Vera Katzenberger

Prof. Dr. Eric Sucky mit Nikolausstiefel

Vera Katzenberger

Jonas Wiese erklärt die logistischen Herausforderungen, die der Nikolaus bewältigen muss

Vera Katzenberger

Am Ende gab es eine schokoladige Überraschung

"Von der Logistik des Nikolaus"

Wie schafft der Nikolaus es eigentlich, alle ca. 11 Mio. Kinder in Deutschland pünktlich mit Geschenken zu beglücken?

 

Dieser Frage widmeten sich Prof. Dr. Eric Sucky und sein wissenschaftlicher Mitarbeiter Jonas Wiese in ihrem Vortrag "Morgen, Kinder, wird’s was geben! Von der Logistik des Nikolaus oder wie schafft der 'alte Mann' die Geschenke zu den Kindern?" im Rahmen der Kinder-Uni am19. November 2016. Im Herder-Gymnasium in Forchheim lauschten 70 neugierige und interessierte Kinder zwischen 9 und 12 Jahren den Erklärungen der beiden Wissenschaftler. Ziel war es, den Kindern anhand eines bekannten Beispiels bzw. Phänomens den Begriff und die Aufgabe der Logistik näher zu bringen.

Der Nikolaus hat dabei enorme Aufgaben vor sich: er muss 11 Millionen Wunschzettel lesen, wenn man ihm ein Jahr zum Lesen zugesteht, hätte er nicht einmal 3 Sekunden pro Wunschzettel und der Wunschzettelstapel ist mit 1.100 Meter höher als der "Burj Khalifa" in Dubai.

Wenn man jedem Kind ein kleines Päckchen zugesteht, wäre der Päckchenstapel mit über 48.000 Kubikmetern mehr als doppelt so groß wie die "Brose Arena" in Bamberg.

Bekommt jedes Kind ein Geschenk mit einem Gewicht von 500g, wäre das Gesamtgewicht 5.500 Tonnen.

Diesen riesigen Geschenkeberg mit einem Gewicht von 5.500 Tonnen müsste der Nikolaus dann mit einer Geschwindigkeit von 66.666 km/h von Haus zu Haus transportieren, um alle Haushalte mit Kindern in Deutschland rechtzeitig innerhalb von 24 Stunden beliefern zu können. Falls er tatsächlich alleine arbeiten sollte, müsste er hier die Grenzen der Physik sprengen, sonst würde er einfach bei der Masse und Geschwindigkeit in einem riesigen Feuerball verglühen.

Zu vermuten ist also, dass der Nikolaus ganz viele fleißige Helfer hat.

Nimmt man an, dass tatsächlich 8 Millionen Haushalte am Nikolaustag mithilfe von LKWs mit einem Paket beliefert werden, hätten wir eine Gesamtbelastung von 888.000.000 kg CO2. Da ein Baum bspw. 10-15 kg CO2 im Jahr kompensieren kann, müssten extra für den Nikolaustag 80 Mio. Bäume gepflanzt werden, um CO2 neutral zu arbeiten – hoffentlich fliegt der Nikolaus mit umweltfreundlichem Rentierantrieb.

Die Kinder waren erstaunt, begeistert und eifrig dabei, Lösungsvorschläge für die Logistikprobleme des Nikolaus zu finden. Am Ende gab es noch eine kleine schokoladige Überraschung für die kleinen Nachwuchsstudentinnen und -studenten, die sie sich nach einer Stunde harter Denkarbeit verdient hatten.

Die Experten am Lehrstuhl können im Rahmen ihrer jeweiligen Forschungsgebiete ebenfalls Empfehlungen für die Logistikprobleme des Nikolaus geben:

Jonas Wiese: "Wir empfehlen dem Nikolaus, seine Auslieferung mit denen des Christkindes und des Osterhasen zusammenzulegen, um so zwei Drittel CO2-Emmissionen einzusparen."

 

Immanuel Zitzmann: "Der Nikolaus als One-Man-Show hat sowieso ausgedient. Er muss dringend Flexibilitätspotentiale aufbauen, um so auch die Robustheit, Resilienz und Agilität seiner Supply Chain zu verbessern."

 

Björn Asdecker: "Der Nikolaus wird aufgrund seiner liberalen Rücknahmepolitik aber auch immer mehr das Opfer der exponentiellen Kostenwirkung zunehmender Retourenquoten."

 

David Karl: "Mit dem Rollout einer ordentlichen Big-Data-/Predictive-Analytics-Lösung könnte der Nikolaus mindestens 70% der Kinderwünsche korrekt vorhersagen und so die Kundenwünsche deutlich besser erfüllen, was im Rahmen des präventiven Retourenmanagements auch die Anzahl der Retouren verringert."

 

Hier finden Sie ebenfalls Informationen zu unserem Vortrag und weiteren Terminen der Kinder-Uni.