Katholische Religionslehre (vertieft studiert) - Fachdidaktik

(modularisiert; "neue" LPO)


Prüfungstermin: Herbst 2016

Thema Nr. 1

Wie der Unterricht injedem anderen Fach ist auch der Religionsunterricht auf Ziele bzw. die Vermittlung von Kompetenzen ausgerichtet.

1. Legen Sie dar, welche Ziele Religionsunterricht gemäß dem Synodenbeschluss von 1974 und dem Bischofswort „Der Religionsunterricht vor neuen Herausforderungen" zu verfolgen hat! Entfalten Sie diese Ziele inhaltlich näher und diskutieren Sie, inwieweit sie im heutigen Religionsunterricht erreichbar sind!
2. In der heutigen Diskussion ist an die Stelle des Zielbegriffs der Kompetenzbegriff getreten. Stellen Sie detailliert dar, über welche Facetten ein angemessener Begriff von religiöser Kompetenz verfügen sollte! Erläutern Sie dabei die Bedeutung des Begriffs „religiös"!
3. Wählen Sie einen Bereich religiöser Kompetenz aus und entwerfen Sie eine Doppelstunde im Rahmen des gültigen Lehrplans für das Gymnasium, an der Sie aufzeigen, wie der von Ihnen gewählte Kompetenzbereich besonders gefördert werden kann!

Thema Nr. 2

„Symbolisieren lernen" zählt zu den Erfordernissen eines zeitgemäßen Religionsunterrichts - nicht zuletzt angesichts der von vielfältigen Codierungsformen geprägten gegenwärtigen Lebenswelt.

1. Begründen Sie, warum ein Lernen mit Symbolen im Religionsunterricht am Gymnasium unverzichtbar ist, und legen Sie dar, was in entwicklungspsychologischer Hinsicht dabei beachtenswert erscheint!
2. Stellen Sie zwei religionsdidaktische Entwürfe zum Lernen mit Symbolen in Grundzügen vor und bewerten Sie diese Entwürfe hinsichtlich der Idee, dass Schülerinnen und Schüler im Religionsunterricht zum Symbolisieren befähigt werden sollen!
3. Konzipieren Sie - ausgehend von Ihren Darlegungen zu Teilaufgabe 1) und 2) sowie orientiert am gültigen Lehrplan für das Gymnasium - zu einem selbst gewählten christlichen Symbol eine Unterrichtsstunde, an der sich zeigt, was „Symbolisieren lernen" heißen kann!

Thema Nr. 3

„Religion spielt bald überhaupt keine Rolle mehr!" - „Auch in Zukunft wird es Religion und Religionen geben!"

1. Diskutieren Sie die beiden kontroversen Ansichten unter Einbezug des Religionsbegriffs und positionieren Sie sich selbst!
2. Skizzieren Sie, wie religiöse Bildungsarbeit heute inhaltlich konzipiert sein muss, um die Ausdifferenzierung und Vielgestaltigkeit von Religion konstruktiv aufgreifen zu können!
3. Diskutieren Sie konstruktiv und kritisch denkbare Organisationsmodelle eines Religionsunterrichts in einer pluralen Gesellschaft!

 

Prüfungstermin: Frühjahr 2016

Thema Nr. 1

Religiöse Bildung ist ohne die ästhetische Komponente nicht denkbar.

1. Begründen Sie, wieso der Aspekt "Ästhetik" für religiöse Lern- und Bildungsprozesse unverzichtbar ist!

2. Erläutern Sie zentrale Dimensionen ästhetischer Bildung und entfalten Sie davon ausgehend religionsdidaktische Perspektiven für ästhetisches Lernen im Religionsunterricht!

3. Skizzieren Sie zum Thema "Jesus, der Christus" eine Unterrichtssequenz (drei Unterrichtsstunden unter Berücksichtigung von Zielen, Inhalten und Lernwegen) und belegen Sie daran das Potential älsthetischen Lernens für den Religionsunterricht an Gymnasien!

Thema Nr. 2

Für Gymnasiastinnen und Gymnasiasten ist interreligiöse Kompetenz unabdingbar.

1. Legen Sie heutige gesellschaftliche und kirchliche Voraussetzungen dar, von denen her die Notwendigkeit interreligiösen Lernens im schulischen Religionsunterricht einsichtig gemacht werden kann!

2. Interreligiöses Lernen gründet sich auf entsprechende Lernprinzipien und ein angemessenes Methodenrepertoire. Erläutern Sie solche Prinzipien interreligiösen Lernens und bringen Sie diese mit geeigneten Methoden in Verbindung!

3. Entwerfen Sie ausgehend vom Lehrplan eine Unterrichtssequenz (Umfang: ca. 3 Unterrichtsstunden), die geeignet ist, die interreligiöse Kompetenz der Schülerinnen und Schüler zu fördern! Stellen Sie dabei ausdrücklich Beziehungen zu Aufgabe 2 her, indem Sie deutlich machen, welche Lernprinzipien Sie verfolgen und welche Methoden Sie hierfür heranziehen!

Thema Nr. 3

Lernen an Biographien? Vorbilder? - "Nur eine Art pädagogischer Lebertran, den jeder mit Widerwillen schluckt" (Siegfried Lenz, Das Vorbild. Roman 1973, S. 103). Nach Jahrzehnten der Skepsis und weitgehender Ablehnung des Vorbild- oder Modell-Lernens lässt sich seit einigen Jahren eine neue Suche nach Vorbildern und Modellen gelingenden Lebens beobachten.

1. Ordnen Sie den Boom des Vorbild- oder Modell-Lernens in den gesellschaftlichen und religionspädagogischen Kontext der Gegenwart ein!

2. Beschreiben Sie Schwierigkeiten, Chancen und Grenzen des Modell-Lernens für den Religionsunterricht am Gymnasium!

3. Konkretisieren Sie Ihre Ausführungen anhand eines lehrplanrelevanten Unterrichtsbeispiels Ihrer Wahl! Zeigen Sie exemplarisch auf, warum, wie und mit welchen methodischen Bausteinen Modell-Lernen im Religionsunterricht am Gymnasium möglich und sinnvoll werden kann!

 

Prüfungstermin: Herbst 2015

Thema Nr. 1

Erinnerungsorte - Orten, Personen, Geschichten begegnen

1. Erläutern Sie die Bedeutung kirchengeschichtlichen Lernens aus anthropologischer und theologischer Sicht!

2. Skizzieren Sie zwei kirchengeschichtliche Lernwege und begründen Sie deren jeweiligen Wert!

3. Konkretisieren Sie an einem Beispiel Ihre Überlegungen in Bezug auf regionale Kirchengeschichte (z.B. Lernen an Orten, mit Personen, ...)!

Thema Nr. 2

Die "Frage nach Gott" stellt ein zentrales Thema des Religionsunterrichts dar.

1. Entfalten Sie im Rückgriff auf theologische und pädagogische Argumentationen sowie in Bezug auf Ergebnisse ausgewählter Jugendstudien Gründe, die für eine Thematisierung der Gottesfrage im Religionsunterricht sprechen!

2. Erläutern Sie anhand der "Stufen der Entwicklung religiöser Urteilskraft" (Oser/Gmünder), wie sich das Verhältnis zum Ultimaten im Lebensverlauf entwickeln kann, und leiten Sie daraus Folgerungen ab, was hinsichtlich der Thematisierung der Gottesfrage im Religionsunterricht an Gymnasien beachtenswert erscheint!

3. Konzipieren Sie eine Unterrichtsstunde zum Lehrplanthema "II.3 Verantworteter Gottesglaube: Anfragen, Ablehnung, Annäherungen", die Ihre Darlegungen zu den Teilaufgaben 1 und 2 berücksichtigt!

siehe dazu: Lehrplanauszug Gymnasium Kath. Religionslehre 11.3

Thema Nr. 3

"Religins als Ausdruck menschlichen Denkens und Vorstellens ist ohne das Erzählen nicht möglich." (Martin Pranieß)

1. Entfalten Sie Argumente, die grundsätzlich dafür sprechen, die Bibel in heutiger Zeit im Raum der öffentlichen Schule zum Thema werden zu lassen!

2. Erläutern Sie, was Erzählen von anderen Formen menschlicher Mitteilung unterscheidet und welche Bedeutung dem Erzählen in der Bibel selbst zukommt!

3. Zeigen Sie Aspekte auf, die zu beachten sind, um biblische Erzählungen im Unterricht angemessen zu präsentieren und zu ergründen, und konkretisieren Sie Ihre Überlegungen am Beispiel einer Unterrichtsstunde zur Parabel von den Talenten (siehe: Mt 25,14-30)!

Prüfungstermin: Frühjahr 2015

Thema Nr. 1

In der Jugendstudie Baden-Württemberg 2013 benannten 2.396 Schülerinnen und Schüler zwischen 12 und 18 Jahren die "Top 5" ihrer eigenen Werte:

Unter den "Top 5" der eigenen Werte nannten:

  • Familie 89%
  • Freunde / Freundinnen 82%
  • Gesundheit 80%
  • Liebe / Partnerschaft 50%
  • Freizeit 45%
  • Erfolg 43%
  • Geld 42%
  • Religion 15%
  • Leistung 15%
  • Umwelt / Natur 10%
  • Schönheit 10%
  • Medien 6%

1. Umschreiben Sie ethische Tendenzen, die im vorgelegten Befund erkennbar werden, und diskutieren Sie deren Bedeutung für den katholischen Religionsunterricht!

2. Stellen Sie anhand von drei moralpädagogischen Konzepten (z.B. Werteerhellung, Empathieschulung,...) dar, worauf ethisches Lernen in der Schule zielt!

3. Erläutern Sie den spezifischen Beitrag des Religionsunterrichts im Kontext einer der ganzen Schule aufgetragenen Moralerziehung und konkretisieren Sie diesen besonderen Beitrag am Beispiel einer Religionsstunde zum Thema "Gewissen konkret: Verantwortung für das Leben übernehmen" (Jahrgangsstufe 10 des Gymnasiums)!

Thema Nr. 2

"Die Schülerin/den Schüler ernst nehmen" - so lautet eine häufig in der Religionsdidaktik gebrauchte Formel.

1. Erhellen Sie dieses Postulat aus philosophischer, theologischer und didaktischer Perspektive!

2. Zeigen Sie auf, welche Kompetenzen Religionslehrerinnen und Religionslehrer benötigen, um einen Religionsunterricht zu gestalten, in dem Schülerinnen und Schüler als Subjekte ihrer religiösen Biographie gewürdigt werden!

3. Wo sehen Sie mit Blick auf den Lehrplan für Gymnasien Möglichkeiten, Schülerinnen und Schüler bei der Entwicklung einer eigenen Religiosität zu unterstützen? Erläutern Sie dies an zwei Beispielen genauer!

Thema Nr. 3

Die Plangung des Unpanbaren ist die Aufgabe einer Religionslehrkraft.

1. Erläutern Sie planbare und unplanbare Momente des Religionsunterrichts in der Vorbereitung von Religionsunterricht!

2. Skizzieren Sie die Unterrichtsvorbereitung anhand des Elementarisierungsansatzes unter Berücksichtigung von planbaren und unplanbaren Momenten!

3. Diskutieren Sie Chancen und Grenzen der elementarisierenden Frageperspektiven der Unterrichtsvorbereitung an einem Beispiel Ihrer Wahl!

Prüfungstermin: Herbst 2014

Thema Nr. 1

"Aus dem verdienstvollen Bemühen heraus, die Liebe und Barmherzigkeit Gottes herauszustreichen, haben Theologie und gerade auch Religionspädagogik die Erfahrung der Nachtseiten Gottes weitgehend verdrängt" (Rudolf Englert)

1. Legen Sie begründet dar, inwiefern eine schulische Auseinandersetzung mit der Bibel der Bildung von Schülerinnen und Schülern überhaupt förderlich sein kann!

2. Benennen Sie theologische und pädagogische Argumente, die dafür sprechen, im Religonsunterricht auch Bibeltexte zur Geltung zu bringen, in denen 'dunkle' und rätselhafte Seiten Gottes aufscheinen!

3. Zeigen Sie an einer Unterrichtsstunde auf, wie ein solcher befremdlicher Bibeltext aus dem Neuen Testament mit Jugendlichen achtsam und sinnvoll bearbeitet werden kann!

Thema Nr. 2

Der Religionsunterricht am Gymnasium soll die "Wahrnehmungs-, Urteils- und Ausdrucksfähigkeit" der Schülerinnen und Schüler fördern. (Lehrplan für das Gymnasium, Fachprofil Katholische Religionslehre)

1. Erläutern Sie das religionspädagogische Konzept, dem diese Zielbeschreibung verpflichtet ist!

2. Beschreiben und konkretisieren Sie davon ausgehend mögliche Teilaspekte einer religiösen Kompetenz, die auf diese Weise aufgebaut werden soll!

3. Diskutieren Sie, welche Kompetenzen die Lehrenden benötigen, um dieses Zielspektrum religionspädagogisch verantwortet strukturieren zu können!

Thema Nr. 3

Immer wieder wird die Existenzberechtigung des Religionsunterrichts infrage gestellt, nicht zuletzt mit dem Verweis darauf, dass immer weniger Jugendliche kirchlich-konfessionell geprägt sind.

1. Stellen Sie im Rückgriff auf einschlägige (Jugend-)Studien dar, wie es gegenwärtig um die Religiosität Heranwachsender bestellt ist!

2. Entfalten Sie Argumente, aus denen ersichtlich wird, dass Religionsunterricht an öffentlichen Schulen nach wie vor berechtigt ist!

3. Der bayrische Gymnasiallehrplan formuliert zum Unterrichtsthema "Religion in der offenen Gesellschaft" (Jahrgangsstufe 11) folgende Zielperspektive: "Auf der Basis von eigenen Wahrnehmungen religiöser Phänomene gehen die Schüler sowohl den Einflüllen von Religion auf das persönliche Selbstverständnis als auch auf Kultur und Gesellschaft nach [...]. Somit werden sie fähig, Religion [...] zu beurteilen sowie [...] eigene Positionen zu entwickeln."

Entfalten Sie zu dieser Zielperspektive eine Sequenz (überblicksartige Darstellung thematischer Schwerpunkte und Intentionen) von sechs Unterrichtsstunden und erläutern Sie sodann, inwiefern diese Unterrichtssequenz das von Ihnen zu den Teilaufgaben 1. und 2. Dargelegte berücksichtigt!

Prüfungstermin: Frühjahr 2014

Thema Nr. 1

"Ich bin religiös, aber nicht gläubig."

Diese Aussage eines Jugendlichen spiegelt das Empfinden vieler junger Menschen wider, die den gymnasialen Religionsunterricht besuchen.

1. Was meint der Begriff "Religion"? Worin unterscheidet er sich vom Begriff "Glaube"?

2. Beschreiben Sie die religiöse Situation junger Menschen heute unter Beiziehung religionssoziologischer Daten!

3. Religionsunterricht heute kann keine Glaubensvermittlung sein, seine Aufgabe ist es vielmehr, die religiöse Dimension der Wirklichkeit zu erschließen. Was bedeutet dies genauer?

Thema Nr. 2

Erinnerungsorte: Orten, Personen, Geschichten begegnen

1. Erläutern Sie die Bedeutung eines erinnerungsorientierten Lernens aus anthropologischer und theologischer Sicht!

2. Skizzieren und begründen Sie den Wert entsprechender didaktischer Lernwege!

3. Konkretisieren Sie Ihre Überlegung in Bezug auf ein Nahraumprojekt aus der regionalen Kirchengeschichte!

Thema Nr. 3

"Religionslehrerinnen und Religionslehrer unterrichten Schülerinnen und Schüler und Religion"

Erläutern Sie dieses Zitat unter folgenden Aufgabestellungen:

1. Beschreiben Sie präzise und ausführlich die für eine Religionslehrerin bzw. einen Religionslehrer notwendigen Kompetenzen!

2. Begründen Sie auf dem Hintergrund konstruktivistischer Lerntheorien die Forderung, Schülerinnen bzw. Schüler als aktive Konstrukteure ihrer religiösen Entwicklung ernst zu nehmen!

3. Verdeutlichen und konkretisieren Sie den Zusammenhang Ihrer Ausführungen zu den Teilaufgaben 1. und 2. an einem Themenbereich aus dem Lehrplan des Gymnasiums und skizzieren Sie dazu eine Unterrichtsstunde!

Prüfungstermin: Herbst 2013

Thema Nr. 1

Religionskunde versucht aus einer Außenperspektive zu beschreiben, wie Religionen sich selbst verstehen. „Der Bedarf an religionskundlichem Wissen wächst in einer Situation, die einerseits gekennzeichnet ist durch einen kulturellen Traditionsabbruch im Hinblick auf die eigene religiöse Kultur, die wesentlich durch die jüdische und christliche Tradition bestimmt wird, die andererseits die Vielfalt der Religionen im weltweiten Horizont neu ins Bewusstsein treten lässt.“ (Werner Simon)

1. Erläutern Sie die organisatorische Struktur und die inhaltliche Ausrichtung des katholischen Religionsunterrichts gemäß dem Grundgesetz und einschlägigen kirchlichen Dokumenten (z. B. Synodenbeschluss zum Religionsunterricht, Bischofswort „Religionsunterricht vor neuen Herausforderungen“)!

2. Zeigen Sie auf, welche Bedeutung religionskundlichem Wissen für einen solchen Religionsunterricht zukommt und inwiefern ein religionskundlicher Ansatz dort auch an Grenzen stößt!

3. Skizzieren Sie eine Unterrichtsstunde, die eine von Ihnen gewählte Weltreligion (Judentum, Islam oder Buddhismus) religionskundlich zu erschließen sucht!

Thema Nr. 2

Mit dem sogenannten „performativen Lernen“ reagiert die Religionspädagogik auf die im Rückgang begriffene religiöse Primärsozialisation der Lernenden.

1. Stellen Sie anhand religionssoziologischer Befunde den soziokulturellen Kontext dar, der gegenwärtig die Religiosität Heranwachsender prägt, und belegen Sie entsprechende Phänomene unter Rückgriff auf Ergebnisse repräsentativer empirischer Studien!

2. Erläutern Sie in Bezug auf die beiden Hauptrichtungen (Inszenierung bzw. Teilhabe), was „performatives Lernen“ bedeutet und bewerten Sie dieses religionsdidaktische Prinzip in seinen Chancen und Grenzen für religiöses Lernen an der öffentlichen Schule!

3. Veranschaulichen Sie an einem selbst gewählten Beispiel, wie performatives Lernen im Religionsunterricht an Gymnasien religionsdidaktisch verantwortet realisiert werden kann!

Thema Nr. 3

Ästhetisches Lernen - ein zentrales Unterrischtsprinzip auch im Gymnasium?

1. Häufig wird davon gesprochen, dass Ästhetisches Lernen ein unterrichtliches Prinzip sei, das vornehmlich in der Grundschule seinen Platz habe. Erläutern Sie, warum aus gegenwärtigen gesellschaftskulturellen und theologischen Gründen viel dafür spricht, dieses Prinzip auch im Religionsunterricht des Gymnasiums zur Geltung kommen zu lassen!

2. Unterscheiden Sie verschiedene Dimensionen Ästhetischen Lernens!

3. Zeigen Sie zwei unterschiedliche didaktische Realisierungsmöglichkeiten dieses Prinzips auf!

Prüfungstermin: Frühjahr 2013

Thema Nr. 1

Wie jedes andere Unterrichtsfach zeichnet sich auch der Religionsunterricht heute durch seine Kompetenzorientierung aus.

1. Legen Sie dar, welche Aufgaben und Ziele der Religionsunterricht gemäß dem Synodenbeschluss von 1974 und dem Bischofswort "Der Religionsunterricht vor neuen Herausforderungen" zu verfolgen hat! Entfalten Sie diese Aufgaben und Ziele inhaltlich näher und diskutieren Sie, inwieweit sie im heutigen Religionsunterricht erreichbar sind!

2. In der heutigen Diskussion tritt an die Stelle des Zielbegriffs vermehrt der Kompetenzbegriff. Stellen Sie detailliert dar, über welche Facetten ein angemessener Begriff von religiöser Kompetenz verfügen sollte!

3. Wählen Sie religiöse Kompetenzen aus und entwerfen Sie eine Unterrichtseinheit im Rahmen des gültigen Lehrplans für Gymnasien, in der Sie aufzeigen, wie die von Ihnen gewählten Kompetenzen besonders gefördert werden können!

Thema Nr. 2

"Die Bibel ist ein altes Buch, das ständig im Religionsunterricht behandelt wird, mir aber nichts sagt." Aussagen dieser Art repräsentieren die Meinung vieler Schülerinnen und Schüler.

1. Belegen Sie, warum biblisches Lernen im Religionsunterricht unverzichtbar ist!

2. Stellen Sie einen aktuellen bibeldidaktischen Ansatz dar und zeigen Sie daran, worauf zu achten ist, damit biblische Texte für die Schülerinnen und Schüler bedeutsam werden können!

3. Konzipieren Sie zu einem selbst gewählten Aspekt aus Gen 1-3 eine Doppelstunde (entweder für die Jahrgangsstufe 8 oder die Jahrgangsstufe 11), an der deutlich wird, wie exegetische Erkenntnisse und bibeldidaktische Prämissen im Religionsunterricht gewinnbringend für Schülerinnen und Schüler zur Geltung gebracht werden können!

Thema Nr. 3

Kirchengeschichte - überflüssig oder unabdingbar im Religionsunterricht?

1. Begründen Sie gegenüber durchaus ernsthaft gemeinten Vorschlägen, man könne in der Schule auf geschichtliche Themen verzichten, die Notwendigkeit und Ziele von kirchengeschichtlichen Fragestellungen im Religionsunterricht!

2. Erläutern Sie zentrale Prinzipien einer aktuellen Didaktik der Kirchengeschichte!

3. Veranschaulichen Sie die genannten Zieloptionen und Prinzipien an einem konkreten unterrichtlichen Vorhaben!

Prüfungstermin: Herbst 2012

Thema Nr. 1

Die christliche Tradition lebt von "Zeugen des Glaubens", insofern Glaube auf eine authentische Weitergabe angewiesen ist. Nicht zuletzt deshalb bezieht sich Religionsunterricht bei vielen Themen auf biographische Momente.

1. Charakterisieren Sie in Abgrenzung zu "Vorbild-Lernen" und zu "Modell-Lernen" biographisches Lernen als religionsdidaktisches Prinzip!

2. Begründen Sie, warum biographisches Lernen im Religionsunterricht angesichts einer postmodernen Gesellschaft zunehmend bedeutsam wird!

3. Skizzieren Sie - ausgehend von einem geeigneten Lehrplanthema Ihrer Wahl - eine Unterrichtssequenz, die verschiedene Nuancierungen biographischen Lernens im Religionsunterricht am Gymnasium berücksichtigt!

Thema Nr. 2

In einer repräsentativen Befragung, die im Jahre 2010 im Auftrag des Bayerischen Rundfunks unter jungen Menschen zwischen 15 und 25 Jahren in Bayern druchgeführt wurde, ergaben sich zur Frage "Welche Werte sind Ihnen momentan wichtig?" folgende Zustimmungswerte:

                                                           sehr wichtig         wichtig

Treue                                                       62%                  29%

Ehrlichkeit, Aufrichtigkeit                          61%                  33%

Liebe                                                        57%                  28%

Verlässlichkeit                                          49%                  44%


Respekt vor anderen Menschen               49%                  43%

....

Genuss, Streben nach Luxus                    17%                  40%

Macht(streben)                                         8%                    21%

Religosität, Glaube                                    8%                    17%

                              Quelle: on3-Jugenstudie "Dein 2020" (2010) 5

1. Umschreiben Sie ethische Trends und Tendenzen, die im vorgelegten Befund erkennbar werden, und diskutieren Sie deren Bedeutung für den katholischen Religionsunterricht!

2. Zeigen Sie nachvollziehbar auf, welche Zielsetzungen ein Religionsunterricht verfolgt, der eine "autonome Ethik im christlichen Horizont" (Alfons Auer) zu fördern sucht!

3. Stellen Sie anhand von drei moralpädagogischen Konzepten (z.B. Wertekommunikation, Emapthieschulung, ...) dar, wie ethisches Lernen in der Schule ermöglicht werden kann!

4. Konkretisieren Sie eines dieser Konzepte am Beispiel einer Unterrichtsstunde zum Thema "Menschenrechte" (12. Jahrgangsstufe)!

Thema Nr. 3

"Was in der Bibel über die Wunder Jesu berichtet wird, glaubt doch niemand!" (Schüler, Jahrgangsstufe 8)

1. Skizzieren Sie das altorientalische Weltbild, das den Rahmen für ein angemessenes Verständnis der biblischen Wundererzählungen abgibt!

2. Diskutieren Sie den Einsatz von Wundererzählungen im Gymnasium unter Bezug auf entwicklungspsychologische Erkenntnisse!

3. Zeigen Sie an einer Wundererzählung methodische Möglichkeiten bei der Arbeit mit Wundererzählungen im Religionsunterricht des Gymnasiums auf!

Prüfungstermin: Frühjahr 2012

Thema Nr. 1

In der Shell-Jugendstudie von 2010 zeigten sich 32 Prozent der katholischen Jugendlichen davon überzeugt, dass es einen persönlichen Gott gibt. 

1. Erläutern Sie die organisatorische Struktur schulischen Religionsunterrichts gemäß den geltenden Verfassungstexten und entfalten Sie die Position einschlägiger kirchlicher Dokumente (z.B. Synodenbeschluss zum Religionsunterricht, Bischofswort „Religionsunterricht vor neuen Herausforderungen“) zur Konfessionalität des katholischen Religionsunterrichts!

2. Diskutieren Sie Herausforderungen, die sich angesichts des dargelegten Shell-Befundes für die konfessionelle Ausrichtung des schulischen Religionsunterrichts ergeben! 

3. Stellen Sie ein bibeldidaktisches Konzept vor, das Schülerinnen und Schülern mit unterschiedlichsten Einstellungen fruchtbar Zugänge zur heiligen Schrift eröffnet! 

4. Konkretisieren Sie dieses Konzept am Beispiel einer Unterrichtsstunde zu einem neutestamentlichen Thema!

Thema Nr. 2

„Auch der Tod macht vor der Schule nicht Halt!“

1. Skizzieren Sie Situationen, in denen Leid und Tod in der Schule auf besondere Weise präsent werden können!

2. Stellen Sie Möglichkeiten dar, wie mit diesen Situationen im schulischen Alltag und Religionsunterricht umgegangen werden kann! Beziehen Sie dabei die Handlungsvollzüge von Kirche mit ein!

3. Erörtern Sie spezifische Kompetenzen, die Lehrkräfte oder in der Schulpastoral verantwortliche Personen in solchen Situationen benötigen!

Thema Nr. 3

„Wichtig ist, dass die Bedeutung der Sprech- und Ausdrucksformen des Glaubens sich nicht hauptsächlich in distanzierter Betrachtung, sondern in ihrem Vollzug, im Probieren erschließt.“ (Die deutschen Bischöfe: Der Religionsunterricht vor neuen Herausforderungen, 2005, S. 25)

1. Welche Konsequenzen für den Religionsunterricht an Gymnasien ergeben sich aus dieser zentralen Vorgabe des Positionspapiers der Deutschen Bischöfe? Welcher Bezug lässt sich zu den Forderungen nach einer „performativen Religionsdidaktik“ ziehen? Welche Chancen und Grenzen der Umsetzung sehen Sie?

2. Beziehen Sie die genannte Äußerung auf Erkenntnisse der aktuellen soziologischen und entwicklungspsychologischen Jugendforschung!

3. Verdeutlichen Sie an einem auf den aktuellen Lehrplan bezogenen Beispiel Ihrer Wahl, wie es didaktisch-methodisch gelingen kann, die im Zitat benannte Vorgabe konkret umzusetzen!

Prüfungstermin: Herbst 2011

Thema Nr. 1

"Heute steht der Religionsunterricht verstärkt vor der Herausforderung, einen Zugang zu gelebten Glaubensformen und religiöser Praxis didaktisch zu erschließen. Deshalb sind einzelne Themenkreise mit einem kirchlichen Festkalender verbunden, der Verknüpfungen mit katholischer Festkultur und ihrer zeitlichen Rhythmisierung enthält." - Lehrplan für das Gymnasium in Bayern (2009), Fachprofil Katholische Religionslehre, S. 3.

1. Wie kann man die Notwendigkeit begründen, heute "einen Zugang zu gelebten Glaubensformen und religiöser Praxis" zu begründen? Welche Chancen und welche Grenzen sind mit dieser Forderung verbunden?

2. Verankern Sie die genannte Forderung im Kontext unterschiedlicher Konzeptionen und Prinzipien der Religionsdidaktik!

3. Konkretisieren Sie Ihre Ausführungen an einem lehrplanrelevanten Beispiel aus dem Bereich des Kirchenjahres!

Thema Nr. 2

Konstruktivismus versus Instruktivismus

1. Erläutern Sie die zentralen Eckdaten des pädagogischen Konstruktivismus in Abgrenzung zu instruktivistischen Vorstellungen von Bildung!

2. Diskutieren Sie die Bedeutung, Reichweite und Grenzen des Konstruktivismus für religiöse Lernprozesse, besonders im Jugendalter!

3. Beschreiben Sie Kennzeichen eines konstruktivistisch orientierten Religionsunterrichts und konkretisieren Sie das an einer Unterrichtsstunde zu einem Thema nach freier Wahl!

Thema Nr. 3

Religiöse Bildungsprozesse finden im Kontext gesellschaftlicher Voraussetzungen statt, die oft mit dem Begriff "Säkularisierung" bezeichnet werden.

1. Erläutern Sie den Begriff "Säkularisierung"!

2. Zeigen Sie auf, warum die von Ihnen beschriebenen Aspekte auf religiöses Lernen in der Schule Einfluss haben können!

3. Entwickeln Sie ein Modell wie der Religionsunterricht auf diese Bedingungen konzeptuell in Zukunft reagieren sollte!

Prüfungstermin: Herbst 2010

Thema Nr. 1

Jugendliche sind in der Pubertät auf der Suche nach Identitä!

1. Stellen Sie Erik H. Eriksons Identitätskonzept dar! Konkretisieren Sie dabei in besonderem Maße die für den schulischen Unterricht am Gymnasium relevanten Phasen!

2. Zeigen Sie auf, inwieweit die Identitätsfrage für die spezifisch religiöse Entwicklung und Bildung von Bedeutung ist!

3. Skizzieren Sie auf der Basis eines Lehrplanthemas Möglichkeiten, wie im katholischen Religionsunterricht des Gymnasiums die Identitätsfindung der Jugendlichen unterstützt werden kann!

Thema Nr. 2

"Der Religionsunterricht macht mit Formen gelebten Glaubens vertraut und ermöglicht Erfahrungen mit Glaube und Kirche". So legt das Bischofswort "Der Religionsunterricht vor neuen Herausforderungen" (2005) eine der drei großen Aufgaben des katholischen Religionsunterrichts fest.

1. Erläutern Sie diese Aussage vor dem Hintergrund der gegenwärtigen Situation des katholischen Religionsunterrichts am Gymnasium sowie mit Blick auf die veränderte religiöse und gesellschaftliche Situation der Gegenwart (z. B. im Vergleich zur Situation von 1974 und dem Beschluss der Würzburger Synode)!

2. Erötern Sie, inwiefern der so genannte "Performative Religionsunterricht" den "neuen Herausforderungen" und speziell der oben zitierten Aufgabe des katholischen Religionsunterrichts am Gymnasium gerecht werden kann!

3. Konkretisieren Sie Ihre Ausführungen, indem Sie zwei unterschiedliche Umsetzungsmöglichkeiten für den gymnasialen Religionsunterricht skizzieren (z. B. eine Unterrichtsstunde und ein Projekt oder die Vorbereitung, Durchführung, Nachbereitung einer Exkursion und einer Stundensequenz)!

Thema Nr. 3

Religiöses Lernen im katholischen Religionsunterricht ist nicht denkbar ohne konstitutiven Bezug auf die Bibel als Heilige Schrift der Christen.

1. Zeigen Sie auf, welche Aufgaben angesichts der heutigen sozioreligiösen Situation mit Blick auf biblisches Lernen im katholischen Religionsunterricht zu beachten sind!

2. Entfalten Sie Argumente, die dafür sprechen, die Bibel in heutiger Zeit im Raum der öffentlichen Schule zum Thema werden zu lassen!

3. Beschreiben Sie zwei bibeldidaktische Konzeptionen in ihren Vorannahmen, Zielen und unterrichtspraktischen Konsequenzen und erörtern Sie Chancen wie Grenzen dieser beiden Ansätze!

4. Skizzieren Sie eine konkrete Unterrichtseinheit, welche einen biblischen Text ihrer Wahl gemäß einer der angeführten Konzeptionen mit Jugendlichen zu erschließen vermag!