StReBe-Projektverlauf
04/2024: StReBe-Projektvorstellung beim bundesweiten Austauschtreffen diözesaner Verantwortlicher für den Religionsunterricht an berufsbildenden Schulen in Mainz
Am 26./27. April 2024 veranstaltete das Katholische Institut für berufsorientierte Religionspädagogik (KIBOR) der Universität Tübingen ein bundesweites Austauschtreffen diözesaner Verantwortlicher für den Religionsunterricht an berufsbildenden Schulen (RUabS) im Erbacher Hof in Mainz, an dem auch Vertreter des evangelischen Instituts für berufsorientierte Religionspädagogik der Universität Bonn (bibor) sowie des Frankfurter Instituts für berufsorientierte Religionspädagogik (FIBOR) der Philosophisch-Theologischen Hochschule Sankt Georgen teilnahmen.
Ein zentrales Anliegen für den Austausch in diesem Kreis war die Frage nach zukunftsfähigen Modellen für den RUabS im bundesweiten Vergleich. Vorgestellt wurde neben „Rufa 2.0“ aus Hamburger Perspektive, „CRU“ aus niedersächsischer Perspektive sowie weiteren Impulsen zu neuen Zeit- und Organisationsmodellen des RUabS seitens des KIBOR auch das bayerische StReBe-Schulprojekt durch die Bamberger Forschungsgruppe, welche durch StR Lukas Jung und Prof. Dr. Konstantin Lindner vor Ort vertreten waren. Neben den Befunden der wissenschaftlichen Begleitstudie des StReBe-Schulprojekts wurden auch didaktische Innovationsoptionen zur inhaltlichen Gestaltung des RUabS vorgestellt.
Die StReBe-Forschungsgruppe bedankt sich für die Einladung zu dieser Veranstaltung sowie für den regen und sehr konstruktiven Austausch mit allen Teilnehmenden.
26.06.2023: Fachtagung "Stärkung des konfessionellen Religionsunterrichts an Berufsschulen in Bayern (StReBe)" und neue Projektschulen ab dem Schuljahr 2023/2024
Aufgrund verschiedenster Herausforderungen gestaltet sich die Organisation des konfessionellen Religionsunterrichts an vielen Berufsschulen zunehmend komplex. Im Rahmen des Schulprojekts zur Stärkung des konfessionellen Religionsunterrichts an Berufsschulen (StReBe-Projekt), das im Schuljahr 2019/2020 in enger Kooperation zwischen dem Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus, der katholischen und der evangelischen Kirche auf den Weg gebracht wurde, haben insgesamt acht Berufsschulen in den vergangenen Schuljahren alternative Modelle zur Organisation des konfessionellen Religionsunterrichts entwickelt und erprobt.
Am 26.06.2023 fand die StReBe-Fachtagung im Religionspädagogisches Zentrum in Heilsbronn statt. Moderiert wurde die Veranstaltung von StDin Katrin Wilhelm, pädagogische Mitarbeiterin am Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus (StMUK). Dr. Jürgen Belz, Direktor des RPZ Heilsbronn und Mitglied des StReBe-Entscheidungsgremiums, begrüßte die knapp 90 geladenen Teilnehmer:innen: Religionslehrkräfte der alten und neuen Projektschulen sowie verantwortlichen Kirchenvertreter:innen. Im Anschluss wurden die Evaluationsergebnisse der wissenschaftlichen Begleitstudie durch Herrn Prof. Dr. Konstantin Lindner und StRin Laura Rudroff von der Otto-Friedrich-Universität Bamberg sowie Herrn Prof. Dr. Henrik Simojoki von der Humboldt-Universität zu Berlin vorgestellt. Die Ergebnisse der Forschungsgruppe wurden in Form von Statements durch Dr. Jürgen Belz und MR Dr. Alfons Frey, Leiter des Referats VI.4 im StMUK und ebenfalls Mitglied des StReBe-Entscheidungsgremiums, kommentiert. Eine "außerbayerische" Perspektive brachte Prof. Dr. Matthias Gronover, Co-Leiter des katholischen Instituts für berufsorientierte Religionspädagogik (KIBOR) an der Universität Tübinge, in seinem Vortrag "Offene Konfessionalität und Konfessionssensibilität als Perspektiven für einen
zukunftsfähigen Religionsunterricht an Berufsschulen" ein. Die Fachtagung war zudem der Auftakt für alle neuen Projektschulen, die zum Schuljahr 2023/2024 in das StReBe-Projekt starten werden. Der Nachmittag diente daher primär dem Erfahrungsaustausch und der Netzwerkbildung. Um den neuen Projektschulen den Einstieg sowie die Umsetzung des Konzepts der "Konfessionellen Kooperation mit Lehrer:inenntausch im Bildungsgang" zu erleichtern, präsentierte Dipl. Relpäd. Heide Hahn, vom RPZ Heilsbronn, Unterstützungssysteme in Form von umfassenden Materialien und Leitfäden für die neuen Projektschulen.
Zum Ende der Veranstaltung wurde Prof. Dr. Stefanie Lorenzen von der Otto-Friedrich-Universität Bamberg, als Nachfolgerin von Prof. Dr. Henrik Simojoki, im Forschungsteam begrüßt.
Ab dem Schuljahr 2023/2024 werden insgesamt 20 Projektschulen das Konzept der "Konfessionellen Kooperation mit Lehrer:innetausch im Bildungsgang" erproben:
- Staatliche Berufsschule Erlangen
- Staatliche Berufsschule II Ingolstadt
- Städtische Berufsschule für Versicherungs- und Personalwesen München
- Staatliche Berufsschule Neumarkt i. d. Opf.
- Staatliche Berufsschule I Passau
- Staatliches Berufliches Schulzentrum Herzogenaurach-Höchstadt
- Staatliche Martin-Segitz-Schule Berufschule III Fürth
- Staatliches Berufliches Schulzentrum Rothenburg-Dinkelsbühl
- Staatliche Berufsschule II Schweinfurt, Ludwig-Erhard-Schule
- Staatliche Berufsschule II Aschaffenburg
- Staatliche Berufsschule I Landshut
- Staatliche Berufsschule II Deggendorf
- Städtische Berufsschule III für kaufmännische- und Gesundheitsberufe Regensburg
- Staatliche Berufsschule I Kempten
- Staatliche Berufsschule Neusäß
- Staatliche Berufsschule Forchheim
- Staaliche Berufsschule Amberg
- Staatliche Berufsschule II Bamberg
- Staatliche Berufsschule III Bamberg
- Städtische Berufschule für Fachinformatik Systemintegration
02/2023: Informationsveranstaltung zur Ausweitung des StReBe-Projekts am 16.02.2023
Anlässlich der Ausweitung des StReBe-Projekts ab dem Schuljahr 2023/2024 fand am 16.02.2023 eine virtuelle Informationsveranstaltung für interessierte Schulen statt.
StDin Katrin Wilhelm, die im Kultusministerium organisatorisch für das Projekt zuständig ist, führte durch die Veranstaltung, an der Vertreter:innen von über 30 Schulen teilnahmen.
Die StReBe-Forschungsgruppe, vertreten durch Prof. Dr. Konstantin Lindner und StRin Laura Rudroff, informierten über die wissenschaftliche Begleitung während der zurückliegenden vier Projektjahre und stellten verkürzt Ergebnisse aus der Basisstudie dar. Überdies informierten sie über das, im Rahmen der Evaluationsstudie, positiv bewertete Konzept der konfessionellen Kooperation im Bildungsgang. Im Anschluss präsentierten die Projektlehrkräfte, StDin Ute Kusser und StD Gottfried Bilke, ihre schulbezogenen Erfahrungen mit diesem StReBe-Konzept während der letzten zwei Schuljahre. Heide Hahn vom Religionspädagogisches Zentrum Heilsbronn, informierte abschließend über Unterstützungssysteme, welche den neuen Projektschulen ab dem Schuljahr 2023/2024 zur Verfügung gestellt werden. Diese umfassen unter anderem Materialien, wie exemplarische Lernaufgaben zu den zentralen konfessionell-kooperativen Themen und einen Leitfaden zur Einführung des Strebe-Projektes. Diese Materialen wurden vom projektbegleitenden ISB-Arbeitskreis ausgearbeitet.
Der Bewerbungszeitraum für die Teilnahme am Schulprojekt ab dem Schuljahr 2023/2024 läuft bis zum 20. April 2023.
01/2023: Kultusministerielles Schreiben zur Ausweitung des StReBe-Projekts
Das Schulprojekt zur Stärkung des konfessionellen Religionsunterrichts an Berufsschulen (StReBe-Projekt), das zum Schuljahr 2019/2020 in enger Kooperation mit der katholischen und evangelischen Kirche ins Leben gerufen wurde, wird nach der ersten Projektphase von 2019-2023 nun offiziell verlängert und erweitert.
Ziel des Schulprojekts ist es, Organisationformen zu entwickeln, die Berufsschulen bei der Durchführung des Religionsunterrichts dauerhaft unterstützen und dabei einerseits rechtlich abgesichert, andererseits ausreichend flexibel sind. Wissenschaftlich begleitet durch Herrn Prof. Dr. Konstantin Lindner von der Otto-Friedrich-Universität Bamberg sowie Herrn Prof. Dr. Henrik Simojoki von der Humboldt-Universität zu Berlin haben insgesamt acht Projektschulen solche Organisationsformen in den vergangenen Schuljahren erprobt.
Aufgrund der Evaluationsergebnisse der wissenschaftlichen Begleitstudie des StReBe-Projekts wird ab dem Schuljahr 2023/2024 neuen Projektschulen ermöglicht, das von allen Projektbeteiligten positiv bewertete Modell konfessionelle Kooperation im Bildungsgang an der Berufsschule schulspezifisch umzusetzen. Diese Organisationsform ermöglicht, dass eine Religionslehrkraft in einem Schuljahr evangelische und katholische Schülerinnen und Schüler gemeinsam konfessionssensibel unterrichtet. Zugleich erhalten Schülerinnen und Schüler der Minoritätskonfession im Verlauf ihrer Berufsschulzeit Religionsunterricht bei einer Lehrkraft ihrer eigenen Konfessionszugehörigkeit.
Bei der Umsetzung der konfessionellen Kooperation im Bildungsgang an der Berufsschule ist zu beachten, dass
- beide Konfessionen (evangelisch‐lutherische und römisch‐katholische) einbezogen und inhaltlich sowie auf Religionslehrkraftebene personell repräsentiert sind
- evangelische bzw. katholische Religionslehre als ordentliche Lehrfächer mit Notengebung bestehen bleiben
- dass ein nicht konfessionell gebundener Religionsunterricht im Klassenverband mit allen Schülerinnen und Schülern nicht möglich ist
- dass Schülerinnen und Schüler, die nicht der evangelisch-lutherischen oder römisch-katholischen Kirche angehören, weiterhin auf Antrag teilnehmen können
- dass Ethik bzw. Islamischer Unterricht - sofern Letztgenannter an der Schule angeboten wird - als Ersatzfach von den Schülerinnen und Schüler gewählt werden kann.
03/2022–05/2022: Datenerhebung im Rahmen der Konzeptevaluierungsphase
Im Frühjahr 2022 wurde die Datenerhebung im Rahmen der Konzeptevaluierungsphase des StReBe-Projekts an den acht Projektschulen durchgeführt. Der Fokus dieser Projektphase liegt auf der Evaluation der lokal entwickelten Organisationsformen von konfessionellem Religionsunterricht sowie auf der darauf aufbauenden Entwicklung zukunftsfähiger Gestaltungsoptionen für die künftig weiter wachsende Zahl von Schulkontexten, in welchen die Regelform des konfessionellen BRU nicht mehr sinnvoll zu stemmen ist.
Die Erhebung erfolgte in Form von leitfadengestützten Expert:inneninterviews mit den projektbeteiligten Lehrkräften und Schulleitungen sowie Fokusgruppeninterviews mit Schüler:innen.
In der Summe umfasst das aus dieser Datenerhebung gewonnene Datenmaterial 15 Expert:inneninterviews mit Lehrer*innen, 8 Expert:inneninterviews mit Schulleiter:innen und 13 Fokusgruppeninterviews mit Schüler:innen. Die Auswertung der transkribierten Daten erfolgt in den folgenden Monaten, wie auch im Rahmen der Basiserhebung, über das Softwareprogramm MAXQDA und orientierte sich forschungsmethodisch an der inhaltlich strukturierenden qualitativen Inhaltsanalyse.
05/2022: erste Veröffentlichung zu den Ergebnissen der Basiserhebung (double blind peer review)
Simojoki, Henrik / Lindner, Konstantin / Pflaum, Laura / Endres, Magdalena (2022), Wie der konfessionelle Religionsunterricht vor Ort gestaltet wird. Ein Bottom-up-Zugang zur Komplexität kooperativer Organisationspraktiken an Berufsschulen, in: Religionspädagogische Beiträge. Journal for Religion in Education 45 H. 2, 61-73; DOI: https://doi.org/10.20377/rpb-190
09/2021: Kultusministerielles Schreiben zum Antragsverfahren für das Schuljahr 2021/2022 im StReBe-Projektrahmen
In Form eines Kultusministeriellen Schreibens (KMS VI.4-BS9402.1/4/52) wurden die StReBe-Projektschulen über das abgeänderte Verfahren innerhalb der Antragstellung zum Religionsunterricht für das Schuljahr 2021/2022 informiert. Diese Veränderungen wurde im Austausch von StReBe-Projektbeirat und den projektverantwortlichen Lehrkräften entwickelt und seitens des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus mit dem Katholischen Büro Bayern und dem Landeskirchenamt der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern abgestimmt.
06/2021: StReBe-Projekttreffen an der Universität Bamberg
Am 25.Juni 2021 fand das zweite hybride StReBe-Projekttreffen (zugleich viertes ISB-Arbeitskreistreffen) statt. Dieses wurde von der Forschungsgruppe Bamberg im Zusammenarbeit mit dem ISB organisiert. Bedingt durch die Covid-19-Pandemie-Situation wurde das Treffen im hybriden Format im Videokonferenzsaal der Universität Bamberg abgehalten, wobei weitere Teilnehmende online zugeschaltet waren.
Nach einer kurzen Begrüßung und Reflexionsrunde durch den ISB-Arbeitskreisleiter StR Simon Quoika, informierte OStRin Katrin Wilhelm (Bayerisches Staatsministerium für Unterricht und Kultus) über den weiteren Projektverlauf; unter anderem über die in Folge der Corona-Pandemie angestrebte Projektverlängerung bis Juli 2023. Darüber hinaus präsentierte OStRin Wilhelm ein vom StReBe-Projektbeirat erarbeitetes, vereinfachtes Antragsverfahren für die StReBe-Projektschulen. Dieser Informationsphase folgte ein diskursiver Austausch mit allen Arbeitskreisteilnehmer:innen.
Überdies informierte StR Simon Quoika über die zukünftigen Aufgaben des ISB-Arbeitskreises. Im kommenden Schuljahr 2021/2022 wird sich dieser primär Materialentwicklung widmen.
Schließlich gab die StReBe-Forschungsgruppe einen Einblick in das Publikationsvorhaben in Bezug auf die erste Erhebungsphase. Der Fokus der ersten Publikation liegt auf einer empirisch gestützten Bestandsaufnahme der gegenwärtigen Situation des konfessionellen Religionsunterrichts an Berufsschulen in Bayern aus Sicht zentraler Akteure (Lehrkräfte, Schulleitungen, Schülerinnen und Schüler): Prof. Dr. Konstantin Lindner und Prof. Dr. Henrik Simojoki stellten erste Gliederungsentwürfe vor. StRin Laura Pflaum erläuterte die methodische Vorgehensweise der kategoriengeleiteten Datenauswertung und gab punktuelle Einblicke in das Ergebniskapitel der Publikation. Es folgte eine Arbeitsphase, in der die Projektlehrkräfte das Dargestellte reflektierten. In Projektschulteams thematisierten ihre eigenen Erfahrungen zu den dargelegten Deutungslinien der Forschungsgruppe und blickten zudem auf konkrete StReBe-Entwicklungsperspektiven an ihren eigenen Schulen.
Umrahmt wurde die Veranstaltung durch eine kleine Stadtführung durch die Welterbestadt Bamberg.
04/2021: Digitale Experteninterviews mit Projektlehrer:innen
Im Rahmen einer Zwischenerhebung führte die Forschungsgruppe im April 2021 Experteninterviews mit den projektbeteiligten StReBe-Lehrkräften durch. Aufgrund der Pandemie-Situation wurde für die Durchführung ein Onlineformat gewählt. Im Zentrum der Interviews standen die Erfahrungen der Lehrerinnen und Lehrer mit den lokalen StReBe-Konzepten, vor allem im Horizont der Corona-Lage.
03/2021: Präsentation auf der 25. Tagung der AKRK-Sektion "Empirische Religionspädagogik"
Dr. Magdalena Endres und StRin Laura Pflaum präsentierten am 04. März 2021 das StReBe-Projekt auf der 25. Tagung der AKRK-Sektion „Empirische Religionspädagogik“. Aufgrund der Covid19-Pandemie-Situation wurde die Tagung im digitalen Format durchgeführt. Unter dem Titel "Stärkung des konfessionellen Religionsunterrichts an Berufsschulen (StReBe): Organisationspraktiken des konfessionellen Religionsunterrichts erforschen und entwickeln" gaben die Referentinnen im Rahmen eines Vortrags Einblicke in den Kontext, die methodische Vorgehensweise sowie die forschungsgestützte Konzeptentwicklung des StReBe-Projekts.
Die Forschungsgruppe bedankt sich für den regen Austausch im Rahmen der anschließenden 30-minütigen Diskussionsphase sowie bei Prof. Dr. Ulrich Riegel (Universität Siegen) und Andreas Menne (Universität Mainz) für die Responses und Moderation.
03/2021: Vorstellung des StReBe-Projekts auf der Jahrestagung der Mentorinnen und Mentoren an der Evangelischen Hochschule Nürnberg
Am 10. März 2021 fand die Jahrestagung der Mentorinnen und Mentoren im Studiengang Religionspädagogik und Kirchliche Bildungsarbeit der Evangelischen Hochschule Nürnberg im digitalen Format statt. Im Rahmen dieser Veranstaltung stellten Dr. Magdalena Endres und StRin Laura Pflaum das StReBe-Projekt unter dem Titel "Stärkung des konfessionellen Religionsunterrichts an Berufsschulen (StReBe): Innenansichten und lokale Organisationspraktiken" vor. Neben dem Projektkontext gaben die Referentinnen punktuelle Einblicke in die Datenauswertung und präsentierten dem Plenum die aus diesem Vorgehen resultierten alternativen Organisationsformen von konfessionellem Religionsunterricht. Nach einer Gruppenarbeitsphase wurden wie dargestellten Organisationsformen im Plenum reflektiert und diskutiert.
Die Forschungsgruppe bedankt sich für die Einladung zu dieser Veranstaltung sowie für regen Austausch mit allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern.
03/2021: Bilaterale Gespräche mit den Projektschulen
Die Forschungsgruppe führte im März 2021 bilaterale Gespräche mit den projektverantwortlichen und –beteiligten Lehrkräften der Projektschulen. Ziel der Gespräche war ein Austausch zum Ist-Stand der StReBe-Konzepte an den Projektschulen vor allem im Kontext der aktuellen Pandemie-Lage. Gleichzeitig erfolgte eine Auslotung von Nachsteuerungs- und Klärungsbedarfen in Hinblick auf das Schuljahr 2021/2022. Abschließend wurden Termine für die Online-Lehrkräfteinterviews im April und Mai 2021 festgelegt.
01/2021: Digitales Arbeitstreffen
Am 29.01.2021 fand das dritte Arbeitskreistreffen im Rahmen des StReBe-Projekts, initiiert von der Forschungsgruppe Bamberg und dem ISB, statt. Bedingt durch die Pandemie-Situation wurde das Treffen in digitaler Form abgehalten. Auf der Tagesordnung standen nach einer kurzen Begrüßung und organisatorischen Informationen, der Austausch zum aktuellen Projektstand, ein Inputreferat von Prof. Dr. Lindner und Prof. Dr. Simojoki zum Thema "Konfessionelle Kooperation und konfessionssensibles Unterrichten an der Berufsschule" sowie ein Ausblick bezüglich des weiteren Projektverlaufs. Teilnehmende des Treffens waren, neben den projektverantwortlichen und –beteiligten Lehrkräften, auch die Mitglieder der Forschungsgruppe der Universität Bamberg, der Projektbeiratsmitglieder Frau Hahn (RPZ Heilsbronn), Herr Krauß (Vertreter des Verbands der Lehrer an Beruflichen Schulen in Bayern) und Herr Zimpel (Vertreter der Berufsschul-Schulleitungen) sowie Frau Wilhelm vom Staatsministerium für Unterricht und Kultus. Herr Quoika, Leiter des ISB-Arbeitskreises, moderierte die Veranstaltung.
Im Rahmen des zweiten Tagesordnungspunktes stellen die Projektlehrkräfte die aktuelle Situation an Ihren Schulen dar. Vor allem die Corona-Pandemie bringt zahlreiche Herausforderungen auf Basis der Schulorganisation und Unterrichtsgestaltung mit sich. Positiv merken viele Lehrkräfte an, dass die von ihnen erprobten alternativen Organisationsformen von konfessionellem Religionsunterricht im Rahmen des StReBe-Projekts den Religionsunterricht krisen- bzw. coronafest machen, vor allem dort, wo durch diese Klassendurchmischungen bzw. Klassenteilungen vermieden werden. Trotz der belastenden Pandemiesituation sind Schüler*innen, nach ihrem subjektiven Empfinden, mit den Modellen des Religionsunterrichts an den Schulen zufrieden. Im Hinblick auf die Fortführung der bestehenden alternativen Organisationsformen an den Projektschulen nach Abschluss des Schulprojekts wird von Seiten der Projektverantwortlichen erneut darauf hingewiesen, dass über die langfristige Durchführung das StMUK gemeinsam mit den Kirchen auf der Grundlage der Ergebnisse aus dem Schulprojekt entscheiden wird.
Nach dem Inputreferat von Prof. Dr. Lindner und Prof. Simojoki gibt die Forschungsgruppe noch einen Ausblick auf den weiteren Projektverlauf. Die nächste hybride Arbeitskreissitzung (Tagungsort: Universität Bamberg) wird auf den 25. Juni 2021 terminiert, zwischen April und Mai 2021 wird die Forschungsgruppe eine Zwischenerhebung in Form von Online-Lehrkräfteinterviews durchführen. Die Arbeitskreissitzung schließt mit der Terminvereinbarung von bilateralen Gesprächen zwischen der StReBe-Forschungsgruppe der Universität Bamberg und den Projektschulen.
12/2020: Kultusministerielles Schreiben zur Leistungserhebung und Ausweis der Note im StReBe-Projektrahmen
In Form eines Kultusministeriellen Schreibens (VI.4-BS9402.1/4/479) werden die Projektschulen über die Praxis der Leistungserhebung und den Ausweis der Zeugnisnote im Fach Religionslehre für den Projektzeitraum schriftlich informiert.
Bezüglich der Leistungserhebungen wurde den Projektlehrkräften bereits in der ISB-Arbeitskreissitzung vom 20.10.2020 das Vorgehen mitgeteilt. Zum Ausweis der Zeugnisnote enthält das KMS die folgende Regelung:
„Nach Abstimmung mit dem Katholischen Büro Bayern und dem Landeskirchenamt der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern ist bzgl. des Ausweises der Zeugnisnote im Fach Religionslehre wie folgt zu verfahren. Schülerinnen und Schüler (SuS), die während der Projektlaufzeit am Religionsunterricht im Rahmen des Schulprojekts teilnehmen, erhalten im Zeugnis eine Note für den konfessionellen Religionsunterricht, der ihrer eigenen Konfession entspricht, da die schulindividuellen Konzepte während der Ausbildung verpflichtend den Religionsunterricht in der eigenen Konfession der SuS vorsehen. Bei bekenntnislosen SuS und SuS mit anderem Bekenntnis, die auf Antrag am ev. oder kath. Religionsunterricht teilnehmen, wird die Konfession im Zeugnis ausgewiesen, an deren Unterricht auf An-trag teilgenommen wurde. Es ist folgende erläuternde Zeugnisbemerkung zu ergänzen: Der Schüler/die Schülerin hat am Religionsunterricht im Rahmen des Schulprojekts „Stärkung des konfessionellen Religionsunterrichts an Berufsschulen“ teilgenommen.“ (Auszug aus KMS VI.4-BS9402.1/4/47)
Im KMS wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die ausgeführten Regelungen ausschließlich für den Religionsunterricht an den StReBe-Projektschulen und beschränkt auf die Projektlaufzeit Anwendung finden.
10/2020: Digitales ISB-Arbeitskreistreffen
Am 20.10.2020 fand das zweite ISB-Arbeitskreistreffen im Rahmen des StReBe-Projekts statt, aufgrund der Covid-19-Situation in digitaler Form. Herr Quoika, Leiter des ISB-Arbeitskreises, moderierte die Veranstaltung. Auf der Tagesordnung standen nach einem Blick auf den aktuellen Stand der StReBe-Konzepte an den Projektschulen, in Form von Kurzpräsentationen, verwaltungsseitige Klärungen zur Durchführung der Konzepte, wie der Umgang mit Leistungserhebungen und die Regulierung der Zeugnisausweise für die alternativen Organisationsformen von konfessionellen Religionsunterrichts, die mit Beginn des Schuljahrs 2020/2021 an den acht Projektschulen erprobt werden. Frau Wilhelm vom Staatsministerium für Unterricht und Kultus informierte darüber, dass der Ausweis der Zeugnisnoten für den Projektrahmen aktuell in den Entscheidungsgremien diskutiert wird und eine zeitnahe Information folgt. Bezüglich der Leistungserhebungen soll für die alternativen Formen von konfessionellem Religionsunterricht folgendes gelten:
- Bei Konzepten, die einen Lehrer*innentausch vorsehen, liegt die Verantwortlichkeit für die Leistungserhebung bei der jeweils unterrichtenden Lehrkraft. Wechselt die Lehrkraftzum Halbjahr bzw. (mehrmals) während des Schuljahres, muss eine ausreichende Abstimmung zwischen den eingesetzten Lehrkräften gewährleistet sein, um die Vorgaben der BSO einzuhalten (vgl. § 12 Abs. 2 S. 2).
- Im Rahmen des Teamteachings sind die eingesetzten Lehrkräfte gleichermaßen für die Leistungserhebung verantwortlich. Die Leistungserhebung ist im Rahmen der didaktischen Jahresplanung zu berücksichtigen.
- Im Religionsunterricht mit Projektcharakter inklusive Phasen des Lehrer*innentausches sowie des Teamteachings, sind die Leistungsnachweise samt Verantwortlichkeit klar in der didaktischen Jahresplanung zu verankern.
Die StReBe-Forschungsgruppe, vertreten durch Frau Dr. Endres und Frau Pflaum, informierten über den bisherigen Verlauf des Projekts sowie die weiteren forschungsseitigen Prozessschritte: Im April und Mai 2021 werden Zwischenerhebungen in Form von Lehrkräfteinterviews durchgeführt, ebenso wird in die nächste ISB-Arbeitskreissitzung am 29.01.2021 ein Fortbildungsangebot zum Thema konfessionelle Kooperation von Herrn Prof. Dr. Lindner und Herrn Prof. Dr. Simojoki integriert. Im Vorfeld der Sitzung wurden die Projektschulen gebeten, auf Basis einer didaktisch-pädagogische Illustrierung die inhaltliche Arbeit an den Schulkonzepten darzustellen. Dies folgte im Tagesordnungspunkt Vier: Die Projektschulen stellen ihre pädagogisch-didaktischen Konzepte anhand des didaktischen Jahresplans sowie durch Präsentation und Erörterung von Beispielmaterialien vor. Den Abschluss der Sitzung bildete eine offene Gesprächsrunde im Plenum, an der sich auch die Projektbeiratsmitglieder Frau Hahn (RPZ Heilsbronn) und Herr Dr. Herget (RPZ München) aktiv beteiligten. Hier wird noch einmal der experimentelle Charakter des Schulprojekts unterstrichen: Das StReBe-Projekt trägt der schulpolitisch wie gesellschaftlich aktuellen und drängenden Suche nach Regeln und Möglichkeiten des Religionsunterrichts im komplexen und sensiblen Feld von Religion und Religiosität Rechnung.
10/2020: Abschluss der ersten Datenauswertung
Der Auswertungsprozess der ersten Datenerhebungsphase ist abgeschlossen.
ab 09/2020: Umsetzung der lokalen StReBe-Unterrichtsorganisationsformen
Seit Beginn des Schuljahres 2020/21 werden die lokalen StReBe-Unterrichtsorganisationsformen an den StReBe-Projektschulen umgesetzt. Vier grundlegende Umsetzungsoptionen zur Stärkung des konfessionellen Religionsunterrichts kommen dabei zur Erprobung:
- Religionsunterricht in erweiterter Kooperation mit Lehrer*innentausch zum Halbjahr
- Religionsunterricht in erweiterter Kooperation (mit Lehrer*innentausch zum Schuljahresende bzw. im Bildungsgang)
- Religionsunterricht durchgängig im Teamteaching mit evangelischer und katholischer Religionslehrkraft
- Religionsunterricht mit Projektcharakter: Konfessionell getrennte Klassen werden in einer ersten Projektphase durch die Lehrkraft der eigenen Konfession, in einer zweiten Projektphase durch die Lehrkraft der anderen Konfession und in einer dritten Projektphase gemeinsam im Teamteaching durch die Lehrkräfte beider Konfessionen unterrichtet.
05/2020-09/2020: qualitative inhaltsanalytische Datenauswertung
Parallel zu allen Prozessen wurden die erhobenen Leitfadeninterview-Daten sowie die Protokolle der teilnehmenden Beobachtungen computergestützt (MAXQDA) ausgewertet. Deduktiv wie induktiv gewonnene Kategoriensysteme leiteten den Auswertungsprozess. Auf Basis der empirischen Erkenntnisse wurden in Zusammenarbeit mit den projektverantwortlichen Lehrkräften der StReBe-Projektschulen die jeweiligen lokalen StReBe-Unterrichtsorganisationsformen entwickelt.
07/2020: Informationsschreiben Kirchenvertreter*innen
Alle evangelischen wie katholischen Kirchenvertreter*innen, die für die Projektschulen zuständig sind, wurden in einem Schreiben zum aktuellen Projektstand informiert.
07/2020: "Hybrides" ISB-Arbeitskreistreffen - Weiterentwicklung der Konzepte
Am 06. Juli 2020 fand das erste ISB-Arbeitskreistreffen Schulprojekt zur Stärkung des konfessionellen Religionsunterrichts an Berufsschulen ian der Otto-Friedrich-Universität Bamberg statt. Dieses Treffen wurde aufgrund der Corona-Lage in einem hybriden Format durchgeführt: Dem Teilnehmerkreis war es zum einen möglich in Präsenzform, unter Wahrung der coronabedingten Hygiene- und Abstandsgebote, teilzunehmen. Zum anderen wurde auch eine digitale Teilnahme über das Videokonferenzsystem der Universität angeboten. Aufgrund der ausgefallenen StReBe-Zwischentagung nahmen – neben dem ISB-Arbeitskreis, der StReBe-Forschungsgruppe – auch alle Projektlehrkräfte sowie OStRin Katrin Wilhelm vom Kultusministerium und StD Martin Krauß vom StReBe-Beirat am Teffenteil. StR Simon Quoika, Leiter des ISB-Arbeitskreises, moderierte die Veranstaltung.
Nach einer kurzen Begrüßung folgte eine Kurzvorstellung der an den Projektschulen erarbeiteten Konzepte. Diese ließen die heterogenen Bedingungen an den Projektschulen in Bezug auf Lehrkräftestunden, Majoritäts-Minoritätskonstellationen bzgl. der evangelischen und katholischen Schülerinnen und Schüler sowie in Bezug auf unterschiedliche Beschulungsformen, die an Berufsschulen vorherrschen, deutlich werden. Nach einem regen Austausch über die lokalen Konzepte, informierte OStRin Katrin Wilhelm über alternative Beschulungsformen im Horizont von Corona. In der Arbeitsphase entwickelten die Projektschulteams in – teilweise digital verbundenen – Tandems ihre lokalen Konzepte, die ab Schuljahr 2020/21 realisiert werden sollen, weiter. Den Abschluss des Treffens bildete eine Feedbackrunde, welche deutlich werden ließ, dass die Veranstaltung von allen Beteiligten als sehr gewinnbringend empfunden wurde, besonders wurde auch das hybride Veranstaltungsformat gelobt.
03/2020-05/2020: Bilaterale Gespräche mit projektverantwortlichen Lehrkräften; Weiterarbeit an der Datenauswertung
Die für März 2020 geplante StReBe-Zwischentagung musste aufgrund der Corona-Pandemie abgesagt werden. Um die StReBe-Planungen für das Schuljahr 2020/2021 dennoch fortführen zu können und die lokale Weiterarbeit an den Konzepten der einzelnen Projektschulen sicherzustellen, initiierte die StReBe-Forschungsgruppe in Absprache mit dem StReBe-Entscheidungsgremium (= Repräsentant*innen der Projektträger) bilaterale Gespräche über Videoschaltung. Diese Gespräche, an welchen je zwei Mitglieder der Forschungsgruppe sowie die projektbeteiligten Lehrkräfte der Projektschulen teilnahmen, dienten zum einen der Identifikation und Reflexion von Herausforderungen und positiven Anknüpfungspunkten der lokalen Praxen an den Projektschulen auf Basis erster Datenauswertungen und zugleich der gemeinsamen Erarbeitung von Entwicklungsperspektiven für die beginnende lokale StReBe-Konzeptbildung. Zudem gab die Forschungsgruppe einen Ausblick auf den weiteren Projektverlauf und das erste ISB-Arbeitskreistreffen, welches im Juli 2020, abhängig von der dann vorherrschenden Corona-Situation, stattfinden sollte. Trotz der außergewöhnlichen Umstände und technischen Herausforderungen konnten alle Gesprächstermine mit den acht Projektschulen produktiv realisiert werden. Ein großer Dank gilt an dieser Stelle den Projektlehrkräften, die sich flexibel und bereitwillig auf das online-Gesprächsformat eingelassen haben!
Parallel zu diesen Planungs- und Koordinationsaktivitäten arbeitete die Forschungsgruppe an der Verfeinerung der Auswertungsinstrumente (Kategorien, Codebäume etc.) und führte die Auswertung der erhobenen Daten fort.
02/2020-06/2020: Koordinationstreffen und Genehmigung alternativer RU-Organisationsformen
Am 18.02.2020 fand ein Treffen zwischen dem StReBe-Beirat und der StReBe-Forschungsgruppe im Religionspädagogischen Zentrum in Heilsbronn statt. Haupttagesordnungspunkt war die Organisation einer für März 2020 geplanten StReBe-Zwischentagung, deren Grundlage erste Auswertungsergebnisse der Daten bilden sollten. Die Tagung sollte vom 19.03.–20.03.2020 im Religionspädagogischen Zentrum in Heilsbronn stattfinden und der Auslotung von Modellen für die Gestaltung eines zukunftsfähigen konfessionellen Religionsunterrichts an Berufsschulen dienen. Zusammen mit dem Projektschulen sollten in diesem Rahmen standortadäquate Optionen eines gelingenden Religionsunterrichts entwickelt werden, die ab Schuljahr 2020/21 umgesetzt werden sollen. Die Forschungsgruppe stellte im Rahmen dieses Treffens zudem erste Ergebnisse aus der Datenerhebung vor. Konsens dieses Treffens war, dass im StReBe-Projektrahmen alternative Organisationsformen für den konfessionellen Religionsunterricht an den Berufsschulen erprobt und evaluiert werden müssen, um adäquat auf die kontextuellen Voraussetzungen an den Projektschulen und damit - ganz im Sinne der Projektausschreibung (vgl. KMS vom 14.12.2018) – „formal tragfähige sowie hinreichend flexible Formen der Organisation des konfessionellen Religionsunterrichts“ entwickeln zu können.
Das Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus, die Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern sowie das Katholische Schulkommissariat Bayern genehmigte in der Folge der getroffenen Absprachen die Erprobung alternativer Gestaltungsmodelle eines konfessionellen Religionsunterrichts im Rahmen der Entwicklung lokaler StReBe-Konzepte an den StReBe-Projektschulen.
11/2019-02/2020: Sukzessive Auswertung der Daten und Abschluss der Datenerhebungen an den Projektschulen
Die Datenerhebungen vor Ort an den acht Projektschulen wurden von den zwei wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen des Forschungsteams, Dr. Magdalena Endres und StRin Laura Pflaum, zwischen November 2019 und Februar 2020 durchgeführt. Insgesamt lag am Ende der Erhebungsphase folgendes Datenmaterial vor:
- 16 Beobachtungsprotokolle (teilnehmende Beobachtung von jeweils einer evangelischen und einer katholischen Projektlehrkraft pro Projektschule)
- 16 Experteninterviews (jeweils zwei Interviews pro Projektschule: eine evangelische und eine katholische Projektlehrkraft)
- 8 Experteninterviews mit Schulleiter*innen
- 15 Fokusgruppeninterviews mit Schüler*innen (jeweils eine Gruppe aus evangelischen und eine aus katholischen Schüler*innen; an einer Projektschule kam nur eine Interviewgruppe zustande)
Bereits seit Mitte November erfolgte parallel zum Datenerhebungsprozess eine sukzessive Auswertung, in Form einer induktiven Kategorienbildung aus den erhobenen Daten und einer deduktiven Kategorienbildung aus der Forschungsliteratur. Die Auswertungen der erhobenen Daten wurden computergestützt (MAXQDA) entlang entwickelter Kategoriensysteme vorgenommen. Leitende Forschungsperspektive war es dabei, die Ist-Situationen vor Ort an den StReBe-Projektschulen abzubilden. Darauf aufbauend soll die Bildung von StReBe-Konzepten für die Gestaltung eines zukunftsfähigen konfessionellen RUs an Berufsschulen in Orientierung an den erhobenen Herausforderungen, Bedarfen und Innovationsoptionen erfolgen.
10/2019: Einstellung von studentischen Hilfskräften
Um die großen Datenmengen zeitnah aufbereiten zu können, wurde die StReBe-Forschungsgruppe um drei studentische Hilfskräfte erweitert, welche insbesondere für die Transkription der zahlreichen Experten- und Fokusgruppeninterviews zuständig waren: Anna Maria Lohberger, Eva-Maria Neuberger und Laura Zeder.
Zur Finanzierung dieser Tätigkeiten konnte die Forschungsgruppe weitere Drittmittel einwerben.
06/2019–10/2019: Entwicklung der Datenerhebungsinstrumente und Genehmigungsverfahren
Von Juni bis September 2019 lag die Entwicklung der Datenerhebungsinstrumente (Beobachtungsperspektiven. Leitfragebögen usw.) im Fokus der StReBe-Forschungsgruppe. Erste Entwürfe wurden durch einen Pretest an einer Projektschule validiert. Dieser Pretest bildete die Grundlage für die Nachsteuerung und Weiterentwicklung der Erhebungsinstrumente, welche im Oktober 2019 durch das Staatsministerium für Unterricht und Kultus genehmigt worden sind. Die genehmigten Interview-Leitfäden sind öffentlich zugänglich unter:
06/2019: StReBe-Auftaktveranstaltung im Kultusministerium
Am 05. Juni 2019 wurde im Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus in feierlichem Rahmen das dreijährige Schulprojekt "Stärkung des konfessionellen Religionsunterrichts an Berufsschulen" (StReBe) gestartet. Das vom Kultusministerium, der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern sowie dem katholischen Schulkommissariat – der am Katholischen Büro Bayern angesiedelten Repräsentationsinstanz der sieben bayerischen (Erz-)Bistümer – initiierte und getragene Projekt zielt darauf, Instrumente zu entwickeln, die Berufsschulen angesichts verschiedener Herausforderungen bei der Organisation des Religionsunterrichts dauerhaft unterstützen.
StReBe – ein Anliegen vieler
OStRin Katrin Wilhelm, die im Kultusministerium organisatorisch für das Projekt zuständig ist, freute sich sehr darüber, zahlreiche Gäste willkommen heißen zu dürfen: unter anderem die Schulleiterinnen bzw. Schulleiter und Projektlehrkräfte der StReBe-Projektschulen, alle für den evangelischen bzw. katholischen Religionsunterricht im beruflichen Schulwesen zuständigen Fachmitarbeiterinnen und Fachmitarbeiter an den sieben bayerischen Bezirksregierungen, Vertreterinnen und Vertreter der Kirchen, den StReBe-verantwortlichen Mitarbeiter am Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung München (ISB) sowie die an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg [und seit 04/2020 an der Humboldt-Universität zu Berlin] angesiedelte StReBe-Forschungsgruppe.
Der für das Projekt im Kultusministerium zuständige Referatsleiter, Ministerialrat Dr. Alfons Frey, machte in seinen eröffnenden Worten deutlich, dass dem Staatsministerium sehr an einer flächendeckenden und qualitativ hochwertigen Erteilung des konfessionellen Religionsunterrichts gelegen ist. Hierfür gelte es angesichts verschiedener Herausforderungen im Rahmen des Schulprojekts zunächst Situationserhebungen vorzunehmen, um adäquate und von allen Verantwortlichen unterstützte Verbesserungsmaßnahmen entwickeln zu können – unter anderem, weil es gegenwärtig nicht an allen bayerischen Berufsschulen gelingt, Religionsunterricht ordnungsgemäß anzubieten. Die seitens der katholischen Kirche zuständige Referentin des Katholischen Büros Bayern, Dr. Margaretha Hackermeier, verwies in ihrem Grußwort auf die besondere Bedeutung des Religionsunterrichts in Deutschland hin, der unter anderem im Grundgesetz, dessen 70-jähriges Jubiläum aktuell gefeiert wird, verankert ist (Art. 7 Abs. 3 GG). Dieses von anerkannten Religionsgemeinschaften inhaltlich getragene und zusammen mit dem Staat verantwortete Unterrichtsfach trage wesentlich zur Allgemeinbildung der Berufsschülerinnen und -schüler bei, weshalb die mit dem Schulprojekt fokussierte Stärkung des Berufsschulreligionsunterrichts sehr bedeutsam sei. Direktor Klaus Buhl, der als Leiter des RPZ Heilsbronn für die Evangelisch-Lutherische Landeskirche in Bayern im StReBe-Projekt an verantwortlicher Stelle mitwirkt, teilte diese Argumentation, indem er in seinen begrüßenden Worten den Stellenwert schulisch verantworteter, religiöser Bildung für die Berufs- und Arbeitswelt hervorhob: Sie ermögliche den Auszubildenden, Sinnfragen zu thematisieren, aber auch, sich eine Positionierungsfähigkeit anzueignen.
StReBe – Innovation, Evaluation, Modellentwicklung
Die an der Universität Bamberg angesiedelte StReBe-Forschungsgruppe (Dr. Magdalena Endres und StRin Laura Pflaum als Projektmitarbeiterinnen sowie Prof. Dr. Konstantin Lindner und Prof. Dr. Henrik Simojoki als Forschungsgruppenleiter) erläuterte im Rahmen der Auftaktveranstaltung die Projektziele und den geplanten Projektverlauf. An den vom StReBe-Projektbeirat aus zahlreichen Bewerbungen ausgewählten acht Berufsschulen werden ab Schuljahr 2019/20 in den drei Projektjahren verschiedene, ihren Kontexten vor Ort angemessene StReBe-Konzepte von Religionsunterricht entwickelt, erprobt und durch Nachsteuerungsmaßnahmen sukzessive verbessert. Am Ende des Schulprojekts existieren idealerweise verallgemeinerbare Modelle zur Stärkung des konfessionellen Religionsunterrichts (sog. StReBe-Modelle), auf welche auch andere bayerische Berufsschulen zurückgreifen können. Die Durchführung tragen an den Projektschulen die projektverantwortlichen Religionslehrerinnen und Religionslehrer beider Konfessionen mit Unterstützung ihrer Schulleitungen. In inhaltlichen und organisatorischen Fragen steht der StReBe-Projektbeirat beratend zur Seite. Die Bamberger StReBe-Forschungsgruppe wird auf Basis ihrer Ergebnisse der durchgeführten Begleitforschungsmaßnahmen und ihrer religionsdidaktischen Expertise die Projektschulen bei der Entwicklung, Durchführung und Optimierung ihrer StReBe-Konzepte unterstützen. Ein am ISB eingerichteter und von StR Simon Quoika geleiteter Arbeitskreis aus verschiedenen Projektbeteiligten wiederum entwickelt begleitend Materialien zu den StReBe-Modellen, die schlussendlich allen bayerischen Berufsschulen zur Verfügung gestellt werden sollen.
StReBe – Vernetzung als Potenzial
Dass die Abkürzung "StReBe" Programm ist, wurde im Rahmen der Auftaktveranstaltung nicht zuletzt daran deutlich, dass sich alle Anwesenden in einer offenen Austauschphase sehr engagiert und offen bezüglich ihrer Erwartungen und Ideen zum Schulprojekt ausgetauscht haben. Die im Plenum vorgestellten Ergebnisse der verschiedenen Diskussionsgruppen machten klar: Es gilt ein kluges, für Innovationen offenes und von allen verantwortlichen Instanzen des Religionsunterrichts getragenes "StReBe"-Werk zu entwickeln, das den Religionsunterricht in seiner Zukunftsfähigkeit stützt. Nicht zuletzt die nach Abschluss der knapp dreistündigen Veranstaltung länger fortgeführten Gespräche zeigten die Ver-StReB(e)-ungspotenziale und die hohe Motivation der verschiedenen Projektakteure, an der Innovation des Berufsschulreligionsunterrichts mitzuwirken.
Hinweis
Diesen Text verfasste die StReBe-Forschungsgruppe. Er steht Journalistinnen und Journalisten zur freien Verfügung.
03/2019–05/2019: Erstkontaktgespräche an den StReBe-Projektschulen
Von März bis Mai 2019 führte die StReBe-Forschungsgruppe Erstkontaktgespräche mit den acht StReBe-Projektschulen: Je zwei Personen der Forschungsgruppe besuchten die einzelnen Schulstandorte und führten vor Ort Gespräche mit Schulleitungen und den projektbeteiligen Lehrkräften. Im Zentrum standen das Kennenlernen sowie der Austausch bzgl. offener Fragen, aber auch eine erste Identifikation von Bedarfen oder vorhandenen Innovationen seitens der jeweiligen Berufsschulen hinsichtlich der Ausgestaltung von Religionsunterricht.
02/2019–05/2019: Entwicklung und Ausgestaltung des Forschungsdesigns
Ab Februar 2019 erfolgte der Aufbau der Forschungslogistik an der Universität Bamberg. Die StReBe-Forschungsgruppe begann mit der Recherche und Auswertung von vergleichbaren Studien als Basis der Entwicklung des StReBe-Forschungsdesigns.
Die Forschungsperspektiven von StReBe lassen sich wie folgt charakterisieren:
- Basis: empirisch gestützte Bestandsaufnahme der gegenwärtigen Situation des Religionsunterrichts an Berufsschulen in Bayern aus Sicht zentraler Akteure an ausgewählten StReBe-Projektschulen
- Entwicklung: Erarbeitung, Implementierung und Evaluation von religionsdidaktisch fundierten Entwicklungsperspektiven für einen kontextgerechten RU angesichts der für Bayern charakteristischen Pluralität an BS
- Ergebnis: wissenschaftlich evaluierte, kontextspezifisch applizierbare Modelle für eine zukunftsfähige Ausgestaltung des konfessionellen Religionsunterrichts an Berufsschulen in Bayern
Die Leitfrage des Forschungsvorhabens lautet: Wie „funktioniert“ der konfessionelle Religionsunterricht an bayerischen BS?
Das Forschungsdesign gestaltet sich wie folgt:
- teilnehmende Beobachtung: Begleitung der projektbeteiligten Religionslehrkräfte an jeder Projektschule über einen Schultag hinweg, um den Berufsalltag von Religionslehrkräften und unterrichtliche Lehr-Lernsettings zu erschließen
- leitfadengestützte Experteninterviews mit projektverantwortlichen Lehrkräften, um deren Kontext- und Erfahrungswissen zur Ausgestaltung von RU an der BS zu erheben
- leitfadengestützte Experteninterviews mit Schulleiter*innen, um strukturelle und organisatorische Rahmenbedingungen des RUs zu erheben
- leitfadengestützte Fokusgruppeninterviews mit Schüler*innen, um Perspektiven und Erfahrungen der Schüler*innen bzgl. RU an der BS zu erheben
02/2019: Auswahl der Projektschulen; Beginn der wissenschaftlichen Begleitung
Im Februar 2019 wählte der Projektbeirat auf der Grundlage einer größeren Anzahl an Bewerbungen acht Projektschulen aus.
Mitte Februar 2019 nahmen die Projektmitarbeiterinnen, Dr. Magdalena Endres und StRin Laura Pflaum, ihre Forschungstätigkeit an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg auf. Die an der Universität Bamberg angesiedelte wissenschaftliche Begleitung des StReBe-Projekts startete.
12/2018: Projektausschreibung
Im Dezember 2018 erfolgte die Ausschreibung zur Teilnahme am Schulprojekt zur Stärkung des konfessionellen Religionsunterrichts an Berufsschulen in Bayern (kurz: StReBe), welches vom Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus (StMUK) in Zusammenarbeit mit der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern (ELKB) und der Katholischen Kirche initiiert wurde. Die Ausschreibung richtete sich an alle bayerischen Berufsschulen, die an einer Weiterentwicklung ihres Religionsunterrichts interessiert sind. Die Bewerbungen waren durch die Schulen bis zum 31.01.2019 an das Referat VI.4 im Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus zu richten. Einzureichen war ein maximal zweiseitiges Schreiben, welches eine Kurzbeschreibung der aktuellen Situation des Religionsunterrichts an der jeweiligen Schule sowie die Motivation zur Projektteilnahme enthielt.
Die wissenschaftliche Begleitung des StReBe-Projekts, das ab Schuljahr 2019/20 läuft, liegt bei den beiden Lehrstühlen für Religionspädagogik und Didaktik des Religionsunterrichts der Otto-Friedrich-Universität Bamberg.