Katholische Religionslehre (Unterrichtsfach): Fachdidaktik - Realschulen

Prüfungstermin: Frühjahr 2024

Thema Nr. 1
„Religionsdidaktisch kommt es darauf an, andere Religionen in ihrer Besonderheit und Fremdheit nicht nur zur Kenntnis zu nehmen, sondern sie zunehmend als lebendige Größen […] verstehen zu lernen.“ (Werner H. Ritter)

1. Begründen Sie, warum ein interreligiöses Lernen im konfessionellen Religionsunterricht unverzichtbar ist! Zeigen Sie anschließend auf, welche Zielsetzungen interreligiöses Lernen im Religionsunterricht verfolgt; gehen Sie dabei auch auf den Begriff des „interreligiösen“ Lernens ein!
2. Erläutern Sie religionswissenschaftliche und religionsdidaktische Leitlinien, denen interreligiöses Lernen im Unterricht verpflichtet sein sollte! Stellen Sie einen Ansatz interreligiösen Lernens vor, der den genannten Leitlinien gerecht wird!
3. Entwerfen Sie entlang des Ansatzes, den Sie für Teilaufgabe 2 ausgewählt haben, eine dreistündige Unterrichtssequenz zum Lernbereich Judentum (Jahrgangsstufe 6) oder Islam (Jahrgangsstufe 7) für den katholischen Religionsunterricht an der Realschule in Bayern!

 

Thema Nr. 2
„Der katholische Religionsunterricht eröffnet Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, ihren Fragen nach dem Woher, Wozu und Wohin ihres Lebens und insbesondere der Frage nach Gott nachzugehen. Sie suchen nach überzeugenden Sinnentwürfen für ihr Leben sowie nach Wegen für ein friedliches und gerechtes Zusammenleben mit anderen Menschen. Diese Fragen und Sehnsüchte eröffnen den jungen Menschen einen spezifischen, religiösen Zugang zur Wirklichkeit.“ (LehrplanPLUS Katholische Religionslehre Realschule, Fachprofil)

1. Die Deutsche Bischofskonferenz setzt mit ihrer Verlautbarung „Der Religionsunterricht vor neuen Herausforderungen“ (DBK 80, 2005) einen verbindlichen Rahmen für die Aufgaben und Ziele des katholischen Religionsunterrichts. Nennen und erklären Sie die dort genannten Aufgaben und Ziele! Skizzieren Sie den Zusammenhang dieser Aufgaben und Ziele mit dem Zitat aus dem Fachprofil des LehrplanPLUS!
2. Stellen Sie das Prinzip des ästhetischen Lernens im Religionsunterricht dar und skizzieren Sie, wie die Aufgaben des Religionsunterrichts durch ästhetisches Lernen erreicht werden können!
3. Konkretisieren Sie Ihre Überlegungen in einer Unterrichtsstunde, die sich auf den LehrplanPLUS Realschule in Bayern bezieht und in der ästhetisches Lernen der Schülerinnen und Schüler angeregt wird!

 

Thema Nr. 3
Der Religionsunterricht kommt als ordentliches Lehrfach in der Schule immer mehr unter Druck.

1. Erläutern Sie Begründungen für den Religionsunterricht in der Schule und beziehen Sie dabei auch Begründungsformen mit ein, die in einer säkular codierten Gesellschaft nachvollziehbar sind!
2. Diskutieren Sie eingehend die strittige Frage, ob Religionsunterricht zukünftig religionskundlich oder weiterhin bekenntnisorientiert erteilt werden soll!
3. Entwickeln Sie eine Unterrichtssequenz (3 Unterrichtsstunden) für eine Jahrgangsstufe und ein gültiges Lehrplanthema Ihrer Wahl, in der die Charakteristika eines bekenntnisorientierten Religionsunterrichts erkennbar sind, und erläutern Sie diese!

 

Prüfungstermin: Herbst 2023

Thema Nr. 1
„Subjektorientierung der Religionspädagogik artikuliert sich als Ressourcenorientierung, ausgerichtet am Lebenslauf und den Narrationen der Subjekte." (Bernhard Grümme)
1.    Beschreiben Sie Grundlagen der Subjektorientierung und skizzieren Sie, was eine subjektorientierte Religionsdidaktik auszeichnet!
2.    Erörtern Sie ausgehend von diesen Überlegungen zur Subjektorientierung die Bedeutung des biographischen Lernens und stellen Sie religionsdidaktische Überlegungen dazu dar!
3.    Entwerfen Sie unter Berücksichtigung der religionsdidaktischen Überlegungen drei Unterrichtsbausteine für den katholischen Religionsunterricht an bayerischen Realschulen, in denen die Schülerinnen und Schüler Möglichkeiten des biografischen Lernens vorfinden!

Thema Nr. 2
Zeig mir, was ihr tut, damit ich verstehe, was ihr glaubt!
1.    Entfalten Sie zentrale Argumente, die dafür sprechen, dass Kinder und Jugendliche den christlichen Glauben in der Schule verstehen lernen, und nehmen Sie zur These Stellung, dass sich dieser Glaube ohne seine Handlungsdimension nicht verstehen lässt!
2.    Stellen Sie einen religionsdidaktischen Zugang (z.B. perfonnativ, symbolorientiert oder ästhetisch) vor, der religiöses Handeln beleuchten kann, und diskutieren Sie dessen Chancen und Grenzen!
3.    Zeigen Sie an einer Schulstunde, wie sich religiöse Akte im katholischen Religionsunterricht an bayerischen Realschulen im Lichte dieses eben vorgestellten Ansatzes konkret erschließen lassen!

Thema Nr. 3
Der Religionsunterricht soll die Wahrnehmungs-, Urteils-und Ausdrucksflihigkeit der Schülerinnen und Schüler fordern.

1.    Erläutern Sie das religionspädagogische Prinzip, dem dieses Ziel verpflichtet ist!
2.    Entfalten Sie die entsprechenden Teilaspekte einer religiösen Kompetenz, die auf diese Weise aufgebaut werden soll!
3.    Konkretisieren Sie Ihre Überlegungen im Rahmen einer Unterrichtssequenz (drei Stunden) zu einem selbst gewählten Themenbereich des LehrplanPLUS für Katholische Religionslehre an bayerischen Realschulen!

 

Prüfungstermin: Frühjahr 2023

Thema Nr.1
Es ist Aufgabe von Schule, Schülerinnen und Schüler zur Reflexion ethischer Fragen anzuleiten und sie in ihrer Wertebildung zu unterstützen. Der Religionsunterricht hat an dieser übergreifenden Aufgabe in besonderer Weise teil.
1. Zeichnen Sie ein differenziertes Bild der Wertewelt junger Menschen heute, möglichst unter Einbeziehung empirischer Daten! Berücksichtigen Sie dabei auch die Haltung Heranwachsender zu Religion!
2. Stellen Sie vier Modelle ethischen Lernens im Religionsunterricht vor und wägen Sie deren Stärken und Schwächen gegeneinander ab, beides im Blick auf Schülerinnen und Schüler in der Realschule!
3. Zeigen Sie an einer Doppelstunde, die sich am gültigen LehrplanPLUS für Katholische Religionslehre an Realschulen in Bayern orientiert, auf, wie ethisches Lernen in der Realschule so realisiert werden kann, dass der religiöse Bezugsrahmen erkennbar wird!

Thema Nr. 2
Gebet, Liturgie, Spiritualität - Themen und Handlungsformen im Religionsunterricht?
1. Begründen Sie, wieso die Fähigkeit zum Umgang mit Gebet und Liturgie nötig ist, um die christliche Religion zu verstehen!
2. Diskutieren Sie die Chancen, Grenzen und Ziele eines performativen Umgangs mit diesen Themen im Religionsunterricht der Realschule!
3. Skizzieren Sie an einer Unterrichtssequenz (drei Stunden) zu einem frei gewählten Thema des gültigen LehrplanPLUS für den Katholischen Religionsunterricht an RealschuJen in Bayern konkrete Wege eines didaktisch verantwortbaren Umgangs mit Gebet, Spiritualität oder Liturgie im Religionsunterricht!

Thema Nr. 3
„ Wenn der Religionsunterricht zur Begegnung, zum Verstehen des jeweils anderen führen will, muss er versuchen, die Welt mit der Brille des anderen zu sehen." (Martin Jäggle)
1. Entfalten Sie Argumente, die dafür sprechen, dass es für Schülerinnen und Schüler förderlich sein kann, die Welt „mit der Brille" gottesgläubiger Menschen zu sehen!
2. Zeigen Sie auf, was bei der Erschließung biblischer sowie bildlicher Zeugnisse zu beachten ist, damit diese nicht vorschnell in die eigene Perspektive der Schülerinnen und Schüler rücken! Beziehen Sie sich dabei auf ausgewählte Theorien der Bibel- und Bilddidaktik!
3. Konkretisieren Sie an einer Schulstunde im katholischen Religionsunterricht an bayerischen Realschulen, wie Schülerinnen und Schüler durch einen Bibeltext oder ein Bild christliche Sichtweisenkennen lernen können!

 

Prüfungstermin: Herbst 2022

Thema Nr. 1
"Die Frage ist: Wie kann das heute gehen - die didaktische Arbeit an der Gottesfrage?" (Rudolf Englert)
1.    Zeigen Sie anhand empirischer Daten (z. B. Shell-Studien) und entwicklungspsychologischer Erkenntnisse, was und wie Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe I über Gott denken!
2.    Stellen Sie Ziele und Aufgaben heraus, die für den Religionsunterricht mit Blick auf die Gottesfrage leitend sind! Umschreiben Sie anschließend in begründeter Weise unterrichtliche Zugänge zur Gottesfrage, die sowohl dem Inhaltsbereich Gott als auch den Lernenden gerecht werden!
3.    Entwerfen Sie eine Unterrichtsdoppelstunde für den katholischen Religionsunterricht an der Realschule in Bayern, die die Schülerinnen und Schüler zum Nachdenken über Gott herausfordert!

Thema Nr. 2
Biblisches Lernen sollte Schülerinnen und Schüler als aktive Mitschöpfer der Texte in den Fokus stellen.
1.    Erläutern Sie bildungstheoretische und theologische Gründe für die Notwendigkeit biblischen Lernens im katholischen Religionsunterricht an Realschulen!
2.    Skizzieren Sie zwei aktuelle bibeldidaktische Ansätze und diskutieren Sie deren Chancen und Grenzen mit Blick auf die Eingangsthese!
3.    Entwerfen Sie für den katholischen Religionsunterricht der Realschule in Bayern eine Doppelstunde zu einer biblischen Erzählung, welche Schülerinnen und Schüler als aktive Mitschöpfer des Textes ernst nimmt! Wenden Sie dazu einen in Aufgabe 2 dargelegten bibeldidaktischen Ansatz an!

Thema Nr. 3
Kirchengeschichte im Religionsunterricht
1.    Begründen Sie gegenüber durchaus ernsthaft gemeinten Vorschlägen, man könne in der Schule auf geschichtliche Themen verzichten, die Notwendigkeit und die Ziele von kirchengeschichtlichen Fragestellungen im Religionsunterricht!
2.    Erläutern Sie zentrale Prinzipien einer aktuellen Didaktik der Kirchengeschichte!
3.    Veranschaulichen Sie die genannten Zieloptionen und Prinzipien an einer dreistündigen Unterrichtssequenz in Zuordnung zum gültigen LehrplanPLUS für den Religionsunterricht an Realschulen in Bayern!

 

Prüfungstermin: Frühjahr 2022

Thema Nr.1
Schülerinnen und Schüler der Realschule treffen heute ganz selbstverständlich in ihren Lebenswelten auf Menschen aus anderen Kulturen und Religionen. Interreligiöses Lernen im Religionsunterricht möchte einen Beitrag dazu leisten, dass solche Begegnungen, insbesondere wenn es um religiöse Fragen geht, gelingen.
1. Legen Sie veränderte gesellschaftliche und kirchliche Voraussetzungen dar, von denen her die Notwendigkeit interreligiösen Lernens im schulischen Religionsunterricht einsichtig gemacht werden kann!
2. Interreligiöses Lernen gründet sich auf entsprechende Lernprinzipien und ein angemessenes Methodenrepertoire. Erläutern Sie solche Prinzipien interreligiösen Lernens und bringen Sie sie mit geeignete Methoden in Verbindung!
3. Entwerfen Sie eine Unterrichtssequenz (Umfang: 3 Unterrichtsstunden), bezogen auf den gültigen Lehrplan für Katholische Religionslehre an Realschulen in Bayern, die geeignet ist, die interreligiöse Kompetenz der Schülerinnen und Schüler zu fördern! Stellen Sie dabei ausdrücklich Beziehungen zu Teilaufgabe 2. her, indem Sie deutlich machen, welche Lernprinzipien Sie verfolgen und welche Methoden Sie hierfür heranziehen!

Thema Nr. 2
Religionsunterricht soll die Heranwachsenden befähigen, eine verantwortliche Position in Bezug auf Religion und Glaube ausprägen zu können.
1. Charakterisieren Sie anhand religionssoziologischer Theorien und anhand der Ergebnisse empirischer Jugendstudien, welchen Stellenwert Religion und Glaube in den Lebenswelten gegenwärtig aufwachsender Realschülerinnen und Realschüler einnehmen!
2. Erläutern Sie an einem selbst gewählten, wissenschaftlichen Kompetenzmodell verschiedene Teilaspekte religiöser Kompetenz, und bewerten Sie dieses Kompetenzmodell in Bezug auf seine Chancen und Grenzen für die Planung und Gestaltung von Religionsunterricht!
3. Zeigen Sie anhand einer dreistündigen Unterrichtssequenz zum Lernbereich ,,, Wo ist nun dein Gott?' -Anfragen und Erfahrungen" (LehrplanPLUS für Katholische Religionslehre an bayerischen Realschulen; Jgst. 10), wie Schülerinnen und Schüler befähigt werden können, religiöse Kompetenz sukzessive aufzubauen!

Thema Nr. 3
Ästhetik als Wahrnehmungslehre, Kunstbildung und Weltverhalten
1. Begründen Sie, wieso heute ein ästhetischer Ansatz in der Religionspädagogik als bedeutsamer erscheint als in früheren Zeiten!
2. Skizzieren Sie Ziele und Wege eines ästhetischen Religionsunterrichts!
3. Konkretisieren Sie Ihre Überlegungen im Umgang mit einem Kunstgegenstand im Religionsunterricht in Zuordnung zu einem passenden Themenfeld des LehrplanPLUS für Katholische Religionslehre an bayerischen Realschulen (Unterrichtssequenz, ca. drei Stunden)!

 

Prüfungstermin: Herbst 2021

Thema Nr.1
,,Elementarisierung konzentriert sich auf die bildungstheoretisch so zentrale und für die Unterrichtspla­nung entscheidende Frage nach der Beziehung von Schülerinnen und Schülern und Sache." (Werner H.Ritter)
1.    Erläutern Sie das Modell der Elementarisierung in seinen Zielsetzungen und Dimensionen! Zeigen Sie im Anschluss Chancen und Grenzen des Elementarisierungsmodells auf!
2.    Bereiten Sie Mk 10,13-16 (Die Segnung der Kinder) entlang der verschiedenen Dimensionen des Elementarisierungsmodells für Schülerinnen und Schüler der 7. Jahrgangsstufe an Realschulen auf!
3.    Entwerfen Sie in Rückbezug auf Teilaufgabe 2. eine Unterrichtsstunde zu Mk 10,13-16 für den katholischen Religionsunterricht in der 7. Jahrgangsstufe der bayerischen Realschule!


Thema Nr. 2
Symbolorientiertes Lernen sensibilisiert die Schülerinnen und Schüler für den Modus religiöser Wirk­lichkeitsdeutung.
1.    Erläutern Sie Charakteristika von Symbolen und nehmen Sie zur voranstehenden These Stellung!
2.    Stellen Sie zwei symboldidaktische Ansätze in Grundzügen dar und bewerten Sie diese Ansätze bezüglich ihrer Relevanz für den Religionsunterricht an Realschulen!
3.    Entwerfen Sie für den katholischen Religionsunterricht an bayerischen Realschulen einen lehrplan­konformen Unterrichtsbaustein, der einen der beiden in Teilaufgabe 2. präsentierten symboldidak­tischen Ansätze veranschaulicht!


Thema Nr. 3
Der Einsatz von Bildern der Kunst im Religionsunterricht
1.    Begründen Sie, wieso der Einsatz von Bildern der Kunst unverzichtbar für den Religionsunterricht an Realschulen ist und erläutern Sie religionsdidaktische Grundsätze für die Erschließung von Bil­dern der Kunst!
2.    Skizzieren Sie Aspekte religiöser Kompetenz, die Sie anhand eines Umgangs mit Bildern der Kunst fördern können!
3.    Zeigen Sie anhand eines selbst gewählten Bildes der Kunst auf, wie Sie die in Bezug auf Teilaufgabe 2. dargestellten Kompetenzen praktisch im Verlauf einer Religionsunterrichtsstunde konkretisieren würden!

 

Prüfungstermin: Frühjahr 2021

Thema Nr.1 
Papst Franziskus hatte ein „Heiliges Jahr der Barmherzigkeit" ausgerufen, das vom 8. Dezember 2015 bis 20. November 2016 stattfand. 
1. Diskutieren Sie Vor- und Nachteile von zwei verschiedenen Modellen ethischen Lernens am Beispiel der Tugend „Barmherzigkeit"! 
2. Konfrontieren Sie diese christliche Tugend mit dem Wertekanon heutiger Jugendlicher und ziehen Sie daraus Konsequenzen für das unterrichtliche Handeln! 
3. Entwickeln Sie eine Unterrichtssequenz von drei Unterrichtsstunden, die im Rückgriff auf ein geeignetes Modell ethischen Lernens und in Auseinandersetzung mit dem Wertekanon Jugendlicher das Thema „Barmherzigkeit" aufgreift! 

Thema Nr. 2 
Vielen Schülerinnen und Schülern ist die Bibel inzwischen derart fremd und unvertraut, dass sie ihrer Texte keineswegs überdrüssig sind, sondern ihnen offen und interessiert begegnen können. 
1. Diskutieren Sie die angeführte These im Lichte empirischer Befunde zur religiösen Positionierung und Praxis heutiger Jugendlicher! 
2. Stellen Sie zwei bibeldidaktische Konzeptionen in ihren Vorannahmen, Zielen und unterrichtspraktischen Konsequenzen vor und erörtern Sie deren Chancen sowie Grenzen mit Blick auf die heutige Schülerschaft! 
3. Entfalten Sie eine Unterrichtsstunde, die sich erkennbar an einer dieser Konzeptionen orientiert und Schülerinnen und Schülern der Realschule eine offene und interessierte Begegnung mit Mt 5, 39-41 ermöglicht! 
39 [ ... ] Leistet dem, der euch etwas Böses antut, keinen Widerstand, sondern wenn dich einer auf die rechte Wange schlägt, dann halt ihm auch die andere hin! 40 Und wenn dich einer vor Gericht bringen will, um dir das Hemd wegzunehmen, dann lass ihm auch den Mantel! 41 Und wenn dich einer zwingen will, eine Meile mit ihm zu gehen, dann geh zwei mit ihm! (Mt 5, 39-41) 

Thema Nr. 3 
Korrelationen zwischen eigener Lebenswelt und christlicher Glaubenstradition herzustellen, markiert für viele Schülerinnen und Schüler eine Herausforderung. 
1. Zeigen Sie anhand ausgewählter empirischer Studien, wie es um die Religiosität heutiger Heranwachsender bestellt ist! Erläutern Sie diese Ergebnisse im Horizont einer religionssoziologischen Theorie! 
2. Stellen Sie die Chancen und Grenzen eines korrelativ angelegten Religionsunterrichts dar, der die Religiosität heutiger Heranwachsender ernst nimmt!
3. Entwerfen Sie eine Unterrichtsdoppelstunde für den katholischen Religionsunterricht an Realschulen zu einem selbstgewählten Thema, das auf einen Aspekt der christlichen Glaubenstradition Bezug nimmt! Veranschaulichen Sie an diesem Unterrichtsentwurf, wie die Schülerinnen und Schüler dadurch zum Korrelieren zwischen eigener Lebenswelt und Glaubenstradition angeleitet werden!

 

Prüfungstermin: Herbst 2020

Thema Nr. 1
Der Religionspädagoge Joachim Theis hat in einer Studie gezeigt, dass biblisches Wissen bei jungen Leuten - soweit überhaupt vorhanden - kaum Alltagsrelevanz besitzt. Unter diesen Voraussetzungen
stellt sich die Frage, ob biblisches Lernen im Religionsunterricht dann überhaupt noch sinnvoll ist.
1. Stellen Sie dar, auf welche Schwierigkeiten sich Religionslehrerinnen und -lehrer in der Realschule einzustellen haben, wenn sie im Religionsunterricht mit biblischen Texten arbeiten!
Zeigen Sie ferner, dass diese Schwierigkeiten auch Chancen bergen!
2. Beschreiben Sie zwei bibeldidaktische Konzepte detailliert und arbeiten Sie heraus, inwiefern diese die Alltagsrelevanz der Bibel im Blick haben!
3. Demonstrieren Sie die Umsetzung eines unter Teilaufgabe 2 beschriebenen bibeldidaktischen Konzeptes an einem Thema aus dem gültigen Lehrplan für katholischen Religionsunterricht an
Realschulen in Bayern, indem Sie eine Unterrichtsdoppelstunde entwerfen, die besonders darauf angelegt ist, Schülerinnen und Schülern die Alltagsrelevanz der Heiligen Schrift erfahrbar
werden zu lassen!
 

Thema Nr. 2
Ein zukunftsfähiger Religionsunterricht braucht Optionen, mit den sich verändernden Konfessionszugehörigkeiten und einem gewandelten Bezug zu Konfessionalität umzugehen.
1. Erläutern Sie, was konfessionellen Religionsunterricht in organisatorischer und inhaltlicher Hinsicht prägt! Berücksichtigen Sie dabei Aussagen des Grundgesetzes für die Bundesrepublik
Deutschland und einschlägige kirchliche Dokumente!
2. Stellen Sie zwei Alternativen zum konfessionellen Religionsunterricht dar und diskutieren Sie diese: Welche Chancen und welche Grenzen bringen diese Alternativen jeweils mit sich?
3. Zeigen Sie anhand einer dreistündigen Unterrichtssequenz zu einer selbstgewählten Thematik, wie konfessionell-kooperatives Lernen im katholischen Religionsunterricht an bayerischen
Realschulen realisiert werden kann!
 

Thema Nr. 3
,,Studiert den Katechismus! Das ist mein Herzenswunsch." (Benedikt XVI., Vorwort zum sog. Youcat)
1. Zeigen Sie anhand des Schüler-, Schul- und Lernverständnisses des material-kerygmatischen Religionsunterrichts auf, weshalb dieser am Ende der 1960er Jahre in eine fundamentale Krise
geraten war!
2. Der Katechismus war das passende Religionsbuch im Rahmen des material-kerygmatischen Religionsunterrichts. Erläutern Sie, welchen Anforderungen heutige Religionsbücher genügen
sollten, die im Rahmen eines kompetenzorientierten Religionsunterrichts eingesetzt werden!
3. Im Lernbereich 4 „Jesus Christus - das Sakrament Gottes" der 8. Jahrgangsstufe (LehrplanPLUS für Katholische Religionslehre an der Realschule) lautet eine Kompetenzerwartung: ,,Die
Schülerinnen und Schüler deuten die Sakramente als Heilszeichen einer Begegnung von Gott und Mensch, verstehen, dass in ihnen Christus wirkt und die Kirche handelt." Entwerfen Sie eine
Doppelstunde, die diese Kompetenzerwartung einlöst, ohne in einen katechismusartigen Unterricht zu verfallen! 

 

Prüfungstermin: Frühjahr 2020

Thema Nr.1
Ästhetisches Lernen ist ein religionsdidaktischer Ansatz, der nach wie vor „pünktlich" ist.
1. Nehmen Sie folgende Klärungen vor: Was bedeutet der Begriff „ästhetisches Lernen" bzw. ,,ästhetische Bildung"? Welche pädagogischen Ziele werden damit verfolgt? Inwiefern sind diese Ziele theologisch legitimierbar?
2. Erläutern Sie Dimensionen ästhetischen Lernens! Worin bestehen die Chancen und Grenzen der jeweiligen Dimension?
3. Konzipieren Sie eine dreistündige Unterrichtssequenz, die sich auf den gültigen Lehrplan für Katholische Religionslehre an Realschulen bezieht und ästhetischem Lernen besonders verpflichtet ist! Erläutern Sie zu Ihrem Unterrichtsentwurf, an welchen Stellen welche Dimension ästhetischen Lernens besonders zum Tragen kommt!


Thema Nr. 2
Biographisches Lernen als religionsdidaktisches Prinzip
1. Begründen Sie sowohl in bildungstheoretischer als auch theologischer Hinsicht, warum biographisches Lernen als religionsdidaktisches Prinzip für den Religionsunterricht bedeutsam ist!
2. Stellen Sie Intentionen, Chancen und Grenzen biographischen Lernens im Religionsunterricht dar und berücksichtigen Sie dabei die Unterscheidung zwischen Vorbild- und Modell-Lernen!
3. Entwerfen Sie eine dreistündige Unterrichtssequenz, die unter Berücksichtigung Ihrer Darlegungen zu den Teilaufgaben 1. und 2. veranschaulicht, wie „Jesus, der Christus" im Sinne eines biographischen Lernens im katholischen Religionsunterricht an Realschulen thematisiert werden kann!


Thema Nr. 3
Laut Lehrplan bestärkt der Religionsunterricht „auf der Grundlage des christlichen Verständnisses von Mensch und Welt" die Schülerinnen und Schüler darin, ,,Lebens- und Handlungsgrundsätze für ihre persönliche Lebensgestaltung und für das Zusammenleben mit anderen Menschen zu entwickeln" (Fachprofil Katholische Religionslehre an Realschulen).
1. Zeigen Sie am Ansatz der Werteentwicklung (Lawrence Kohlberg) sowie anhand eines Ansatzes zum Lernen am Modell auf, wie ethische Lernprozesse im Unterricht gestaltet sein können!
2. Stellen Sie das Spezifikum ethischen Lernens im Religionsunterricht heraus und beschreiben Sie, welche Chancen und Herausforderungen sich daraus für ethische Lernprozesse ergeben!
3. Entwerfen Sie eine dreistündige Unterrichtssequenz zum Themenbereich „Sich entscheiden können: Gewissen und Verantwortung" (9. Jahrgangsstufe, Lehrplan für katholische Religionslehre an Realschulen in Bayern), in der der religiöse Bezugsrahmen deutlich wird! 
 

Prüfungstermin: Herbst 2019

Thema Nr.1
,,Verlust von Anstand und Werten" sowie „Orientierungslosigkeit in moralischen Fragen" etc.: Derartige pauschalisierende Urteile über den scheinbar beklagenswerten moralischen Status junger Menschen heute sind zu befragen.
1. Zeichnen Sie - auch unter Einbezug empirischer Daten - ein differenziertes Bild der Wertewelt junger Menschen heute! Berücksichtigen Sie dabei auch die Haltung Heranwachsender zu Religion!
2. Stellen Sie drei angemessene Modelle ethischen Lernens im Religionsunterricht vor und wägen Sie deren Stärken und Schwächen im Blick auf Schülerinnen und Schüler in der Realschule ab!
3. Zeigen Sie an einer Doppelstunde, die sich am gültigen Lehrplan für Katholische Religionslehre an Realschulen in Bayern orientiert, auf, wie ethisches Lernen in der Realschule so realisiert werden kann, dass der religiöse Bezugsrahmen erkennbar wird!


Thema Nr. 2
Symbole - Sprache der Religion und des Glaubens!
1. Skizzieren Sie verschiedene Merkmale von Symbolen und zeigen Sie - gerade im Hinblick auf die heutige Schülerschaft - deren Wichtigkeit für den Religionsunterricht aut! Gehen Sie dabei auch auf die für die Realschule relevanten entwicklungspsychologischen Stufen des Symbolverständnisses
ein!
2. Stellen Sie zwei religionsdidaktische Entwürfe zum Lernen mit Symbolen vor und entfalten Sie daran mögliche Ziele und Aufgaben symbolischen Lernens!
3. Entwerfen Sie für den katholischen Religionsunterricht an Realschulen drei Unterrichtsbausteine zum Lernen mit religiösen Symbolen!


Thema Nr. 3
Der Religionsunterricht „wird die Schülerinnen und Schüler auch mit Formen gelebten Glaubens bekannt machen und ihnen eigene Erfahrungen mit Glaube und Kirche ermöglichen." (Die deutschen Bischöfe: Der Religionsunterricht vor neuen Herausforderungen, 2005, S. 24)
1. Erläutern Sie die zitierte Äußerung aus dem Positionspapier der deutschen Bischöfe! Nehmen Sie dabei Bezug zur kontrovers geführten Diskussion um den „performativen Religionsunterricht"!
2. Beziehen Sie die oben zitierte Zielvorgabe auf Erkenntnisse der aktuellen empirischen Jugendforschung im Blick auf die Religiosität heutiger Jugendlicher! Beurteilen Sie, ob diese Zielvorgabe für Jugendliche heute passt!
3. Zeigen Sie an einem auf den gültigen Lehrplan bezogenen Beispiel Ihrer Wahl auf, wie es im katholischen Religionsunterricht der Realschule didaktisch-methodisch gelingen kann, den im obigen Zitat benannten Anspruch konkret umzusetzen!

 

Prüfungstermin: Frühjahr 2019

Thema Nr. 1

Im Religionsunterricht ist der „Zusammenhang des christlichen Glaubens mit grundlegenden menschlichen Fragen zu bedenken: ,Der Glaube soll im Kontext des Lebens vollziehbar, und das Leben soll im Licht des Glaubens verstehbar werden.' [Der Religionsunterricht in der Schule, 1974] Das ist ohne Einbeziehung der Lebenssituation der Schülerinnen und Schüler, ihrer Fragen und Erfahrungen in den Religionsunterricht nicht möglich." (Der Religionsunterricht vor neuen Herausforderungen, 2005)
1. Beschreiben Sie anthropologische und soziokulturelle Voraussetzungen, die heutiger Religionsunterricht an der Realschule hinsichtlich der Schülerinnen und Schüler beachten muss!
2. Stellen Sie das Konzept des korrelativen Religionsunterrichts in seinen theologischen Voraussetzungen und seinen religionsdidaktischen Grundzügen dar!
3. Entwerfen Sie für den katholischen Religionsunterricht an der Realschule eine lehrplankonforme Unterrichtsstunde, die korrelativ die Glaubens- und Lebenswelt im Blick hat!
 

Thema Nr. 2

Im November 2017 stellte das Meinungsforschungsinstitut Kantar Emnid einer bayernweit repräsentativen Gruppe von Erwachsenen die Frage: ,,Wie finden Sie es, dass der Religionsunterricht an öffentlichen Schulen ein ordentliches Unterrichtsfach wie andere ist?" Dabei ergaben sich folgende Prozentwerte:
finde ich richtig 65%
finde ich nicht richtig 25%
weiß nicht, keine Angabe 10 %
1. Erläutern Sie die rechtlichen Gegebenheiten des schulischen Religionsunterrichts in der Bundesrepublik Deutschland und kommentieren Sie dabei den Wortlaut des einschlägigen Artikels im Grundgesetz!
2. Diskutieren Sie zentrale Argumente, die für einen „Religionsunterricht an öffentlichen Schulen" sprechen, und veranschaulichen Sie diese jeweils mit Blick auf das biblische Lernen!
3. Zeigen Sie an einer konkreten Unterrichtsstunde in der Realschule auf, wie der katholische Religionsunterricht eines dieser Argumente mit Blick auf ein biblisches Thema einlösen kann!

Thema Nr. 3

,, ,Umsorge mich mit deiner Liebe' - beten und meditieren" (Lernbereich 5.2, Lehrplan.PLUS für Katholische Religionslehre an den bayerischen Realschulen)
1. Legen Sie dar, warum es gerade in der heutigen Zeit wichtig ist, Heranwachsende im Rahmen des katholischen Religionsunterrichts Phasen der Stille nachspüren und Zugänge zu vielfältigen Formen der Meditation und des Gebets entdecken zu lassen!
2. Zeigen Sie auf, dass Stille, Gebet und Meditation zu den Grundvollzügen eines lebendigen christlichen Glaubens gehören! Gehen Sie dabei auf Chancen, aber auch auf Schwierigkeiten im schulischen Bereich ein!
3. Konkretisieren Sie Ihre Überlegungen anhand von verschiedenen Unterrichtsbausteinen zum oben genannten Lernbereich ,,, Umsorge mich mit deiner Liebe' - beten und meditieren" und zeigen Sie auf, inwiefern es sinnvoll ist, dass Schülerinnen und Schüler in einem zeitgemäßen Religionsunterricht  Erfahrungen mit Stille, Meditation und Gebet machen!

 

Prüfungstermin: Herbst 2018

Thema Nr. 1

Biblische Texte entstammen einer weit entfernten Zeit und Kultur. Ihre „Fremdheit ist [...] kein Hindernis für das Verstehen, sondern sein notwendiger Ausgangspunkt." (Barbara Stollberg-Rilinger)

1. Entfalten Sie grundsätzliche Argumente, die dafür sprechen, dass eine schulische Auseinandersetzung mit der Bibel der Bildung heutiger Schülerinnen und Schüler förderlich ist!
2. Nehmen Sie begründet zu der These Stellung, dass die Fremdheit biblischer Texte „notwendiger Ausgangspunkt" für deren Verstehen sei, und zeigen Sie an zwei bibeldidaktischen Konzepten
auf, wie diese Fremdheit unterrichtlich zur Geltung gebracht werden kann!
3. Entwerfen Sie eine lehrplankonforme Unterrichtsstunde, die im katholischen Religionsunterricht an der bayerischen Realschule ein Jesusgleichnis in seiner Fremdheit zugänglich werden lässt!

Thema Nr. 2

Auch nichtchristliche Religionen sind Thema des Religionsunterrichts.

1. Belegen Sie, warum für heutige Schülerinnen und Schüler die Beschäftigung mit nichtchristlichen Religionen bedeutsam ist, und formulieren Sie damit verknüpfte Intentionen (inter-) religiösen Lernens im Religionsunterricht!
2. Diskutieren Sie den Beitrag des interreligiösen Lernens zum Umgang mit dem Anderen bzw. dem "Fremden" (Stichwort: Differenzhermeneutik)! Wo ergeben sich hier in Bezug auf nichtchristliche Religionen Chancen und wo Grenzen?
3. Skizzieren Sie für den katholischen Religionsunterricht an der bayerischen Realschule eine fünfstündige Unterrichtssequenz zum Thema „Christliche und nichtchristliche Sakralräume als Zugänge zu unterschiedlicher religiöser Weltdeutung" und begründen Sie die methodische Gestaltung der Unterrichtssequenz!

Thema Nr. 3

Religionslehrkraft zu sein stellt eine besondere Herausforderung dar.

1. Beschreiben Sie, indem Sie Bezug auf wichtige Dokumente zum Religionsunterricht (insbesondere: Synodenbeschluss zum Religionsunterricht von 1974; Bischofswort „Der Religionsunterricht vor neuen Herausforderungen" von 2005) nehmen, welche Rollenerwartungen an Religionslehrerinnen und -lehrer kirchlicherseits herangetragen werden!
2. Religionslehrerinnen und -lehrer brauchen neben aller pädagogischen und didaktischen Professionalität zugleich einen existenziellen Bezug zur „Sache" des Religionsunterrichts (vgl. oben genannten Synodenbeschluss, 2.8.1). Stellen Sie dar, über welche Kompetenzen Religionslehrerinnen und -lehrer in der Realschule verfügen sollten! Gehen Sie dabei ausschließlich auf  religionspädagogische Erfordernisse ein und diskutieren Sie den Stellenwert der Spiritualität!
3. Zeigen Sie anhand einer Doppelstunde zu einem geeigneten Thema des gültigen Lehrplans für Katholische Religionslehre an Realschulen in Bayern auf, inwiefern beim Unterrichten die religionsdidaktische und die spirituelle Kompetenz der Lehrperson gefordert sind!
 

Prüfungstermin: Frühjahr 2018

Thema Nr. 1

Religionsunterricht will die Schülerinnen und Schüler unter anderem befähigen, reflektiert und positioniert mit der Frage nach Gott umgehen zu können.

1. Veranschaulichen Sie anhand der Ergebnisse ausgewählter empirischer Studien und im Rekurs auf die „Stufen der Entwicklung religiöser Urteilskraft" (Oser/Gmünder) charakteristische Merkmale der Gottesvorstellungen von Realschülerinnen und -schülern!
2. Stellen Sie anhand der verschiedenen Dimensionen von Jugendtheologie als „ Theologie von / für / mit Jugendlichen" dar, was es jeweils bedeuten kann, die Gottesfrage im Religionsunterricht der Realschule wachzuhalten! Bewerten Sie die einzelnen Jugendtheologie-Dimensionen hinsichtlich
ihrer unterrichtlichen Chancen und Grenzen!
3. Konzipieren Sie zu einem selbst gewählten Aspekt des Themenkomplexes „Gottesfrage" eine
dreistündige Unterrichtssequenz, die Realschülerinnen und -schüler mittels verschiedener jugendtheologischer Dimensionen zu einer reflektierten Positionierung herausfordert!

Thema Nr. 2

Ästhetik als Wahrnehmungslehre, Kunstbildung und Weltverhalten

1. Begründen Sie, wieso gerade heute ein ästhetischer Ansatz in der Religionspädagogik als bedeutsamer erscheint als in früheren Zeiten!
2. Skizzieren Sie Ziele und Wege eines ästhetischen Religionsunterrichts!
3. Konkretisieren Sie Ihre Überlegungen im Umgang mit einem Kunstgegenstand im Religionsunterricht!

Thema Nr. 3

Das Bischofswort „Der Religionsunterricht vor neuen Herausforderungen" (2005) ist ein wichtiges Dokument für den Religionsunterricht.

1. Geben Sie wichtige Befunde aus der Situationsanalyse im Bischofswort von 2005 wieder und ergänzen Sie diese durch weitere Erkenntnisse insbesondere zur religiösen Lage junger Menschen, so dass prägende Rahmenbedingungen freigelegt werden, unter denen Religionsunterricht
in der Realschule heute stattfindet!
2. Erläutern Sie ausführlich das Aufgabenspektrum für den Religionsunterricht, wie es das Bischofswort entfaltet! Welche Chancen und welche Probleme ergeben sich, wenn die im Dokument von 2005 genannten Aufgaben im Religionsunterricht der Realschule umgesetzt werden?
3. Konkretisieren Sie an einem Thema Ihrer Wahl aus dem aktuell gültigen Lehrplan in Bayern im Umfang von einer Doppelstunde die Arbeit an einer der im Bischofswort genannten zentralen Aufgaben für den Religionsunterricht!

 

Prüfungstermin: Herbst 2017

Thema Nr. 1

„Ethik ist ( ... ) die Theorie der menschlichen Lebensführung oder die kritische Reflexion unserer Vorstellungen vom guten Leben und richtigen Handeln." (Eberhard Schockenhoff: Grundlegung der Ethik. Ein theologischer Entwurf, Freiburg 2007, S. 17)

1. Skizzieren Sie die Ergebnisse empirischer Studien, die einen Einblick in ethisches Urteilen und Verhalten heutiger Jugendlicher geben! Arbeiten Sie - diese Ergebnisse bedenkend- Gründe für ethisches Lernen im Religionsunterricht heraus!
2. Stellen Sie das Proprium ethischen Lernens im Religionsunterricht dar! Beschreiben Sie dazu passend ein Modell ethischen Lernens!
3. Entwerfen Sie eine exemplarische Unterrichtsstunde zum Themenbereich ethisches Lernen, die dem oben genannten Modell zugeordnet werden kann!

Thema Nr. 2

Im Horizont der Gedenkfeiern zu „500 Jahre Reformation" stellen sich auch Fragen zur Bedeutung von Konfession und Ökumene im Religionsunterricht - sowohl in unterrichtsorganisatorischer als auch in inhaltlich-thematischer Hinsicht.

1. Begründen Sie, warum Religionsunterricht an öffentlichen Schulen in Deutschland konfessionell erteilt wird (unter anderem im Rückgriff auf die Gesetzeslage und einschlägige kirchliche Dokumente), und zeigen Sie an drei Kontexten auf, inwiefern sich diese konfessionelle
Differenzierung in unterrichtsbezogener Hinsicht auswirkt!
2. Erläutern und bewerten Sie zwei alternative Modelle zu einem konfessionellen Religionsunterricht!
3. Entfalten Sie anhand einer dreistündigen Unterrichtssequenz zur Thematik „ ... dass alle eins seien! Konfession und Ökumene 500 Jahre nach der Reformation" (vgl. Lehrplan fiir die sechsstufige Realschule in Bayern; KR 8.5) Möglichkeiten der Zusammenarbeit von evangelischem und katholischem Religionsuntenicht!

Thema Nr. 3

In der religionsdidaktischen Diskussion spielt der Begriff „performativer Religionsunterricht'' eine wichtige Rolle.

a) Klären Sie den Begriff und erläutern Sie Konzepte performativen Lernens! Gehen Sie dabei besonders auf die gesellschaftlichen und kirchlichen Rahmenbedingungen ein, die zu Ansätzen performativen Religionsuntetrichts geführt haben!
b) Diskutieren Sie Stärken und Schwächen eines performativen Religionsunterrichts! Wie positionieren Sie sich? Begründen Sie Ihre Entscheidung!
c) Zeigen Sie an zwei Unterrichtsbausteinen auf, inwiefern ein performativer Religionsunterricht religiöses Lernen in Realschulen in Bayern bereichern kann!

 

Prüfungstermin: Frühjahr 2017

Thema Nr. 1

Elementarisierung im Religionsunterricht

1. Schildern Sie das Modell der Elementarisierung in seinen Anliegen, Zielen und Dimensionen!
2. Bereiten Sie die biblische Erzählung Gen 4,1-16 nach dem Modell der Elementarisierung für Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 8 auf! (Sparen Sie dabei die Dimension des elementaren Lernweges noch aus!)
3. Zeigen Sie abschließend in Rückbezug auf Teilaufgabe 2 einen elementaren Lernweg für Gen 4,1-16 in einer Jahrgangsstufe 8 auf!

 

Thema Nr. 2

„Der Religionsunterricht soll [Schülerinnen und Schüler] zu verantwortlichem Denken und Verhalten
im Hinblick auf Religion und Glaube befähigen." (Würzburger Synodenbeschluss, 2.5.1) Aus dieser
Leitidee ergeben sich konkrete Perspektiven für die Ausrichtung des Religionsunterrichts.

1. Legen Sie die Aufgaben dar, die der Religionsunterricht im Sinne des Bischofsworts „Der Religionsunterricht vor neuen Herausforderungen" zu verfolgen hat! Stellen Sie Potenziale und Grenzen dieser Aufgaben heraus!
2. Beschreiben Sie in Bezug auf zwei religionspädagogische Modelle, was unter „religiöser Kompetenz" verstanden werden kann, und bewerten Sie diese Modelle in ihrer unterrichtspraktischen Relevanz!
3. Erläutern Sie am Beispiel der Erschließung eines Bildes oder Kunstwerks, auf welche Weise dadurch im Religionsunterricht religiöse Kompetenz angebahnt werden kann!

 

Thema Nr. 3

„Nach und nach breitet sich die ( ... ) Erkenntnis aus, dass die als Wirklichkeit ausgegebene Welt des Großen und des Kleinen eine aus sinnlicher Wahrnehmung und geistiger Deutung konstruierte Vorstellung von Wirklichkeit ist - eingespannt in geschichtlich-soziale Kontexte." (Gottfried Bitter, in
NHRPG,236)


1. Beschreiben Sie die Aufgaben und Ziele, die der katholische Religionsunterricht verfolgt!
2. Stellen Sie das Modell des ästhetischen Lernens im Religionsunterricht dar und skizzieren Sie, wie die Aufgaben des Religionsunterrichts durch ästhetisches Lernen erreicht werden können!
3. Konkretisieren Sie Ihre Überlegungen anhand einer Unterrichtsstunde, in der ästhetisches Lernen der Schülerinnen und Schüler angeregt wird!