Idee der Ausstellung "Was Promis glauben"
„Über Gott und Religion spricht doch keiner mehr“ – Mit dieser Behauptung wurde der Berufsschulreligionslehrer Dipl.-Hdl. Markus Kosian, Absolvent der Universität Bamberg und mittlerweile Oberstudienrat an der Städt. Berufsschule für den Einzelhandel München-Nord, konfrontiert, als er sich für sein Unterrichtsfach katholische Religionslehre stark machte.
Doch wie viel ist dran an dieser Behauptung? Spricht man heute wirklich nicht mehr über Glaube, Religion oder Gott? Sind solche Themen tatsächlich out? Kosian recherchierte auf Internetseiten des Spiegels, der Süddeutschen, der Bild und vielen weiteren Zeitungen und Zeitschriften und fand heraus, dass das World Wide Web die Behauptung, über Gott und Religion spreche doch niemand mehr, ganz und gar nicht bestätigt. Im Gegenteil, die Rede über Glaube und Religiosität scheint die Medien ganz klar erobert zu haben. Von Wirtschaftsgrößen wie Claus Hipp, Politikern wie Joachim Gauck bis hin zu Hollywoodsternchen wie Alicia Keys oder Katy Perry äußern sich zunehmend mehr Prominente nicht nur im privaten Rahmen, sondern auch öffentlich zu ihrem Glauben.
Von diesem Ergebnis fasziniert, begann Markus Kosian mit einer strukturierten Recherche und eröffnete wenig später die Ausstellung „Was Promis glauben“, in der er eine Fülle solcher Glaubensaussagen präsentiert. Idee dieser Ausstellung ist es, durch die Promi-Aussagen mit den Schülerinnen und Schülern in interessante und ernsthafte Gespräche über Religion und Glaube zu kommen. Die Lernenden sollen sich quasi hinter den Glaubensaussagen der Prominenten „verstecken“ können, sodass sie sich aus dieser geschützten Position heraus auf Diskussionen einlassen können über einen Aspekt, der heute nicht gerade zu den Lieblingsthemen der Jugendlichen zählt.
Mit dieser Idee hat Markus Kosian allen Anschein nach genau ins sprichwörtliche Schwarze getroffen, denn nachdem jene Ausstellung an der Schule, an der er selbst unterrichtet, einen erfolgreichen Start verbuchen konnte, entwickelte sie sich rasch zu einer gelungenen Wanderausstellung, die letztendlich sogar die Universität Bamberg erreichte. Hier wurde sie am 12. Juni 2014 von Prof. Dr. Konstantin Lindner (Lehrstuhl für Religionspädagogik und Didaktik des Religionsunterrichts), dem Lehrbeauftragten Dipl.-Hdl. Daniel Eisenbeiß, der im Sommersemester 2014 ein die Ausstellung begleitendes Seminar leitete, und Markus Kosian selbst eröffnet und war bis einschließlich 01. August 2014 auf der 1. und 2. Etage der U2 (An der Universität 2; Hörsaalgebäude) zu sehen.
Adressaten dieser Ausstellung waren Interessierte aus Universität und Öffentlichkeit, Schulklassen sowie angehende Lehrerinnen und Lehrer, die sich nach Abschluss ihres Studiums hoffentlich an diese Ausstellung erinnern und die Glaubensaussagen der Prominenten in ihrem Religionsunterricht zum Anlass nehmen, „über Gott und Religion zu sprechen“.
Hinweis
Diesen Text verfasste Pia Zimmermann.