Didaktiken einer Fächergruppe der Hauptschule: Didaktik - Kathol. Religionslehre
Aufgrund dessen, dass ein Ablegen der Ersten Staatsprüfung gemäß LPO I vom 07.11.2002 letztmalig im Herbst 2016 möglich war, werden für diese Prüfung keine Klausurthemen mehr gestellt.
Prüfungstermin: Frühjahr 2012
Thema Nr. 1
In ihrer Erklärung „Der Religionsunterricht vor neuen Herausforderungen" aus dem Jahr 2005 schreiben die deutschen Bischöfe unter anderem: „Die Bedeutung der Sprach- und Ausdrucksformen des Glaubens" erschließt sich „nicht hauptsächlich in distanzierter Betrachtung, sondern in ihrem Vollzug, im Probieren." (S. 25)
1. Welche Konsequenzen für den Religionsunterricht an Hauptschulen ergeben sich aus dieser zentralen Vorgabe? Welche Chancen und Grenzen der Umsetzung sehen Sie?
2. Beziehen Sie die genannte Äußerung auf Erkenntnisse der aktuellen soziologischen und entwicklungspsychologischen Jugendforschung!
3. Verdeutlichen Sie an einem auf den Lehrplan bezogenen Beispiel Ihrer Wahl, wie es didaktisch-methodisch gelingen kann, die im Zitat benannte Vorgabe konkret umzusetzen!
Thema Nr. 2
Biblische Themen stellen wichtige Inhalte des Religionsunterrichts an Hauptschulen dar.
1. Welche Herausforderungen der postmodernen Schülerwelten muss die Bibeldidaktik heute im Blick haben?
2. Stellen Sie bildungstheoretische und theologische Begründungen sowie Ziele biblischen Lernens dar!
3. Skizzieren Sie die Grundzüge einer schülerorientierten Bibelarbeit an einem ausgewählten Lehrplanthema!
Thema Nr. 3
Das Thema „Normen und Werte“ spielt im derzeitigen gesellschaftlichen Diskurs eine wichtige Rolle.
1. Beschreiben Sie - im Sinne einer Situationsanalyse - die Wertorientierung junger Menschen heute und setzen Sie sich kritisch mit der verbreiteten Klage über einen Verfall von Werten bei Jugendlichen auseinander!
2. Stellen Sie zwei Ihnen für den Religionsunterricht geeignet erscheinende Modelle ethischen Lernens vor und erläutern Sie deren Vorzüge und Schwächen!
3. Legen Sie dar, inwieweit sich ethisches Lernen im Religionsunterricht von ethischem Lernen im Ethikunterricht unterscheidet und verdeutlichen Sie das an einem Unterrichtsbeispiel zu einem Thema des Lehrplans der Hauptschule!
Prüfungstermin: Herbst 2011
Thema Nr. 1
"Wir plädieren für einen Religionsunterricht, der dazu beiträgt, nicht-christliche Religionen besser zu verstehen und aus ihren Traditionen zu lerne." (Deutscher Katecheten-Verein)
1. Benennen Sie Argumente, die dafür sprechen, sich im Religionsunterricht der Hauptschule mit nicht-christlichen Religionen auseinanderzusetzen!
2. Erörtern Sei mögliche Hindernisse einer Beschäftigung mit nicht-christlichen Religionen im Jugendalter!
3. Erläutern Sie wichtige Aspekte einer religionspädagogisch angemessenen Auseinandersetzung mit nicht-christlichen Religionen im Unterricht!
4. Skizzieren Sie eine Unterrichtsstunde, die sinnvoll ins Lehrplanthema "'Höre Israel, der unser Gott ist einzig' - die Religion der Juden" (8. Jahrgangsstufe) einführt!
Thema Nr. 2
"Die Schüler (...) werden darin unterstützt, ihr Gewissen wahrzunehmen, zu bilden und verantwortbare Entscheidungen zu treffen." - Lehrplan Katholische Religionslehre an der bayerischen Hauptschulen (2004), S. 19.
1. Inwiefern kann der Religionsunterricht Hauptschülern und Hauptschülerinnen in unserem gesellschaftlichen Umfeld bei der Gewissensbildung und dem Aufbau von ethischer Entscheidungskompetenz helfen? Berücksichtigen Sie Erkenntnisse der aktuellen Soziologie und Entwicklungsppsychologie!
2. Beschreiben Sie die besonderen Chancen und Grenzen von biblischen Texten in diesen Prozessen!
3. Konkretisieren Sie Ihre vorherigen Ausführungen anhand eines lehrplanrelevanten Beispiels Ihrer Wahl! In welchem Unterrichtszusammenhang der Hauptschule könnte es sinnvoll eingesetzt werden? In welchen Schritten könnte man die Lehr- und Lernprozesse sinnvoll aufbauen?
Thema Nr. 3
Das Thema "Frieden" kommt im Religionsunterricht an verschiedenen Stellen vor: Frieden im Zusammenhang mit der Weihnachtsbotschaft, im Kontext des globalen Lernens und im Zusammenhang mit Konflikten in der Schule.
1. Erläutern Sie den biblischen Friedensbegriff vor dem Hintergrund der Reich-Gottes-Botschaft Jesu!
2. Entwickeln Sie Unterrichtsideen zur globalen Friedensarbeit!
3. Entwerfen Sie einer Unterrichtsstunde für die 6. Jahrgangsstufe zum Thema Frieden!
Prüfungstermin: Frühjahr 2011
Thema Nr. 1
Der Religionsunterricht soll nicht nur religiöses Wissen vermitteln, sondern an Glaubensvollzüge heranführen!
1. Stellen Sie den performativen Religionsunterricht als ein religionsdidaktisches Prinzip vor, das für eine vom Traditionsabbruch gekennzeichnete Jugend von Bedeutung ist. Gehen Sie auch darauf ein, warum dieses Prinzip nicht unumstritten ist!
2. Welche Anforderungen und Herausforderungen stellen sich für eine Lehrkraft, die einen performativen Religionsunterricht in der Hauptschule praktizieren will!
3. Skizzieren Sie eine Unterrichtsstunde zu einem selbst gewählten Thema, die dem Prinzip des performativen Religionsunterrichts gerecht wird. Binden Sie diese in eine Unterrichtssequenz ein!
Thema Nr. 2
Die Erschließung von Symbolen stellt für den Religionsunterricht in der Hauptschule eine wichtige und anspruchsvolle Aufgabe dar.
1. Umreißen Sie Merkmale von Symbolen und begründen Sie deren Bedeutung für religiöses Lernen!
2. Skizzieren Sie in groben Zügen die Entwicklung des Symbolverständnisses bei Heranwachsenden!
3. Zeigen Sie konkrete unterrichtspraktische Wege und Möglichkeiten der Symbolerschließung für einen zeitgemäßen Religionsunterricht in der Hauptschule auf!
Thema Nr. 3
Wenn der Religionsunterricht auf Augenhöhe mit heutiger Jugendkultur und mit den anderen Fächern sein will, kann er nicht auf Medien verzichten. Doch wird der Religionsunterricht besonders überlegt Medien einsetzen!
1. Nennen Sie Grundfunktionen der Medien im Blick auf die Hauptschüler!
2. Schlüsseln Sie den Begriff "Medienkompetenz" in diverse Teilkompetenzen auf und erläutern Sie, wie man diese ausbilden und fördern kann!
3. Entwickeln Sie ein computer- und netzgestütztes Projekt zum Thema "Bewahrung der Schöpfung", wobei sich die Projektphasen klar unterscheiden!