País Valencià - Exkursion an die Costa Blanca
3. Tag - Ausflug nach Elx (25.09.2015)
© für Text und Bilder: Prof. Dr. Hans-Ingo Radatz
Der dritte Tag führte uns in die etwa 30km entfernte Nachbarstadt Elx (span. 'Elche').
Die Stadt ist bekannt für ihre Palmengärten, deren größter, El Palmerar d'Elx, im Jahre 2000 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurde und für das zu den Meisterwerken des mündlichen und immateriellen Erbes der Menschheit zählenden Mysterienspiel des Misterid'Elx.
Zuerst einmal gab es aber ein typisches spanisches Mensa-Frühstück im Wohnheim und einen erneuten Termin an der Universität.
Die Gruppe trifft sich am Departament de Català mit unserem Gastgeber, Vicent Martines, der uns auf dem Wege über den Campus dessen Sehenswürdigkeiten erklärt.
Hier ist noch der alte Tower des Flughafens zu sehen, der heute als Uni-Campus fungiert.
Danach wird es offiziell, denn die Gruppe ist zu einem Empfang bei der Vizerektorin der Universität eingeladen.
Nach diesem offiziellen Termin fährt die Gruppe nun im eigenen Reisebus nach Elx - eine der zahlreichen Aufmerksamkeiten unserer Gastgeber, denn Reisebus wie auch Unterkunft in Sant Vicent (und viele weitere Ausgaben) wurden aus Mitteln der Universität Alacant bzw. durch IVITRA übernommen!
Unser persönlicher Reiseführer, Hèctor Càmara i Sempere, ist nicht nur gebürtig aus Elx und er wirkt auch nicht nur regelmäßig im Misteri d'Elx mit, sondern ist zudem Anthopologe und Literaturwissenschaftler, der sich auch in akademischen Publikationen mit seine Stadt und dem Mysterienspiel befasst hat. Unter seiner kundigen Führung erleben wir die Stadt, den Palmenhain und das Museum des Misteri.
Das Misteri d'Elx wird seit Mitte des 15. Jahrhunderts stets am 14. und 15. August aufgeführt. Da wir es nicht punktgenau zu diesen Daten geschafft haben, bleibt nur das Museum, um sich eine Vorstellung von diesem immer noch lebendigen spätmittelalterlichen immateriellen UNESCO-Weltkulturerbe zu verschaffen.
Nicht nur Architektur, Sprache oder Mysterienspiele sind "Kultur", auch das Essen gehört selbstverständlich dazu. Das typische Gericht des valencianischen Lands ist sicher die Paella, die mittlerweile in ganz Spanien heimisch geworden ist.
Der Name paella ist eigentlich nur das normale katalanische Wort für 'Pfanne' (spanisch: 'sartén'). Die Spanier verwenden das für sie unverständiche katalanische Wort, um eben dieses valencianische Reisgericht zu bezeichnen. Das tun die Valencianer selbst traditionell nicht. Dort sagt man einfach nur un arròs, wörtlich 'ein Reis'.
Wem der ewige Reis (und es gibt viel Reis im País Valencià ...) zuviel wird, kann auf eine weniger bekannte aber nicht weniger leckere Variante der "Paella" ausweichen: die fideuà. Das Wort fideuada (mit dem typisch valencianischen Verlust des -d- wird daraus dann fideuà) heißt soviel wie Nudelgericht - und genau das ist es auch.
Impressionen aus dem Palmenhain, der einzigen Oase des europäischen Kontinents.