Religionspädagogik und Didaktik des Religionsunterrichts - Realschulen

Prüfungstermin: Herbst 2005

Thema Nr. 1
Das didaktische Konzept der Elementarisierung
1. Erläutern Sie, was unter dem didaktischen Konzept der Elementarisierung zu verstehen ist.
2. Konkretisieren Sie die elementardidaktischen Aufgaben und Schritte bei der Unterrichtsvorbereitung an einem der beiden folgenden biblischen Beispiele aus dem Religionsunterricht der Realschule: Lk 15,11-32 (Gleichnis vom verlorenen Sohn) oder Apg 2,1-13 (Pfingstereignis).

Thema Nr. 2
Die Evaluation als Instrument für die Verbesserung des Religionsunterrichts
1. Definieren Sie den Begriff "Evaluation" und verdeutlichen Sie entsprechende Maßnahmen.
2. Zeigen Sie an einem konkreten Beispiel auf, wie das Instrumentarium der Evaluation zur Verbesserung des Religionsunterrichts eingesetzt werden kann.

Thema Nr. 3
Vom Teddybär zum ersten Kuss - der Weg vom Kindes- ins Jugendalter
1. Der Übergang vom Kindes- ins Jugendalter stellt eine wichtige lebensgeschichtliche Herausforderung dar. Charakterisieren Sie aus religionspsychologischer Perspektive diesen Übergang.
2. Welche Aufgaben ergeben sich daraus aus religionspädagogischer Sicht?
3. Begründen Sie, welche religionsdidaktische Konzept Ihnen am ehesten geeignet scheint, um der Herausforderung am Übergang vom Kindes- zum Jugendalter gerecht zu werden.

Prüfungstermin: Frühjahr 2005

Thema Nr. 1
Schülerinnen und Schüler sind in der Regel dem Thema "Weltreligionen" gegenüber besonders aufgeschlossen.
1. Problematisieren Sie aus theologischer Perspektive die Behandlung der Weltreligionen im katholischen Religionsunterricht!
2. Beschreiben Sie die Ziele, die Sie mit einer Unterrichtseinheit zu einer von Ihnen ausgewählten nicht-christlichen Religion verfolgen würden!

Thema Nr. 2
"Der Religionsunterricht strebt eine erfahrungsorientierte Unterrichtsgestaltung und Lernen mit Kopf, Hand und Herz an." (Lehrplan Realschule)
1. Erläutern Sie das Zitat mit Bezug auf passende religionspädagogische Prinzipien!
2. Begründen Sie, wieso Religionsunterricht heute stärker erfahrungsorientiert sein muss als in früheren Zeiten, und benennen Sie auch Grenzen einer Erfahrungsorientierung im Religionsunterricht der Realschule!
3. Skizzieren Sie am Thema 9.6 (Junge Menschen fragen nach: Kirche zwischen Anspruch und Wirklichkeit) des Realschul-Lehrplans Möglichkeiten erfahrungsorientierten Arbeitens "mit Kopf, Herz und Hand" im Rahmen einer mehrstündigen Unterrichtseinheit!

Thema Nr. 3
Religionsunterricht unter heutigen Bedingungen
1. Skizzieren Sie wichtige gesellschaftliche Tendenzen, die heutige religiöse Erziehung und den Religionsunterricht beeinflussen (z.B. Pluralismus, Individualisierung u. dgl.)!
2. Erörtern Sie die Vereinbarkeit dieser Tendenzen mit Grundüberzeugungen der jüdisch-christlichen Tradition!
3. Machen Sie an einem Lehrplan-Thema deutlich, inwiefern die durch heutige soziokulturelle Bedingungen beeinflusste Schülereinstellung mit der genannten Tradition korrelativ in Beziehung gesetzt werden kann. Greifen Sie dabei eines der folgenden Lehrplan-Themen auf:
7.3 Mit Konflikten umgehen lernen: christliche Orientierungshilfen
7.4 Sehnsucht nach einer neuen Welt: Jesu Botschaft vom Reich Gottes
8.1 Auf dem Weg zu sich selbst und anderen: Sexualität als Sprache der Liebe
8.2 Auf der Suche nach Orientierung: biblische Weisungen
10.3 "Dürfen wir alles, was wir können?" - Chancen und Gefahren für ein menschenwürdiges Leben

Prüfungstermin: Herbst 2004

Thema Nr. 1
Ein Buch wie kein anderes: Die Bibel
Für viele Jugendliche ist diese Ur-Kunde des Glaubens aber ein lebensfernes Buch.
1. Suchen Sie nach möglichen Gründen für eine solche Einstellung!
2. Skizzieren Sie eine Unterrichtssequenz mit erfahrungsbezogener Bibelarbeit anhand eines alttestamentlichen Textes!
3. Ist Bibelarbeit mit Koranarbeit vergleichbar? Nehmen Sie dazu kritisch Stellung!

Thema Nr. 2
Der Lehrplan für die bayerischen Realschüler sieht in der Jgst. 6 den "Aufbau der Eucharistiefeier" als Thema vor.
1. Erörtern Sie den Aufbau der Eucharistiefeier sowie Sinn und Bedeutung der einzelnen Elemente!
2. Entwerfen Sie eine Unterrichtsstunde, in welcher Sie den Aufbau sowie Sinn und Bedeutung folgender Elemente der Eucharistiefeier erschließen: Lesungen, Kollekte, Hochgebet, Vaterunser und Kommunion!

Thema Nr. 3
In allen geläufigen Didaktiken wird für die didaktische Analyse vorgeschlagen, Ziel, Inhalte, Methoden und Medien zu bestimmen. Zudem wird der Blick auf die Kommunikationsprozesse selbst als wichtiges Element des Lernens gelenkt.
1. Begründen Sie die Bedeutung einer didaktischen Analyse unter Anwendung der o.g. Konzepte!
2. Stellen Sie an einem Beispiel zum Thema Christentum und Weltreligion dar, wie Sie in der didaktischen Analyse verfahren!

Prüfungstermin: Frühjahr 2004

Thema Nr. 1
Der Lehrplan der Realschule gibt vor, in der Jahrgangsstufe 8 Gebet und Meditation zu thematisieren.
1. Definieren Sie „Beten“ und „Meditieren“, und berücksichtigen Sie dabei biblische Zugänge!
2. Konkretisieren Sie methodische Zugänge zum Thema „Gebet“ und „Meditation“!
3. Erörtern Sie die Frage: Wie steht es um das Beten als Methode von learning by doing im Religionsunterricht der Realschule?

Thema Nr. 2
Zur Friedenserziehung:
1. Stellen Sie dar, mit welchen Bedingungen christlich verantwortete Erziehung im Blick auf Gewalt und Friedlosigkeit konfrontiert ist!
2. Skizzieren Sie die Aufgabe schulischen Religionsunterrichts hinsichtlich einer möglichen Erziehung zum Frieden!
3. Legen Sie ethische Grundfähigkeiten beziehungsweise Grundhaltungen dar, die als Beitrag zu einer Friedenserziehung durch den schulischen Religionsunterricht vermittelt werden können!

Thema Nr. 3
„Der Religionsunterricht steht und fällt mit der Person des Religionslehrers.“
1. Nehmen Sie dazu Stellung!
2. Nennen Sie wichtige Kompetenzen des Religionslehrers, und erläutern Sie diese!
3. Erörtern Sie ferner, welche Bedeutung die Biographie des Religionslehrers beim Vermittlungsprozess hat!

Prüfungstermin: Herbst 2003

Thema Nr. 1
Der Religionsunterricht im Bedingungsgefüge gesellschaftlicher, kirchlicher und schulischer Wirklichkeit.
1. Charakterisieren Sie die unterschiedlichen Erwartungen an den Religionsunterricht von Seiten der Gesellschaft, der Kirche und der Schule!
2. Welche Folgerungen ergeben sich daraus für den Religionsunterricht, für den Religionslehrer und für den Schüler?
3. Inwieweit kann ein grundsätzlich konfessionsgebundener Religionsunterricht im Zeitalter der Ökumene „offen“ sein?

Thema Nr. 2
Religionskunde oder interreligiöses Lernen?
1. Erläutern und diskutieren Sie die Konzeption eines religionskundlichen Unterrichts, wie er in den siebziger Jahren des vorigen Jahrhunderts von einigen evangelischen und katholischen Autoren vertreten worden ist!
2. Zeigen Sie Verbindungslinien und Differenzen zu einem neuen Verständnis von interreligiösem Lernen auf!
3. Skizzieren Sie eine Unterrichtssequenz für interreligiöses Lernen!

Thema Nr. 3
Der Advent steht zum Weihnachtsfest in einer anderen Beziehung als die Österliche Bußzeit („Fastenzeit“) zum Osterfest.
1. Erörtern Sie Sinn und Motive des Advents! Legen Sie dabei u.a. folgende Lesung vom Zweiten Adventssonntag (Lesejahr B) zu Grunde:
“3,8Das eine, liebe Brüder und Schwestern, dürft ihr nicht übersenden: dass beim Herrn ein Tag wie tausend Jahre und tausend Jahre wie ein Tag sind. 9Der Herr zögert nicht mit der Erfüllung der Verheißung, wie einige meinen, die von Verzögerung reden; er ist nur geduldig mit euch, weil er nicht will, dass jemand zugrunde geht, sondern dass alle sich bekehren. 10Der Tag des Herrn wird aber kommen wie ein Dieb. Dann wird der Himmel prasselnd vergehen (…), die Erde und alles was auf ihr ist, werden nicht mehr gefunden. 11Wenn sich das alles in dieser weise auflöst: wie heilig und fromm müsst ihr dann leben, 12den Tag Gottes erwarten und seine Ankunft beschleunigen! An jenem Tag wird sich der Himmel im Feuer auflösen, und die Elemente werden im Brand zerschmelzen…13Dann erwarten wir, seiner Verheißung gemäß, einen neuen Himmel und eine neue Erde, in denen die Gerechtigkeit wohnt…“ (2 Petr 3,8-13).
2.  Entwerfen Sie eine Unterrichts-Einheit für die 10. Jahrgangsstufe einer Realschule, in welcher Sie den Schülerinnen und Schülern den Sinn des Advents erschließen!

Prüfungstermin: Frühjahr 2003

Thema Nr. 1
Der Religionsunterricht im Bedingungsgefüge von Gesellschaft und Kirche, Elternhaus und Schule:
1. Charakterisieren Sie die divergierenden Erwartungen an den Religionsunterricht von Seiten der Gesellschaft und Kirche, von Seiten des Elternhauses und der Schule!
2. Der Würzburger Synodenbeschluss zum Religionsunterricht stellt eine kreative Antwort auf den voranstehenden Erwartungspluralismus dar. Charakterisieren Sie dessen "diakonisches Konzept"!
3. Religionskunde statt Religionsunterricht: Warum können die Kirchen dem Fach 'L-E-R' keinen dem Religionsunterricht gleichwertigen Status zuerkennen?

Thema Nr. 2
Außerschulische Lernorte bieten auch für den Religionsunterricht besondere Lernchancen:
1. Beschreiben Sie am Beispiel des Lernorts "Pfarrkirche" solche Lernchancen und begründen Sie diese aus religionspädagogischer Sicht!
2. Skizzieren Sie in groben Zügen einen Erkundungsgang in der Pfarrkirche (Vorbereitung, Durchführung, Auswertung)!

Thema Nr. 3
1. Stellen Sie die theologische und religionsdidaktische Bedeutung des Korrelationsprinzips dar!
2. Diskutieren Sie die Chancen und Grenzen dieses Prinzips!
3. Skizzieren Sie im Hinblick auf ein Thema des Religionsunterrichts, wie Schüler und Schülerinnen angeregt werden können, korrelieren zu lernen!

Prüfungstermin: Herbst 2002

Thema Nr. 1
Schulpastoral in der Realschule
Erläutern Sie Notwendigkeit, Ziele und Wege für eine gelingende Schulpastoral in der Realschule!
Diskutieren Sie ihre Grenzen!
Veranschaulichen Sie Ihre Überlegungen mit entsprechenden praxisnahen Beispielen!

Thema Nr. 2
Projektorientiertes Arbeiten bzw. Unterrichtsvorhaben nehmen im Lehrplan für die Realschule einen hohen Stellenwert ein.
Zeigen Sie exemplarisch an einem Thema des Lehrplans (z.B. Weltreligionen, Schöpfungsverantwortung, Eingriffe in das Leben ) den Ablauf projektorientierten Arbeitens auf!
Erläutern Sie anhand Ihres Beispiels Merkmale und Ziele projektorientierten Arbeitens in Katholischer Religionslehre!

Thema Nr. 3
Nicht nur institutionelle Bildungsmächte (Gesellschaft, Kirche, Schule) nehmen Einfluss auf den Religionsunterricht, sondern zutiefst auch Personen.
Charakterisieren Sie die anthropogenen Bedingungen des Religionsunterrichts, speziell des kommunikativen Interaktionsdreiecks von
Religionslehrer (Anforderungen an Persönlichkeit und Kompetenz),
Schüler (Schülersein als Rolle und dessen lebensgeschichtliche Besonderheiten),
Klasse (zum Problem „Klassenklima" und „Klassen-Biographie").

Prüfungstermin: Frühjahr 2002

Thema Nr. 1
Aufgaben und Ziele religiösen Lernens in der Schule
Stellen Sie dar, was heutiger Religionsunterricht bei den Schülerinnen und Schülern bewirken soll und kann! Formulieren Sie zentrale Ziele des Religionsunterrichts und begründen Sie diese sowohl pädagogisch als auch theologisch!

Thema Nr. 2
Stellen Sie sich bitte folgende Situation vor:
In der 7. Klasse einer Realschule erteilen Sie Religionsunterricht. Im betreffenden Schuljahr werden die Schülerinnen und Schüler dieser 7. Klasse gefirmt. Als Teil einer schulischen Vorbereitung auf die Firmung planen Sie eine dreistündige Unterrichtssequenz.
Skizzieren und begründen Sie, welche Lernziele und welche Lerninhalte Sie für eine solche dreiteilige Unterrichtssequenz wählen würden!

Thema Nr. 3
Lehr- und Lernprozesse im Religionsunterricht sind wesentlich auch sprachbedingt, so dass dieser Unterricht als „Sprachschule“ der Religion und des Glaubens bezeichnet werden kann.
- Erläutern Sie diese Feststellung!
- Legen Sie mögliche Funktionen der Sprache, die für den Religionsunterricht bedeutsam sind, dar!
- Skizzieren Sie knapp mögliche Realisierungsformen einer Spracherziehung im Religionsunterricht und konkretisieren Sie nach Ihrer Wahl eine dieser Realisierungsformen für den Religionsunterricht der Realschule!  

Prüfungstermin: Herbst 2001

Thema Nr. 1
Gottesbilder
Empirische Untersuchungen belegen:
Das Gottesbild der Jugendlichen hat sich in der letzten Zeit gewandelt.
1. Beschreiben Sie diesen Wandel!
2. Nennen Sie Ansatzpunkte für die Vermittlung eines christlichen Gottesbildes!

Thema Nr. 2
Religiöse Erziehung in säkularisierter Zeit
1. Benennen Sie die heute schwieriger gewordenen Voraussetzungen religiöser Erziehung!
2. Was versteht die Religionspädagogik unter dem Begriff „Lernorte des Glaubens“?
3. Charakterisieren Sie das „diakonische Konzept“ des Schulfachs Katholische Religionslehre nach dem Würzburger Synodenbeschluss (1974)!

Thema Nr. 3
Feiern der Buße und Versöhnung
Im Laufe ihrer langen Entwicklungsgeschichte haben die Feiern der Buße und Versöhnung beträchtliche Akzentverschiebungen und Engführungen erfahren.
1. Erörtern Sie die wichtigsten Aspekte der Entwicklungsgeschichte der Feiern von Buße und Versöhnung!
2. Entwerfen Sie einen Bußgottesdienst für Realschüler!  

Prüfungstermin: Frühjahr 2001

Thema Nr. 1
Im Synodenbeschluss „Der Religionsunterricht in der Schule“ (1974) wird der Religionsunterricht auf mehrfach Weise begründet.
1. Legen Sie diese verschiedenen Begründungsansätze näher dar!
2. Welche Chancen hat der Religionsunterricht heute?

Thema Nr. 2
Die Aufgabe besteht aus drei Teilen:
Die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen für kirchliche Sozialisation haben sich in den zurückliegenden Jahrzehnten grundlegend verändert.
1. Legen Sie dar, um welche Veränderungen es sich dabei in erster Linie handelt!
2. Welche Schlussfolgerungen sind aus diesen Veränderungen für den Religionsunterricht zu ziehen?
3. Welche Konsequenzen sind aus diesen Veränderungen für Überlegungen zur Frage „Das angemessene Alter für die Feier der Firmung“ zu bedenken?

Thema Nr. 3
Bei der Auswertung des Religionsunterrichts stellt die Lern- und Erfolgskontrolle ein unverzichtbares Element dar.
1. Belegen Sie ihre Notwendigkeit!
2. Skizzieren Sie die mit ihr verbundene Problematik!
3. Legen Sie Möglichkeiten (= Methoden) der Lern- und Erfolgskontrolle für den Religionsunterricht in der Realschule dar!