Katholische Religionslehre (vertieft studiert): Fachdidaktik

Prüfungstermin: Frühjahr 2024

Thema Nr. 1
Das in den 1970er Jahren kreierte Korrelationsprinzip der Religionspädagogik „bleibt in Variation, Diskussion und Weiterentwicklung maßgeblich bis in die Gegenwart und für die absehbare Zukunft“ (Georg Langenhorst).

1. Erläutern Sie im Rekurs auf einschlägige Autoren und Dokumente, was „Korrelation“ einerseits in theologischer und andererseits in didaktischer Hinsicht bedeutet!
2. Nehmen Sie begründet zu Langenhorsts obiger These Stellung und würdigen Sie dabei gewichtige Einwände, die gegen eine korrelative Religionsdidaktik vorgebracht werden!
3. Zeigen Sie an einer Doppelstunde begründet auf, wie sich menschliche Erfahrungen im Spiegel von Lebens- und Glaubenssymbolen (vgl. LehrplanPLUS Gymnasium, KR 7, Lernbereich 2) korrelativ ergründen lassen!

 

Thema Nr. 2
Sind Symbole oder Zeichen die Sprache der Religion?

1. Skizzieren Sie anhand von Merkmalen Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Symbolen und Zeichen!
2. Erläutern Sie zwei religionsdidaktische Entwürfe einer Symbol- bzw. Zeichendidaktik und diskutieren Sie die Vor- und Nachteile dieser beiden Konzepte für den Religionsunterricht am Gymnasium!
3. Entwerfen Sie eine Unterrichtsdoppelstunde für den gymnasialen katholischen Religionsunterricht, die das symbol- bzw. zeichendidaktische Lernen der Schülerinnen und Schüler auf Basis eines der in Teilaufgabe 2 vorgestellten Ansätze ermöglicht!

 

Thema Nr. 3
Glaubenserziehung ist für den Religionsunterricht am Gymnasium keine zentrale Intention. Dennoch bildet religiöser Glaube eine wichtige Dimension des katholischen Religionsunterrichts.

1. Erläutern Sie, was religiöse Bildung in der Schule meint, indem Sie diese Kategorie von einer Glaubenserziehung unterscheiden!
2. Diskutieren Sie die Bedeutung von Konfession für den Religionsunterricht an bayerischen Gymnasien!
3. Skizzieren Sie eine Doppelstunde im katholischen Religionsunterricht an bayerischen Gymnasien, die über Informationen hinaus weitere Aspekte religiöser Bildung berücksichtigt!

 

Prüfungstermin: Herbst 2023

Thema Nr. 1
„Die Schule sollte das Selbstverständnis von Jüdinnen und Juden sowie den Blick von außen auf das Judentum in Bezug zueinander setzen." (Zentralrat der Juden/Kultusministerkoferenz)
1.    Begründen Sie sowohl pädagogisch als auch theologisch, warum Schülerinnen und Schüler im christlichen Religionsunterricht ermöglicht werden soll, nicht-christliche Religionen kennen und verstehen zu lernen!
2.    Nehmen Sie zur Forderung Stellung, die Innenperspektive von Gläubigen mit der Außenperspektive auf deren Religionen zu verbinden, und erläutern Sie, worauf grundsätzlich geachtet werden sollte, um das „Selbstverständnis" einer fremden Religion didaktisch zur Geltung zu bringen!
3.    Zeigen Sie an einer Doppelstunde im katholischen Religionsunterricht an bayerischen Gymnasien exemplarisch auf, wie das „Selbstverständnis" entweder von Jüdinnen und Juden oder von Muslimas und Muslimen für die Lernenden zugänglich werden kann!

Thema Nr. 2
"Jugendliche sind nicht nichtreligiös!"
1.    Diskutieren Sie diese These mit Rückgriff auf Ihnen als besonders aussagekräftig erscheinende Ergebnisse der Religionspsychologie und Religionssoziologie!
2.    Beschreiben Sie, inwiefern diese Ausgangslage eine besondere Herausforderung für den Religionsunterricht darstellt, und formulieren Sie vor diesem Hintergrund Ziele eines Religionsunterrichts am Gymnasium!
3.    Skizzieren Sie drei Unterrichtsbausteine für den katholischen Religionsunterricht, die ausgehend von konkreten Lehrplanthemen des LehrplanPLUS für Gymnasien die geschilderte Ausgangslage aufgreifen!

Thema Nr. 3
Die Herausgebenden widmen den jüngsten Band des Jahrbuchs der Religionspädagogik dem Thema ,,Religion subjektorientiert erschließen". Im Vorwort bezeichnen sie die Subjektorientierung als „Grundanliegen der Religionsdidaktik" und zugleich als „zentrale Herausforderung, die aus der religiösen Gegenwartssituation erwächst."
(Quelle: Altmeyer, Stefan/Grümme, Bemhard/Kohler-Spiegel, Helga u. a. (Hg.), Religion subjektorientiert erschließen (JRP 38), Göttingen 2022, S. 7)

1.    Erläutern Sie, warum die „religiöse Gegenwartssituation" die Subjektorientierung zur „Herausforderung" macht, und nennen Sie theologische sowie (religions-)pädagogische Argumente, die eine Bearbeitung dieser Herausforderung notwendig erscheinen lassen!
2.    Wählen Sie ein religionsdidaktisches Konzept (bspw. Korrelationsdidaktik) oder einen religionsdidaktischen Zugang (bspw. Biographisches Lernen; Theologisieren mit Kindern/Jugendlieben) und skizzieren Sie das ausgewählte Modell! Erklären Sie, inwiefern dieses Modell vom Gedanken der Subjektorientierung geprägt ist!
3.    Konzipieren Sie eine Unterrichtsstunde zu einem beliebigen Thema des LehrplanPLUS für den katholischen Religionsunterricht an Gymnasien, welche das ausgewählte Modell (Teilaufgabe 2) umsetzt! Führen Sie an markanten Lern-bzw. Unterrichtsschritten aus, inwiefern die Prämissen der Subjektorientierung (Teilaufgabe 1) in Ihrem Entwurf eingeholt sind!

 

Prüfungstermin: Frühjahr 2023

Thema Nr. 1
In der Jugendstudie Baden-Württemberg 2020 benannten 2.311 Schülerinnen und Schüler zwischen 12 und 18 Jahren die ,,Top 5" ihrer eigenen Werte:

Unter den "TOP 5" der eigenen Werte nannten:
Familie: 91,6%
Gesundheit: 86,1%
Freunde/Freundinnen: 78,1%
Liebe/Partnerschaft: 51,1%
Geld: 46,1%
Erfolg: 41,0%
Freizeit: 38,9%
Umwelt/Natur: 18,0%
Religion: 15,8%
Leistung: 13,4%
Schönheit: 6,1%
(Quelle: Jugendstudie Baden-Württemberg 2020, S.76)

1. Umschreiben Sie ethische Trends und Tendenzen, die im vorgelegten Befund erkennbar werden, und diskutieren Sie deren Bedeutung für den Religionsunterricht!
2. Stellen Sie anhand von vier moralpädagogischen Ansätzen (z. B. Werteerhellung, Empathieschu­lung) dar, worauf ethisches Lernen in der Schule zielt!
3. Erläutern Sie den besonderen Beitrag des Religionsunterrichts im Kontext einer der ganzen Schule aufgetragenen Moralerziehung und zeigen Sie an einer Unterrichtsstunde auf, wie ebendieses Spe­zifikum im katholischen Religionsunterricht an Gymnasien zugänglich werden kann!


Thema Nr. 2
Menschen drücken ihre Religiösität auf vielfältige Weise ästhetisch aus.
1. Zeigen Sie an zwei unterschiedlichen Artefakten bzw. Medien, wie christliche Religiosität ausgedrückt werden kann, und entfalten Sie ausgehend davon Begründungen für ästhetisches Lernen im Religionsunterricht!
2. Erläutern Sie verschiedene Dimensionen ästhetischen Lernens im Religionsunterricht und skizzieren Sie Potenziale und Grenzen eines derartig angelegten schulisch-religiösen Lernens!
3. Veranschaulichen Sie an einem selbst gewählten Artefakt bzw. Medium. wie die Thematik „Gott" in einer Unterrichtsstunde im Fach Katholische Religionslehre am Gymnasium für die Schülerinnen und Schüler ästhetisch-lernend zugänglich werden kann!

Thema Nr. 3
Im Übergang vom Kindes-zum Jugendalter steht der Abschied vom Gott des Kinderglaubens an.
1.    Erläutern Sie diesen lebensgeschichtlichen bedeutsamen Übergang unter Einbezug von religionspsy­chologischen Eckdaten!
2.    Entwickeln Sie zentrale Forderungen für eine Religionspädagogik im Übergang vom Kindes- ins Jugendalter und erläutern Sie, welche Kompetenzen erwachsene Begleiterinnen und Begleiter benö­tigen, um dieser Entwicklungsphase besonders gerecht zu werden!
3.    Konkretisieren Sie Ihre Überlegungen an drei Unterrichtsbausteinen, mit denen in der Unterstufe in Zuordnung zum gültigen LehrplanPLUS für den katholischen Religionsunterricht an Gymnasien in Bayern Prozesse eines biografischen Lernens unterstützt werden können!

 

Prüfungstermin: Herbst 2022

Thema Nr. 1
Seit den 1980er-Jahren hat sich Bildung „konfessionsübergreifend als religionspädagogischer Leitbegriff etabliert'· (W. H. Ritter/H. Simojoki). 
1.  Charakterisieren Sie die Eigenart und den Gegenstand religiöser Bildung im Religionsunterricht!
2.  Machen Sie Gründe dafür geltend, dass religiöse Bildung auch heute noch in der öffentlichen Schule einer modernen, säkularer werdenden Gesellschaft einen unverzichtbaren Platz hat!
3.  Arbeiten Sie mit Bezug auf den gültigen Lehrplan für Katholische Religionslehre an Gymnasien in Bayern eine Sequenz von drei Unterrichtsstunden aus, in der die bildende Qualität von Religion für Schülerinnen und Schüler in besonderer Weise erfahrbar wird!

Thema Nr. 2
Für Thomas Klie, einen der profiliertesten Vertreter einer „performativen Religionsdidaktik", ist das „Arbeitsblatt im Religionsunterricht (...) ein latenter Formfehler". Stattdessen plädiert er für die religionsdidaktische Nutzung der „dramaturgischen Möglichkeiten, die in einem potenziell religionshaltigen Medium stecken", um einen sach-und adressatengemäßen Religionsunterricht durchführen zu können. 
1.    Beschreiben Sie die Voraussetzungen auf der Seite der Schülerinnen und Schüler, die zur Entstehung der „perfomativen Religionsdidaktik„ geführt haben, und stellen Sie Anliegen und Merkmale dieses Ansatzes dar!
2.    Diskutieren Sie im Hinblick auf die Schülerschaft des Gymnasiums denkbare Potenziale und Limitationen der "performativen Religionsdidaktik"! Berücksichtigen Sie hierbei auch die oben zitierten Aussagen von Thomas Klie und positionieren Sie sich argumentativ dazu!
3.    Entwerfen Sie - orientiert an der "performativen Religionsdidaktik" - eine Unterrichtsstunde mit inhaltlichem Bezug zum aktuell gültigen Lehrplan für Katholische Religionslehre an Gymnasien in Bayern! Setzen Sie die "performativen" Elemente der Stunde in Bezug zur Theorie des Ansatzes und stellen Sie den aus Ihrer Sicht möglichen Mehrwert des „performativen" Vorgehens - etwa im Vergleich zu einer Informationsgewinnung durch ein Arbeitsblatt-pointiert heraus!


Thema Nr. 3
Vielen Schülerinnen und Schülern ist die Bibel inzwischen derart fremd und unvertraut, dass sie ihrer Texte keineswegs überdrüssig sind, sondern ihnen offen und interessiert begegnen können. 
1.    Diskutieren Sie die angeführte These im Lichte empirischer Befunde zur religiösen Positionierung und Praxis heutiger Jugendlicher!
2.    Stellen Sie zwei bibeldidaktische Konzeptionen in ihren Vorannahmen, Zielen und unterrichtspraktischen Konsequenzen vor und erörtern Sie deren Chancen wie Grenzen mit Blick auf die heutige Schülerschaft!
3.    Entfalten Sie eine Unterrichtsstunde, die sich erkennbar an einer dieser Konzeptionen orientiert und Schülerinnen und Schülern des Gymnasiums eine offene und interessierte Begegnung mit Lk 6,20b-22 ermöglicht!

 

Prüfungstermin: Frühjahr 2022

Thema Nr.1
Zeig mir, was ihr tut, damit ich verstehe, was ihr glaubt!
1. Entfalten Sie zentrale Argumente, die dafür sprechen, dass Kinder und Jugendliche den christlichen Glauben in der Schule verstehen lernen, und nehmen Sie zur These Stellung, dass sich dieser Glaube ohne seine Handlungsdimension nicht verstehen lässt!
2. Stellen Sie einen religionsdidaktischen Zugang (z.B. performativ, symbolorientiert oder ästhetisch) vor, der religiöses Handeln beleuchten kann, und diskutieren Sie dessen Chancen und Grenzen!
3. Zeigen Sie an einer Schulstunde, wie sich religiöse Akte im katholischen Religionsunterricht an bayerischen Gymnasien im Lichte dieses eben vorgestellten Ansatzes konkret erschließen lassen!

Thema Nr. 2
Kirchengeschichte - überflüssig oder unabdingbar im Religionsunterricht?
1. Begründen Sie gegenüber Vorschlägen, man könne in der Schule auf geschichtliche Themen verzichten, die Notwendigkeit und die Ziele von kirchengeschichtlichen Fragestellungen im Religionsunterricht!
2. Erläutern Sie zentrale Prinzipien einer aktuellen Didaktik der Kirchengeschichte!
3. Veranschaulichen Sie die genannten Zieloptionen und Prinzipien an einer konkreten Unterrichtsstunde für den katholischen Religionsunterricht an Gymnasien in Bayern!

Thema Nr. 3
Symbole: nur eine Thematik für die Primarstufe?
1. Klären Sie den Begriff „Symbol" und erläutern Sie Merkmale von Symbolen! Begründen Sie von da aus anthropologisch und theologisch die Bedeutung des Symbollernens im Religionsunterricht des Gymnasiums in der Sekundarstufe I!
2. Machen Sie deutlich, inwiefern es aus entwicklungspsychologischer Perspektive signifikante Unterschiede im Symbolverstehen zwischen Schülerinnen und Schülern der Grundschule und der Sekundarstufe I des Gymnasiums gibt! Formulieren Sie auf Basis dieser Unterscheidung Ziele religiösen Symbollernens und beschreiben Sie Wege zur Erreichung dieser Ziele im gymnasialen Religionsunterricht!
3. Arbeiten Sie mit Bezug auf den aktuell gültigen Lehrplan für Katholische Religionslehre an Gymnasien in Bayern eine Doppelstunde aus, in der Schülerinnen und Schüler lernen, dass religiöse Symbole auf einen spezifischen Weltzugang verweisen!

Prüfungstermin: Herbst 2021

Thema Nr.1
Nicht-christliche Religionen kennen und verstehen zu lernen, gehört zum Kerncurriculum des christli­chen Religionsunterrichts.
1.    Begründen Sie pädagogisch und theologisch, warum Schülerinnen und Schülern im christlichen Religionsunterricht ermöglicht werden soll, nicht-christliche Religionen kennen und verstehen zu lernen!
2.    Erläutern Sie Kriterien, die bei der Thematisierung „fremder" Religionen im Unterricht beachtet werden müssen, um diesen Religionen gerecht zu werden!
3.    Zeigen Sie an einer Unterrichtsstunde für Katholische Religionslehre an Gymnasien in Bayern zu Judentum oder Islam auf, wie zwei dieser Kriterien nachvollziehbar eingelöst werden können!


Thema Nr. 2
Wie jedes andere Unterrichtsfach zeichnet sich auch der Religionsunterricht durch Ziele bzw. Kompe­tenzen aus.
1.    Legen Sie dar, welche Ziele der Religionsunterricht gemäß dem Synodenbeschluss von 1974 und dem Bischofswort „Der Religionsunterricht vor neuen Herausforderungen" (2005) zu verfolgen hat! Entfalten Sie diese Ziele inhaltlich näher und diskutieren Sie, inwieweit sie im heutigen gymnasia­len Religionsunterricht erreichbar sind!
2.    Neben den Zielbegriff ist in jüngerer Zeit der Kompetenzbegriff getreten. Stellen Sie detailliert dar, über welche Teilkompetenzen ein angemessenes Verständnis von religiöser Kompetenz verfügen sollte!
3.    Wählen Sie eine Teilkompetenz religiöser Kompetenz aus und entwerfen Sie eine Doppelstunde im Rahmen des gültigen Lehrplans für Katholische Religionslehre an Gymnasien in Bayern, in der Sie aufzeigen, wie die von Ihnen gewählte Teilkompetenz besonders gefördert werden kann! Reflektie­ren Sie Ihren Unterrichtsentwurf auch in Bezug darauf, wie diese Teilkompetenz dazu beiträgt, glo­bale Zielbestimmungen des Religionsunterrichts - wie bezüglich Teilaufgabe 1 ausgeführt - zu verwirklichen!


Thema Nr. 3
In der religionsdidaktischen Forschung ist die These zu finden, dass konfessioneller Religionsunterricht ,,learning from religion" als didaktisches Grundprinzip realisiert.
1.    Verdeutlichen Sie dieses Prinzip im Hinblick auf die seit Jahrzehnten vorherrschende Orientierung an „Korrelation"!
2.    Zeigen Sie auf, dass und wie „learning from religion" im derzeit rechtlich verfassten konfessionellen Religionsunterricht durch Prozesse des „learning about religion" und des „learning in religion" er­gänzt werden kann!
3.    Skizzieren Sie ein im geltenden bayerischen Lehrplan verankertes Unterrichtsbeispiel im Blick auf den Religionsterricht am Gymnasium, in dem Elemente eines „learning in religion" deutlich wer­den!

 

Prüfungstermin: Frühjahr 2021

Thema Nr.1 
„Von der Vergangenheit in der Gegenwart für die Zukunft lernen", lautet eine Grundidee in Bezug auf das Lernen mit Kirchengeschichte im Religionsunterricht. 
1. Erläutern Sie verschiedene Argumente, anhand derer deutlich wird, warum die Thematisierung von Kirchengeschichte im Religionsunterricht für Schülerinnen und Schüler bildungsbedeutsam sein kann! 
2. Stellen Sie kirchengeschichtsdidaktische Leitlinien vor, die aufzeigen, was bei der Initiierung eines Lernens mit Kirchengeschichte beachtenswert ist und zeigen Sie auf, welche Intentionen mit kirchengeschichtlichen Lernprozessen verfolgt werden können! 
3. Entwickeln Sie zu einem kirchengeschichtlichen Lernbereich Ihrer Wahl, der im gültigen bayerischen Lehrplan für katholischen Religionsunterricht an Gymnasien zu finden ist, eine dreistündige Unterrichtssequenz! Belegen Sie, welche Aspekte des von Ihnen zu den Teilaufgaben 1 und 2 Dargelegten in dieser Sequenz berücksichtigt werden! 

Thema Nr. 2 
„Zur Konfessionalität des katholischen Religionsunterrichts gehört eine grundlegende ökumenische Offenheit. (Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz: Die Zukunft des konfessionellen Religionsunterrichts, 2016, 8) 
1. Erläutern Sie unterschiedliche Organisationsformen des Religionsunterrichts und zeigen Sie angesichts gesellschaftlicher Entwicklungen sowohl Grenzen als auch Stärken der jeweiligen Organisationsform auf! 
2. Begründen Sie unter Berücksichtigung kirchlicher Dokumente die Bedeutung eines konfessionellen Religionsunterrichts an der Schule und erörtern Sie unterschiedliche Möglichkeiten eines konfessionell-kooperativen Religionsunterrichts! 
3. Entwerfen Sie eine Unterrichtsstunde in Orientierung am gültigen Lehrplan für Katholische Religionslehre an Gymnasien in Bayern, in der Schülerinnen und Schüler Möglichkeiten des konfessionell-kooperativen Lernens vorfinden! Erörtern Sie, welche Kompetenzen Schülerinnen und Schüler dadurch weiterentwickeln können! 

Thema Nr. 3 
Das Christentum verfügt über eine in seiner langen Tradition ausdifferenzierte Theorie und Praxis moralischen Handelns, die seine Identität wesentlich mitbestimmt. Religionsunterricht kann daher nicht auf ethische Bildung im christlichen Sinn verzichten. 
1. Zeichnen Sie ein Bild der Wertewelten junger Menschen heute, das durch empirische Daten abgesichert ist! Beschreiben Sie Überschneidungen und Differenzen zwischen den Wertewelten junger Menschen und dem christlichen Wertesystem! 
2. Erläutern Sie drei Modelle ethischen Lernens, die vor dem Hintergrund eines komplexen Verhältnisses zwischen jugendlichen Wertewelten und christlichem Wertesystem im gymnasialen Religionsunterricht herangezogen werden können! Beurteilen Sie diese in Bezug auf ihre unterrichtliche Bedeutung! 
3. Entwerfen Sie eine Doppelstunde, die sich thematisch am gültigen Lehrplan für Katholische Religionslehre an bayerischen Gymnasien orientiert und in der das Profil ethischen Lernens unter christlichem Vorzeichen besonders hervortritt! 

 

Prüfungstermin: Herbst 2020

Thema Nr.1
Der Synodenbeschluss von 1974 bestimmt das Globalziel von Religionsunterricht wie folgt: „Religionsunterricht soll zu verantwortlichem Denken und Verhalten im Hinblick auf Religion und Glaube befähigen." Diese Formel gilt auch heute noch.
1. Grenzen Sie die Begriffe „Religion" und „Glaube" voneinander ab! Beschreiben Sie dann unter Beiziehung religionssoziologischer Daten die gegenwärtige Situation junger Menschen in Bezug auf Religion und Glaube!
2. Religionsunterricht heute kann keine Glaubensvermittlung sein, seine Aufgabe ist es vielmehr, die religiöse Dimension der Wirklichkeit zu erschließen: Beschreiben Sie dies genauer! Erörtern Sie die Rolle des Glaubens in diesem Erschließungsprozess! 
3. Zeigen Sie anhand eines Themas aus dem derzeit gültigen Lehrplan für Katholische Religionslehre an Gymnasien in Bayern, wie der christliche Glaube eine religiöse Erschließung von Welt zu leisten vermag! Entwerfen Sie dazu eine Unterrichtsdoppelstunde!

Thema Nr. 2
Der Begriff „performativer Religionsunterricht" ist seit ca. 15 Jahren in der Religionsdidaktik etabliert. An ihn knüpfen sich unterschiedliche Hoffnungen und Erwartungen.
1. Klären Sie den Begriff „performatives Lernen"! Gehen Sie dabei besonders auf die gesellschaftlichen und kirchlichen Rahmenbedingungen ein, die zu Konzepten performativen Religionsunterrichts geführt haben!
2. Diskutieren Sie Stärken und Schwächen eines performativen Religionsunterrichts! Begründen Sie, welche Position Sie in Bezug auf einen performativen Religionsunterricht vertreten!
3. Skizzieren Sie - orientiert am derzeit gültigen Lehrplan für Katholische Religionslehre an Gymnasien in Bayern - zwei Unterrichtsbausteine, die performativem Lernen verpflichtet sind! Verdeutlichen Sie den spezifischen Beitrag, den der jeweilige Unterrichtsbaustein zur Erschließung des gewählten Lehrplanthemas leistet!

Thema Nr. 3
Mit der Hattie-Studie wurden die Religionslehrkräfte und ihr Handeln im Unterricht wieder stärker ins Zentrum gerückt.
1. Beschreiben Sie für die Religionslehrkräfte notwendige Kompetenzen!
2. Begründen Sie auf dem Hintergrund entwicklungspsychologischer Theorien die Forderung, Schülerinnen und Schüler als aktive Subjekte ihrer religiösen Entwicklung ernst zu nehmen, und konkretisieren Sie die dafür notwendigen Kompetenzen einer Religionslehrkraft!
3. Verdeutlichen Sie Ihre Ausführungen zu den Teilaufgaben 1 und 2, indem Sie eine Unterrichtsstunde zu einem Thema Ihrer Wahl aus dem derzeit gültigen Lehrplan für Katholische Religionslehre am Gymnasium in Bayern skizzieren!

Prüfungstermin: Frühjahr 2020

Thema Nr.1
Die Bibel: ein zentraler Gegenstand im gymnasialen Religionsunterricht der Gegenwart
1. Entwerfen Sie ein religionssoziologisch fundiertes Bild der religiösen Situation junger Menschen heute! Beschreiben Sie von diesem Ausgangspunkt her, mit welchen Schwierigkeiten biblisches Lernen konfrontiert ist! Legen Sie dar, welches bildende und lebensorientierende Potenzial biblisches Lernen für Schülerinnen und Schüler eröffnet!
2. Biblisches Lernen bedarf einer didaktischen Fundierung. Entfalten Sie zwei bibeldidaktische Ansätze, die für das Gymnasium relevant sind! Machen Sie bezüglich dieser Ansätze deutlich, wie diese den in Teilaufgabe 1. genannten Schwierigkeiten begegnen und worin die spezifischen Bildungschancen dieser bibeldidaktischen Ansätze bestehen!
3. Entwerfen Sie eine Doppelstunde, die sich am gültigen Lehrplan für Katholische Religionslehre an Gymnasien in Bayern orientiert und einem der in Teilaufgabe 2. entfalteten bibeldidaktischen Ansätze verpflichtet ist. Erläutern Sie dabei, an welchen Stellen Ihres Unterrichtskonzepts dieser Ansatz besonders zum Tragen kommt!


Thema Nr. 2
,,Bildung ohne Religion ist unvollständig und Religion ohne Bildung ist gefährlich." (Michael Meyer-Blanck)
1. Umreißen Sie im Rekurs auf empirische Befunde drei dringliche Herausforderungen, vor denen der Religionsunterricht in der Schule gegenwärtig steht!
2. Entfalten Sie zentrale Argumente, die für einen schulischen Religionsunterricht sprechen, und nehmen Sie im Lichte dieser Argumente begründet Stellung zu der oben zitierten doppelten These von Michael Meyer-Blanck!
3. Zeigen Sie an einer konkreten Unterrichtsstunde zu einem kirchengeschichtlichen Thema auf, wie der katholische Religionsunterricht an bayerischen Gymnasien in Orientierung an der oben zitierten Aussage von Michael Meyer-Blanck wirken kann!


Thema Nr. 3
Symbole sind die Sprache der Religion.
1. Legen Sie dar, was unter Symbol und Zeichen zu verstehen ist, und gehen Sie dabei auch auf die theologische Relevanz von Symbolen ein!
2. Skizzieren Sie zwei religionsdidaktische Entwürfe einer Symboldidaktik und diskutieren Sie die Vor- und Nachteile der beiden Konzepte für den Religionsunterricht am Gymnasium!
3. Entwerfen Sie für den katholischen Religionsunterricht an bayerischen Gymnasien eine Unterrichtsdoppelstunde, die symbolisches Lernen - unter Berücksichtigung Ihrer Ausführungen zu den Teilaufgaben 1. und 2. - ermöglicht! 
 

Prüfungstermin: Herbst 2019

Thema Nr.1
Pluralität als religionspädagogische Herausforderung
1. Beschreiben Sie Kennzeichen der sogenannten Postmoderne und charakterisieren Sie jeweils den Stellenwert von Religion und Glauben vor dem Hintergrund dieser Kennzeichen!
2. Skizzieren Sie zentrale Ziele eines religionspädagogischen Umgangs mit Pluralität und erläutern Sie wichtige Kompetenzen, die die Lehrenden benötigen, um der Heterogenität in der Schülerschaft gerecht zu werden!
3. Konzipieren Sie vor dem Hintergrund des bisher Erarbeiteten eine dreistündige Unterrichtssequenz für den katholischen Religionsunterricht an Gymnasien in Bayern, mit der Sie aufzeigen, wie Pluralität verantwortlich bearbeitet werden kann!


Thema Nr. 2
Neutestamentliche Gleichnisse sind „anstößige Geschichten" mit „Widerhaken" (Thomas Söding).
1. Legen Sie dar, was Erzählungen überhaupt und neutestamentliche Gleichnisse im Besonderen ausmacht, und begründen Sie, warum letztere im Religionsunterricht thematisiert werden sollten!
2. Stellen Sie zwei bibeldidaktische Konzeptionen in ihren jeweiligen Vorannahmen, Zielen und unterrichtspraktischen Konsequenzen vor und erörtern Sie Chancen wie Grenzen dieser beiden Ansätze!
3. Entwerfen Sie eine katholische Religionsstunde, die sich an einer der zu Teilaufgabe 2. dargestellten Konzeptionen orientiert, um Schülerinnen und Schülern des Gymnasiums ein neutestamentliches Gleichnis als „anstößige Geschichte" zugänglich werden zu lassen!


Thema Nr. 3
Der Korrelationsdidaktik und ihrem Anliegen kommt bis heute Relevanz zu.
1. Stellen Sie die Kerngedanken von Korrelation dar, zeigen Sie die theologischen Hintergründe dieses Prinzips auf und skizzieren Sie dessen Rezeption in der Religionspädagogik!
2. Gegen Korrelation wurden in der religionsdidaktischen Forschung Einwände erhoben. Beschreiben und bewerten Sie solche grundlegenden Bedenken! Setzen Sie sich mit der These auseinander, dass der Anspruch von Korrelation im heutigen Religionsunterricht nur bedingt umgesetzt werden kann und durch die Idee eines „learning from religion" ersetzt werden sollte!
3. Entwerfen Sie unter Bezug auf den gültigen Lehrplan für katholische Religionslehre an Gymnasien in Bayern drei Unterrichtsbausteine, durch die Schülerinnen und Schüler zu Korrelation eingeladen werden! Machen Sie deutlich, wie dies die Unterrichtsbausteine zu leisten versuchen!

 

Prüfungstermin: Frühjahr 2019

Thema Nr. 1

Interreligiöse Kompetenz ist heute unabdingbar.
1. Legen Sie veränderte gesellschaftliche und kirchliche Voraussetzungen dar, von denen her die Notwendigkeit interreligiösen Lernens im schulischen Religionsunterricht einsichtig gemacht werden kann!
2. Interreligiöses Lernen gründet sich auf entsprechende Lernprinzipien und ein angemessenes Methodenrepertoire. Erläutern Sie solche Prinzipien interreligiösen Lernens und bringen Sie diese mit geeigneten Methoden in Verbindung!
3. Entwerfen Sie eine Unterrichtssequenz (Umfang: 3 Unterrichtsstunden), bezogen auf den gültigen Lehrplan für den katholischen Religionsunterricht an Gymnasien in Bayern, die geeignet ist, die interreligiöse Kompetenz der Schülerinnen und Schüler zu fördern! Stellen Sie dabei ausdrücklich Beziehungen zu Teilaufgabe 2. her, indem Sie deutlich machen, welche Lernprinzipien Sie verfolgen und welche Methoden Sie hierfür heranziehen!

Thema Nr. 2

Wie jedes andere Unterrichtsfach zeichnet sich auch der Religionsunterricht durch Ziele bzw. Kompetenzen aus.
1. Legen Sie dar, welche Ziele der Religionsunterricht gemäß dem Synodenbeschluss von 1974 zum Religionsunterricht und dem Bischofswort „Der Religionsunterricht vor neuen Herausforderungen" (2005) zu verfolgen hat! Entfalten Sie diese Ziele inhaltlich näher und diskutieren Sie, inwieweit sie im heutigen Religionsunterricht erreichbar sind!
2. In der heutigen Diskussion ist an die Stelle des Zielbegriffs der Kompetenzbegriff getreten. Stellen Sie detailliert dar, über welche Facetten ein angemessener Begriff von religiöser Kompetenz verfügen sollte! Geben Sie dabei Rechenschaft über die Bedeutung des Begriffs religiös!
3. Wählen Sie eine religiöse Kompetenz aus und zeigen Sie anhand einer Doppelstunde, die sich am gültigen Lehrplan für den katholischen Religionsunterricht an Gymnasien in Bayern orientiert, auf, wie die von Ihnen gewählte Kompetenz besonders gefördert werden kann!

Thema Nr. 3

Religionsunterricht muss heute „mehr sein als Reden über Religion".
1. Erläutern Sie diese These mit Rückgriff auf die gesellschaftliche Entwicklung sowie auf entsprechende kirchliche Aussagen zum Religionsunterricht und begründen Sie den Mehrwert von performativen Unterrichtselementen im Religionsunterricht des Gymnasiums!
2. Skizzieren Sie Grenzen, die berücksichtigt werden müssen, damit ein performativer Religionsunterricht die Rahmenbedingungen eines schulischen Unterrichtsfaches nicht überschreitet!
3. Konkretisieren Sie Ihre Ausführungen an einer dreistündigen Unterrichtssequenz zu einem frei gewählten Themenfeld des katholischen Religionsunterrichts an bayerischen Gymnasien!

 

Prüfungstermin: Herbst 2018

Thema Nr. 1

„Kinder können auf ihre Weise gut mit Symbolen und Ritualen umgehen, auch wenn sie diese kognitiv noch nicht in ihre Polyperspektivität auflösen." (Georg Langenhorst)

1. Zeigen Sie im Rekurs auf einschlägige Theorien auf, wie sich der Begriff „Symbol" angemessen bestimmten lässt, und überprüfen Sie die Stimmigkeit von Georg Langenhorsts These im Lichte zweier entwicklungspsychologischer Modelle (z.B. Jean Piaget und James W. Fowler)!
2. Beschreiben Sie zwei grundlegende symboldidaktische Konzeptionen in ihren Vorannahmen, Zielen und unterrichtspraktischen Konsequenzen und erörtern Sie Chancen wie Grenzen dieser Ansätze!
3. Umreißen Sie für den katholischen Religionsunterricht eine Unterrichtsstunde, die Kindern der 5. Jahrgangsstufe eines bayerischen Gymnasiums ein elementares religiöses Symbol zugänglich werden lässt und dabei Georg Langenhorsts Annahme beherzigt!

Thema Nr. 2

Geschichte - überflüssig oder unabdingbar im Religionsunterricht?

1. Begründen Sie gegenüber durchaus ernsthaft gemeinten Vorschlägen, man könne in der Schule auf geschichtliche Themen verzichten, die Notwendigkeit und Ziele der Auseinandersetzung mit kirchengeschichtlichen Fragestellungen im Religionsunterricht!
2. Erläutern Sie zentrale Prinzipien einer aktuellen Didaktik der Kirchengeschichte!
3. Veranschaulichen Sie die genannten Zieloptionen und Prinzipien an einer konkreten Unterrichtsstunde des katholischen Religionsunterrichts an einem bayerischen Gymnasium!

Thema Nr. 3

Der Religionsunterricht soll Schülerinnen und Schüler befähigen, sich zu Fragen des Glaubens begründet positionieren zu können.

1. Zeigen Sie im Rekurs auf Ergebnisse empirischer Studien, wie es um den Glauben heutiger Jugendlicher bestellt ist, und diskutieren Sie, inwiefern James W. Fowlers Stufen der Glaubensentwicklung helfen, diese Ergebnisse zu deuten!
2. Klären Sie, inwiefern im Religionsunterricht Glaube gelehrt bzw. gelernt werden kann, und entfalten Sie vor diesem Hintergrund Potenziale der verschiedenen Varianten einer Theologie von/für/mit Kindern bzw. Jugendlichen!
3. Konkretisieren Sie zum Themenbereich „Atheismus" eine am gültigen Lehrplan orientierte Unterrichtsdoppelstunde, in der Schülerinnen und Schüler im katholischen Religionsunterricht an bayerischen Gymnasien herausgefordert werden, ihre eigene, glaubensbezogene Position zu klären!

 

Prüfungstermin: Frühjahr 2018

Thema Nr. 1

„Korrelation bleibt das grundlegende Prinzip religiösen Lernens, insbesondere für den Religionsunterricht - bis auf Widerruf." (Georg Langenhorst)

1. Erläutern Sie im Rekurs auf einschlägige Autoren und Dokumente, was „Korrelation" einerseits in theologischer und andererseits in didaktischer Hinsicht bedeutet!
2. Nehmen Sie begründet zu obiger These von Georg Langenhorst Stellung! Berücksichtigen Sie dabei auch Einwände, die gegen eine korrelative Religionsdidaktik vorgebracht werden!
3. Zeigen Sie an einer Doppelstunde zum Lehrplanthema „Die Welt ist unvollendet: Konflikte, Schuld und Versöhnung" (Jahrgangsstufe 8, Lehrplan für das Gymnasium in Bayern) begründet auf, wie sich menschliche Erfahrungen im katholischen Religionsunterricht korrelativ ergründen
lassen!

Thema Nr. 2

Die Auseinandersetzung mit Wertefragen stellt einen zentralen Kontext des katholischen Religionsunterrichts dar.

1. Zeigen Sie im Rekurs auf Ergebnisse empirischer Studien, welche Wertvorstellungen bzw. -haltungen für heutige Jugendliche charakteristisch sind, und skizzieren Sie den spezifischen Beitrag des Religionsunterrichts zur Wertebildung!
2. Erläutern Sie drei verschiedene Modelle, wie Werte und Normen im Religionsunterricht thematisiert
werden können, und beurteilen Sie diese!
3. Konkretisieren Sie den spezifischen Beitrag des katholischen Religionsunterrichts zur Wertebildung der Lernenden anhand einer lehrplankonformen Unterrichtsdoppelstunde an einem bayerischen Gymnasium zu einem Thema und einer Jahrgangsstufe Ihrer Wahl! Berücksichtigen Sie dabei Ihre Darlegungen zu den Teilaufgaben 1. und 2. !

Thema Nr. 3

Die Religionspädagogin Mirjam Schambeck umschreibt als zentrales Ziel biblischen Unterrichts, die Schülerinnen und Schüler in der Begegnung mit biblischen Texten „zu befähigen, Sinn zu konstruieren und dessen intersubjektive Gültigkeit im Dialog mit anderen Verstehern und auch mit dem Text selbst abzugleichen."

1. Diskutieren Sie Argumente, die für und wider die dargelegte Zielsetzung biblischen Unterrichts sprechen!
2. Beschreiben Sie vier interpretative Zugänge zur Bibel (z. B. struktural, historisch-kritisch, wirkungsgeschichtlich, ... ) und zeigen Sie jeweils begründet auf, in welcher Hinsicht diese das Sinnpotenzial biblischer Texte zu ergründen helfen!
3. Entwerfen und erläutern Sie eine lehrplankonforme Unterrichtseinheit zu einem selbst gewählten Bibeltext, die Schülerinnen und Schüler im katholischen Religionsunterricht am Gymnasium dazu anregt, eigene Deutungen zu entwickeln und im Dialog mit den Mitschülerinnen und -schülern auf die Probe zu stellen!

 

Prüfungstermin: Herbst 2017

Thema Nr.1

Im September 2016 stellte das Meinungsforschungsinstitut YouGov einer deutschlandweiten Personengruppe, für die Repräsentativität beansprucht wurde, die Frage: „ Würden Sie einen gemeinsamen Werteunterricht anstatt eines Religionsunterrichts für alle Schülerinnen und Schüler befürworten oder ablehnen?" Mit Blick auf einen gemeinsamen Werteunterricht ergaben sich folgende Prozentwerte:

37%47%29%34%12%5%11%5%11%9%
WestOstWestOstWestOstWestOstWestOst
voll und ganz befürworten
 
eher befürworten
 
eher ablehnenganz und gar ablehnen
 
weiß nicht

Quelle: yougov.de (11. 01.2017)

  1. Erläutern Sie die rechtlichen Gegebenheiten des schulischen Religionsunterrichts in der Bundesrepublik Deutschland! Berücksichtigen Sie dabei unter anderem den Wortlaut von Art. 7 Abs. 3 des Grundgesetzes!
  2. Diskutieren Sie zentrale Argumente, die für den Religionsunterricht in der öffentlichen Schule sprechen, und veranschaulichen Sie diese jeweils mit Blick auf das ethische Lernen!
  3. Zeigen Sie an einer konkreten lehrplankonformen Unterrichtsstunde auf, wie der katholische Religionsunterricht am bayerischen Gymnasium eines dieser Argumente mit Blick auf ein ethisches Thema einlösen kann!

Thema Nr. 2

Mit wachsendem Alter nimmt die Bedeutung der Bibel für Schülerinnen und Schüler ab. Diese Entwicklung macht sich vor allem in den weiterführenden Schulen, wie z.B. dem Gymnasium, bemerkbar.

  1. Entwerfen Sie ein religionssoziologisch fundiertes Bild der religiösen Situation heutiger junger Menschen und zeigen Sie darauf aufbauend auf, mit welchen Schwierigkeiten Religionslehrerinnen und -lehrer zu rechnen haben, wenn sie mit biblischen Texten arbeiten möchten! Inwiefern bietet diese Situation auch Chancen?
  2. Stellen Sie zwei bibeldidaktische Konzepte genauer vor, die sich für biblisches Lernen im gymnasialen Religionsunterricht besonders eignen! Machen Sie deutlich, inwiefern diese Konzepte mit den in Teilaufgabe 1 aufgeführten Schwierigkeiten produktiv umgehen!
  3. Entwerfen Sie zu den in Teilaufgabe 2 gewählten bibeldidaktischen Konzepten je einen lehrplankonformen Unterrichtsbaustein für den katholischen Religionsunterricht an Gymnasien in Bayern und erläutern Sie, inwiefern hier Grundgedanken dieser Konzepte realisiert werden!

Thema Nr. 3

Spätestens seit der großen Hattie-Studie weist man auch den Religionslehrkräften im religiösen Bildungsprozesseine zentrale Stellung zu.

  1. Beschreiben Sie Kompetenzen, über welche die Religionslehrkraft notwendig verfügen muss!
  2. Begründen Sie auf dem Hintergrund entwicklungspsychologischet Theorien die Forderung, Schülerinnen und Schüler als aktive Subjekte ihrer religiösen Entwicklung ernst zu nehmen, und setzen Sie die in Teilaufgabe 1 dargestellten Kompetenzen dazu in Bezug!
  3. Entwerfen Sie zu einem Themenbereich Ihrer Wahl eine lehrplankonforme Unterrichtsstunde für den katholischen Religionsunterricht am Gymnasium, in der Ihre Ausführungen zu den Teilaufgaben 1 und 2 zum Tragen kommen!
    Erläutern Sie die Gestaltung der entworfenen Unterrichtsstunde entsprechend!

Prüfungstermin: Frühjahr 2017

Thema Nr. 1

Geschichte gibt zu denken: 2017 feiern evangelische Christinnen und Christen in Deutschland das Reformationsjubiläum. 500 Jahre nach Luthers so genanntem „Thesenanschlag" beteiligt sich auch die katholische Kirche am Reformationsgedenken, um trotz der Kirchentrennung auf die Einheit im Glauben zu verweisen.

  1. Entfalten Sie drei Argumente, die für die Thematisierung von Kirchengeschichte im Religionsunterricht sprechen!
  2. Stellen Sie kirchengeschichtsdidaktische Anforderungen dar, die ein Lernprozess erfüllen sollte,der einen stimmigen Beitrag zu kirchengeschichtlich-religiösem Lernen leisten will!
  3. Weisen Sie anhand einer dreistündigen Unterrichtssequenz für den katholischen Religionsunterricht in Jahrgangsstufe 8 am Gymnasium zur Thematik "Martin Luther und die Reformation" nach, dass kirchengeschichtliche Inhalte Schülerinnen und Schüler zu biographischem Lernen motivieren können!

Thema Nr. 2

Der Synodenbeschluss von 1974 bestimmt das Ziel des Religionsunterrichts wie folgt: "Religionsunterricht soll zu verantwortlichem Denken und Verhalten im Hinblick auf Religion und Glaube befähigen."

  1. Erläutern Sie die beiden Begriffe „Glaube" und „Religion" hinsichtlich ihrer Gemeinsamkeiten und Unterschiede!
  2. Beschreiben Sie die religiöse Situation junger Menschen heute unter Beiziehung religionssoziologischer Daten!
  3. Erörtern Sie die These, dass Religionsunterricht heute keine Glaubensvermittlung sein kann, sondern seine Aufgabe darin besteht, die religiöse Dimension der Wirklichkeit zu erschließen!
  4. Zeigen Sie anhand eines Themas aus dem Lehrplan für das Gymnasium in Bayern, wie die christliche Religion eine spezifische Perspektive auf die Welt zu erschließen vermag! Entwerfen Sie dazu eine Unterrichtsdoppelstunde!

Thema Nr. 3

Der Mensch als Subjekt ist Ausgangs- und Zielpunkt religiösen Lernens.

  1. Erläutern Sie die Bedeutung dieser These mit Rückgriff auf theologische und religionspädagogische Argumentationsstränge!
  2. Diskutieren Sie, welche Bedeutung innerhalb eines subjektorientierten Lernkonstrukts die Inhalte eines konfessionellen Glaubens haben, und skizzieren Sie ein religionsdidaktisches Modell, das sich dafür eignet, das Wechselspiel von Inhalts- und Subjektorientierung konstruktiv zu bewältigen!
  3. Konzipieren Sie - ausgehend von Ihren Überlegungen in Teilaufgaben 1. und 2. sowie orientiert am gültigen Lehrplan für das Gymnasium in Bayern - zu einer dogmatischen Fragestellung eine Unterrichtsstunde im Sinne des subjektorientierten Lernens! Zeigen Sie für die einzelnen Lernschritte auf, wie sie Ihren Überlegungen zum subjektorientierten Lernen entsprechen!