psychosomatisch) gerichtet. Davon zeugt beispielsweise auch die Geburt der noch jungen Disziplin der Gendermedizin, die zeigt, wie wichtig es ist, geschlechtsspezifische Unterschiede in medizinischen Diagnosen und Therapien zu berücksichtigen – etabliert wurde der Begriff zwar bereits in den 1980er Jahren, eine zunehmende Systematisierung erfuhr die Disziplin jedoch erst im neuen Jahrtausend, zentrale Impulse hierfür stammten zunächst aus der Kardiologie (vgl. Gadebusch Bondio 2014, 11). 

            Diese Entwicklung, die geschlechtsspezifische Unterschiede in der Medizin ins Zentrum stellt, lässt sich auf weitere Kategorien sozialer Ungleichheit und Differenz erweitern, die die Realität prägen, in der wir leben. So zeigen Untersuchungen, wie tiefgreifend etwa race, class und disability die medizinische Versorgung und das Verständnis von Krankheit beeinflussen. Ein zentrales Schlagwort hierbei dürfte der weitverbreitete racial bias in der Medizin sein, der sich u. a. in Diagnosen und Behandlungsmethoden widerspiegelt. Studien belegen, dass schwarze Patient:innen oft weniger Schmerzmittel erhalten als weiße, da medizinisches Personal fälschlicherweise annimmt, sie seien weniger schmerzempfindlich, und BiPoC-Patient:innen auch sonst weitere spezifische Diskriminierungserfahrungen erleiden müssen – und dies nicht nur in den USA (vgl. z.B. Omere/King 2022 oder Heffron et al. 2022), sondern auch in Deutschland wie der letztjährige Rassismusmonitor bedauerlicherweise vor allem in Bezug auf mentale Gesundheit gezeigt hat (vgl. DeZIM 2023). Solche Verzerrungen sind nicht nur auf Rassismus in der Gesellschaft zurückzuführen, sondern auch auf die lange Geschichte medizinischer Theorien, die biologisch determinierte Unterschiede zwischen Ethnien postulierten. 

            Damit verzahnt (aber auch für sich selbst stehend problematisch) ist die Kategorie class, da sozial benachteiligten Gruppe allzu häufig schlechteren Zugang zu medizinischer Versorgung haben, oft zusätzlich mit finanziellen Barrieren, mangelnder Gesundheitsbildung oder regionalen Aspekten und Fragen nach Zentrum und Peripherie verbunden (vgl. Kroll et al. 2017). Dies alles verstärkt bestehende und hegemonial perpetuierte gesundheitliche Ungleichheiten, was sich beispielsweise in höheren Sterberaten bei ärmeren Bevölkerungsgruppen während der COVID-19-Pandemie zeigte (vgl. Wachtler et al. 2020 und für Deutschland z.B. Hoebel et al. 2021). 

            Die Perspektive auf disability hat sich ebenfalls verändert: Anstatt körperliche oder geistige Einschränkungen allein als individuelle ‚Krankheit‘ zu betrachten, rückt das soziale Modell von Behinderung in den Vordergrund, das die gesellschaftlichen Barrieren und Exklusionsmechanismen betont, die Menschen mit Behinderungen benachteiligen. In der Literatur und in medizinischen wie öffentlichen Diskursen wird zunehmend sichtbar, wie Behinderung intersektional mit anderen Diversitätsdimensionen verflochten ist (vgl. z.B. Waldschmidt 2005, Kastl 2016).

            Auch religiöse Aspekte spielen in diesem weiten Feld eine zentrale Rolle, indem darüber diskutiert und aufgezeigt wird, wie kulturelle und spirituelle Überzeugungen Einfluss auf den Umgang mit Krankheit und Gesundheit nehmen. In vielen Gesellschaften prägen religiöse Überzeugungen nicht nur die individuelle Krankheitsbewältigung, sondern auch die Akzeptanz medizinischer Praktiken. Beispielsweise stehen in christlichen oder muslimischen Gemeinschaften ethische Debatten um Themen wie Geburtenkontrolle oder Sterbehilfe in engem Zusammenhang mit religiösen Doktrinen, während wiederum andere medizinische Praktiken fest mit religiösem Glauben verbunden oder zumindest häufig in ihrem Kontext (teils auch in Verbindung mit anderen Dimensionen des Diversitätsspektrums) zu verorten sind, man denke etwa an die Zirkumzision, hymenoplastische Eingriffe oder die weibliche Genitalverstümmelung (vgl. Bosshart/Marxer 2023). Umgekehrt sind jedoch (vermeintliche) Anhänger:innen einzelner Glaubensgemeinschaften (und weiterer Diversitätsdimensionen) auf Basis stereotypischer, rassistischer und xenophober Vorurteile und damit einhergehenden Dehumanisierungstendenzen auch mit struktureller und obstetrischer Gewalt innerhalb des Gesundheitssystems konfrontiert. Das System und seine Akteur:innen ziehen teils unüberwindbare Grenzen; so findet sich beispielsweise im Rassismusmonitor 2023 folgender Verweis: „Muslimisch gelesene Frauen berichten davon, dass ihnen  eine eigenständige Sexualität abgesprochen wird. Medizinische Kräfte sähen demnach keinen Grund, gewisse Gesundheitsdienstleistungen (etwas eine STI-Testung) bei muslimischen Frauen durchzuführen“ (DeZIM 2023, 16).

            Die Verbindungen von Krankheit, Gesundheit, medizinischen Praktiken und Diversität ist also kein bloßes Randthema, sondern hat erhebliche Auswirkungen auf die Lebensrealitäten der Menschen und zeigt auf, wie tief kulturelle, soziale und ökonomische Faktoren in unser Verständnis von Krankheit und Gesundheit eingreifen – noch zahlreiche weitere Aspekte ließen sich hier stellvertretend aufgreifen und in der Auflistung ergänzen. In Literatur und Kunst werden diese komplexen Zusammenhänge oft auf eindringliche Weise thematisiert, was zeigt, wie zentral diese Fragen für das menschliche Erleben sind; gerade autobiographische und autofiktionale Schreibweisen sind somit in diesem Kontext keine Seltenheit (vgl. Banerjee 2021, 92). In Artefakten aller Arten und Gattungen (im Folgenden fokussieren wir uns für einen knappen Überblick vor allem auf narrative Texte, Einreichungen zu Lyrik, Drama, Film und anderen Medien und Kunstformen sind allerdings ausdrücklich erwünscht!) eröffnet sich damit ein breites Feld, um nach den Darstellungen von Krankheitserfahrungen u. ä. unter Berücksichtigung sozialer Unterschiede zu fragen und Erfahrungen wie diese werden seit jeher in Literaturen und Medien verhandelt: Bereits in historischer Perspektive lassen sich entsprechende Reflexe zuhauf erkennen, die jedoch im 19. und 20. Jahrhundert besonders zunehmen und sich weiterentwickeln – seit Boccaccios Decameron (1349/53), in dem die Pest den narrativen Rahmen bildet, dann jedoch zumindest zeitweise in den Hintergrund tritt, hat sich vieles getan:

            Im 19. Jahrhundert wurden Krankheiten wie Hysterie und Alkoholismus in der Literatur häufig als Spiegel gesellschaftlicher Normen und Spannungen dargestellt. Charlotte Perkins Gilmans „The Yellow Wallpaper“ (1892) kritisiert die medizinische Behandlung von Frauen durch die Darstellung einer Protagonistin, deren postnatale ‚Hysterie‘ durch patriarchale Kontrolle und Isolation verschlimmert wird, auch George Eliots Middlemarch (1871/1872) verschreibt sich dieser vermeintlichen Erkrankung. Émile Zola zeigt in L’Assommoir (1877) und seinem gesamten Rougon-Macquart-Zyklus den verheerenden Einfluss des Alkoholismus auf die Arbeiter:innenklasse (und zahlreiche weitere gesundheitliche Aspekte) und verknüpft diesen mit sozialer Marginalisierung. In Tolstois Anna Karenina aus demselben Jahr wird die psychische Zerrüttung der Protagonistin als Resultat sozialer Repression und moralischer Isolation dargestellt. Schließlich behandelt auch Bram Stokers Dracula (1897) Vampirismus als metaphorische Krankheit, die Fragen zu Sexualität, Kolonialismus und moralischer Bedrohung aufwirft. Diese Werke verbinden individuelle Krankheitserfahrungen mit größeren gesellschaftlichen und kulturellen Kontexten und zeigen, wie eng körperliches und psychisches Leiden mit sozialen Strukturen verwoben ist.

            Für das 20. Jahrhundert prägend ist etwa Thomas Manns Der Zauberberg (1924), in dem Krankheit, genauer die Tuberkuloseerkrankung des Protagonisten, unter anderem als Metapher für soziale und intellektuelle Entwicklungen steht. Zugleich wird dargestellt, wie die soziale Herkunft der Figuren deren Zugang zu medizinischer Versorgung bestimmt. Auch Toni Morrisons Beloved (1987) zeigt mit grausamem Nachdruck, wie die Traumata der Sklaverei in den Körper und die Psyche der Protagonistin eingeschrieben bzw. -brannt sind, während Sylvia Plaths The Bell Jar (1963) psychische Gesundheit und Weiblichkeit in den Fokus nimmt, ebenso wie Alice Walkers The Color Purple (1982) Missbrauch und Gewalt fernab von öffentlichen Interesse und ohne jegliche Form der Behandlung thematisiert (und neben Audre Lorde wichtige Beiträge zur frühe Betrachtung von Intersektionalität leistet) oder die französische littérature du sida, etwa Collard (Les nuits fauves (1989)) oder Guibert (À l’ami qui ne m’a pas sauvé la vie (1990), Le Protocole compassionnel (1991), L’Homme au chapeau rouge (1992) und Cytomégalovirus (1992)), Krankheit und sexuelle Stigmata behandelt.

            Die Produktionen des 21. Jahrhunderts lassen die Vielschichtigkeit und Verflechtungen der Thematik noch deutlicher zutage treten, gerade auch durch das verstärkte Bewusstsein der Gegenwartsgesellschaften für intersektionale Verflechtungen und multidimensionale Diskriminierung in allen Bereichen des Lebens: In der englischsprachigen Gegenwartsliteratur stellt beispielsweise Bernardine Evaristo in Girl, Woman, Other (2019) die Lebensgeschichten von zwölf Frauen unterschiedlicher Ethnizität, Altersstufen und sexueller Orientierungen in den Mittelpunkt. Krankheit und Gesundheit spielen in vielen dieser Geschichten eine zentrale Rolle, insbesondere in Bezug auf intersektionale Diskriminierung. Themen wie psychische Gesundheit, Menopause und das Altern von Frauen werden mit den Erfahrungen von race und gender in Großbritannien verknüpft. Evaristo zeigt so, wie das körperliche Wohlbefinden von sozialen, wirtschaftlichen und rassistischen Bedingungen beeinflusst wird. Siri Hustvedt wiederum spricht in The Blazing World (2014) über die psychosomatischen Auswirkungen der Marginalisierung von Frauen in Kunst und Wissenschaft, während die argentinische Autorin Samanta Schweblin im selben Jahr in Distancia de rescate über die gesundheitlichen und ökologischen Folgen des Pestizideinsatzes für die Bevölkerung in ländlichen Regionen Hispanoamerikas reflektiert. In der französischsprachigen Literatur zu nennen sind stellvertretend beispielsweise Annie Ernaux‘ L’événement (2000), in dem klassenbedingte Ungleichbehandlungen im gynäkologischen Bereich mit medizinpolitischen Fragestellungen verwoben werden, oder auch Maylis de Kerangals Réparer les vivants (2014), das die ethischen und sozialen Dimensionen von Organtransplantationen in den Fokus nimmt. Unzählige weitere Beispiele neueren Datums ließen sich anfügen, etwa Giulia Caminitos L’acqua del lago non è mai dolce (2021), Ali Smiths Autumn (2016), Nicola Lagioias La ferocia (2014), Mieko Kawakamis Breasts and Eggs (2019), Mohammed Mbougar Sarrs La plus secrète mémoire des hommes (2021), Andrea Abreus Panza de burro (2020) oder Caroline Wahls 22 Bahnen (2023) und Windstärke 17 (2024), die alle ihre ganz eigenen originellen Perspektiven auf verschiedenste Erscheinungsformen von Krankheit und Gesundheit in ihren Verflechtungen mit sozialen und Identitätsaspekten eröffnen. 

            Vor allem im Kontext der jüngsten Pandemievergangenheit der Welt ist eine enorme Vielfalt an Seuchen- und Pandemietexten entstanden, die nicht nur an die Tradition bereits bestehender Narrative anknüpfen (vgl. Witthaus 2021, 86ff.)  (man denke zum Beispiel an Mário de Andrades Macunaíma (1928), García Márquez‘ El amor en los tiempos de cólera (1985) oder Mario Bellatíns Salón de belleza (1994)), sondern ganz eigene multiperspektivische Narrative entwickeln – so zum Beispiel Isabel Allende mit Violeta (2022) oder Agustina Bazterrica in Cadáver exquisito (2017), die ökologische, tierethische und pandemische Fragestellungen überlagert und verknüpft, indem sie die Menschheit in Konsument:innen und Konsumgüter einteilt (vgl. Weidemann 2020). Gegenwärtige Pandemieautor:innen verbinden darüber hinaus ebenfalls bis dahin disparate Stoff- und Gattungstraditionen miteinander, wie etwa Stemberger (2021, 89) eindrucksvoll aufzeigt, wenn sie beleuchtet, wie beispielsweise die Struktur des klassischen fünfaktigen Theaters mit den Strukturen von Pandemieerzählungen (und -wahrnehmungen) der rezenten Gegenwart in Verbindung gebracht werden können – vom Ausbruch der Krankheit in Position der Exposition, den steigenden Infektionszahlen als Katastase und erregendes Moment oder einer zweiten (dritten, vierten, …) Welle als retardierendem Moment. Auch im popkulturellen und massenmedialen Diskurs hat die Pandemie zahlreiche Entwicklungen vorangetrieben, wie der jüngst von Görgen, Eichinger und Pfister (2024) herausgegebene Band Superspreader. Popkultur und mediale Diskurse im Angesicht der Pandemie eindrucksvoll in einer Vielzahl von erhellenden Beiträgen, die von Untersuchungen des Livetickers der BILD, virtuellen Festivals gegen die Einsamkeit des Lockdowns bis zu Studien über das Virus als strukturgebendes Element in der Videospielindustrie reichen, beweist.

            Besonders im Bereich der Literatur- und Medienwissenschaft entsteht so ein enormes Potenzial aufzuzeigen, wie das Erzählen von Krankheit und Gesundheit tief mit sozialen Kategorien wie gender, class, race, age, disability, Religion und anderen verflochten ist. Erzählungen von Krankheit stellen oft mehr dar als die bloße Schilderung körperlicher Symptome – sie öffnen, wie die obigen Beispiele nachdrücklich bewiesen haben sollten, den Blick für soziale Ungleichheiten und systemische Machtverhältnisse. Die literarische und künstlerische Auseinandersetzung mit dem Thema sowie ihre wissenschaftliche Untersuchung und Diskussion kann dazu beitragen, diese Ungleichheiten sichtbar zu machen und Diskurse über Gerechtigkeit, Inklusion und Teilhabe zu befördern. Entsprechend möchte unsere Tagung folgende Leitfragen stellen (und durch die Zusammenarbeit von Expert:innen verschiedener Disziplinen in prägnanten Schlaglichtern beantworten): Welche Rolle spielen gender, soziale Klasse, race und Herkunft, Religion oder Behinderung (und weitere Diversitätsdimensionen) in diesen Erzählungen? Wie prägen sie das Verständnis von Krankheit und Gesundheit, und wie werden diese in der Literatur und Medien verhandelt?

            Wir laden Forscher:innen der Literatur-, Kultur-, Medienwissenschaft, Kunst- und Medizingeschichte, Kulturanthropologie, Soziologie und benachbarter Disziplinen ein, ihre Beiträge zu den Verknüpfungen von Erzählungen über Krankheit und sozialen Kategorien zur Diskussion zu stellen. Schwerpunkte sollen auf den Literaturen, Gesellschaften und Medien der Romania, der Anglosphäre und des deutschsprachigen Raumes des 19., 20. und 21. Jahrhunderts liegen – auch Einreichungen zu Untersuchungen von Gegenständen anderer Herkunft sind jedoch willkommen! Mögliche thematische Linien für die Einreichung von Vortragsvorschlägen könnten unter anderem die folgenden sein; besonders ermutigt werden jedoch Einreichungen zu intersektional ausgerichteten Projekten, die sich mit den Beziehungen von Mehrfachdiskriminierung und Krankheit/Gesundheit/Medizin auseinandersetzen:

  • Gender, Sexualität und Krankheit: Geschlechts- und sexualitätsspezifische Unterschiede in der Darstellung von Krankheit und Gesundheit, geschlechtsspezifische Perspektiven auf einzelne medizinische Phänomene (z.B. Abtreibung), Gendermedizin, Transmedizin, Reproduktionsmedizin, obstetrische Gewalt, …

  • Literarische/mediale Auseinandersetzungen mit race und der Erfahrung von Krankheit: Postkoloniale und intersektionale Perspektiven auf medizinische Phänomene, bspw. auch im Kontrast zu europäischen (o. ä.) Perspektiven, evtl. auch in Verbindung mit Fragen nach Zentrum und Peripherie und deren Konstruktion, racial bias, post- und dekoloniale Gesundheitsnarrative, Zusammenhänge von Migration/Flucht und Gesundheit, …

  • Krankheit und soziale Klasse: Literarische und mediale Darstellungen von Gesundheit in ökonomisch und bildungstechnisch benachteiligten Kontexten, obstetrische Gewalt, …

  • Ökologische Narrative: Umwelt und Gesundheit im Spannungsfeld von Literatur und sozialen Ungleichheiten, Zusammenhänge von Individuum und Kollektiv, Perspektiven aus New Materialism und Human-Animal-Studies, …

  • Disability Studies und Literatur/Medien: Zusammenhänge von Behinderung, Krankheit und Gesundheit in Literatur und Medien, Konstruktionen von Behinderung als Krankheit, Reclaiming von Behinderung, soziale Modellierungen, Perspektiven der ‚narrative prosthesis‘, ‚normate subject position‘ oder der ‚aesthetic nervousness‘, ….

  • Religion, Spiritualität und Krankheit: interkulturelle und religiösen Perspektiven auf das Zusammenspiel von Glaube und Gesundheit, religiöse Perspektiven auf medizinische Praktiken, …

  • Krankheit als Metapher: literarische Repräsentationen von Krankheit als Symptom gesellschaftlicher Krisen, Verbindung der Bildbereiche von Krieg/Kampf und Krankheit, Tierwelt und Krankheit, …

  • Körper, Alter und Krankheit: Alterungsprozesse, körperliche und mentale Veränderungen und ihre literarische und mediale Darstellung in Verbindung mit weiteren sozialen Kategorien wie bspw. gender, Altersdepression, Isolation, …

  • Medizinische Technologien und ihre literarische Reflexion: Organtransplantation, genetische Diagnosen, künstliche Intelligenz in der Medizin etc.

  • Psychische Krankheit und literarische/mediale Darstellungen: Verhandlungen der Grenzen und Zusammenhänge physischer und psychischer Gesundheit, psychosomatische Phänomene, Darstellungen psychischer Erkrankungen wie PTBS, Depression, intergenerationale Traumata, …

  • Gesundheitspolitik, Biopolitik und Pandemie: mediale und literarische Reaktionen auf Gesundheitskrisen, Pandemien und Epidemien in Vergangenheit und Gegenwart, politische und soziale Formung von und Erwartungen an Körper und Gesundheit, Perspektiven auf das Gesundheitssystem (z.B. verschiedene Formen des bias und der systematischen Diskriminierung – neben obigem racial bias bspw. auch medical weight bias), …

Die Gliederung der Sektionen richtet sich selbstverständlich nach der Art und dem Inhalt der letztlich angenommenen Beiträge. Angedacht ist eine Gliederung nach untersuchten Diversitätsdimensionen oder Krankheitsformen/Gesundheitsaspekten. Denkbar wären ebenfalls Strukturierungen entlang der untersuchten literarischen Gattungen und Medienformen oder Sprach- und Kulturräume. Die Tagung soll nach Möglichkeit vollständig in Präsenz stattfinden. Hauptarbeitssprache(n) der Tagung sind Deutsch und Englisch, Beiträge in davon abweichenden Sprachen, z.B. den romanischen Sprachen, sind nach Rücksprache mit den Organisator:innen ebenfalls möglich.