Mittelalterliche Portale als Orte der Transformation

Kurzbeschreibung

Figurenportale sind das Gesicht des mittelalterlichen Kirchenbaus. Seit der Zeit um 1100 beeindrucken sie ihre Betrachter mit einer bis dahin nicht gekannten Bilderflut. Noch heute faszinieren sie den Besucher unmittelbar, obwohl ihre bildliche Sprache nur schwer zu dechiffrieren ist. Die mittelalterlichen Portale wurden von ihren Zeitgenossen anders wahrgenommen als heute. Ihre Wirkung basierte auf einem grundsätzlich von der Moderne verschiedenen Schaubedürfnis, einer komplexen theologischen Ikonographie und einer darauf abgestimmten sinnlichen Erscheinung der Materialien. Der heutige Betrachter besitzt eine veränderte Seherfahrung, aber auch die Portale selbst haben sich massiv verändert: Sensible Teile wurden zum Schutz in Museen verbracht, am ursprünglichen Standort verbleibt oft eine Mischung aus Original und Kopie. Während man sich bei den Ergänzungen meist um ikonographische Vollständigkeit bemühte, wurde das unmittelbar sinnliche Erleben des Portals über Materialien und Oberflächen kaum thematisiert.

Projektleitung, Restaurierungswissenschaft

Projektmitarbeitende, Restaurierungswissenschaft

Ruth Tenschert

Projektlaufzeit

01.03.2015 bis 28.02.2018