Unser Angebot: Nutzen Sie unser Aufnahmestudio
Um zentrale Einrichtungen wie Medientechnik und Rechenzentrum zu entlasten, haben wir in unserem Labor (04.057) im Gebäude WE5 auf der ERBA ein semiprofessionelles Aufzeichnungs- und Streamingstudio eingerichtet. Dort lassen sich mit wenig Aufwand Videos produzieren und auf Wunsch auch live ins Internet übertragen.
Wir stellen unser Studio unbürokratisch allen Lehrenden der Universität Bamberg zur Verfügung. Sie können dort Ihre Lehrveranstaltungen digitalisieren, also aufzeichnen und/oder streamen. Wir kümmern uns im Rahmen unserer Möglichkeiten (Hilfskräfte und Raum verfügbar) um alle Schritte von der Aufnahme bis zur Kodierung der fertigen Videodatei.
Falls Sie selbst eine Aufnahmelösung aufbauen, teilen wir mit Ihnen auch gerne unser Erfahrungswissen, das wir seit dem Jahr 2018 bei der Aufzeichnung von Lehrveranstaltungen gesammelt haben.
Letzte Aktualisierung dieser Seite: 09.11.2020
Möglichkeiten und Ablauf einer Aufnahme
Was kann aufgezeichnet werden? Aufgenommen werden standardmäßig (jedoch optional) sowohl ein Videobild der Lehrperson als auch HDMI-und Audio-Ausgabesignale des Laptops. Aufnehmen lassen sich der gesamte Bildschirminhalt, also etwa darauf laufende Powerpoint-Präsentationen oder abgespielte Videos. Weiterhin besteht nach Absprache auch die Möglichkeit, zusätzlich oder anstelle eines Laptops ein iPad (ggf. auch ein eigenes HDMI-fähiges Tablet) mit Stift als digitalen Tafelersatz zu verwenden, um etwa PDFs während der Aufzeichnung zu annotieren.
Wie erfolgt die Videoaufnahme? Die Videoaufnahme erfolgt bevorzugt an einem höhenverstellbaren Stehtisch vor neutralem dunkelgrauem Hintergrund (kein Greenscreen). Eine Aufnahme im Sitzen ist grundsätzlich ebenfalls möglich. Die Stimme der Lehrperson kann entweder über ein vorhandenes Richtmikrofon oder ein Headset-Mikrofon, das am Kopf getragen wird, abgenommen werden. Das Headset-Mikrofon ist in der Aufnahme kaum zu sehen und hat den Vorteil, dass die Lautstärke auch bei Kopfbewegungen konstant bleibt.
Direkt unterhalb der Videokamera befindet sich ein Bildschirm, auf dem die Lehrperson den aktuellen Bildschirminhalt ihres Laptops sieht. Dadurch fällt es leichter, während des Vortrags in die Kamera zu schauen.
Weiterhin ist ein stationärer Windows-PC mit Office 365 vorhanden, der bei Aufnahmen genutzt werden, um die Referentenansicht von Powerpoint direkt neben der Kamera anzuzeigen.
Wie sieht das Resultat aus? Für die Aufnahme sind verschiedene Szenen konfigurierbar, entweder der Oberkörper der Lehrperson im Vollbild, das Ausgabesignal des Laptops im Vollbild oder beide Bilder nebeneinander, wobei frei wählbar ist, welche der beiden Quellen groß angezeigt wird. Sowohl 4:3- als auch 16:9-Folien werden unterstützt. Zwischen den Szenen kann entweder am Aufnahmerechner gewechselt werden (der während der Aufnahme von uns bedient wird) oder über ein Bedienfeld, das für das Publikum unsichtbar direkt vor der Lehrperson liegt.
Das von uns verwendete Programm OBS Studio mischt aus den zwei Bildquellen ein fertiges Video. Es ist daher nicht ohne weiteres möglich, nachträglich andere Szenen zu wählen oder die Bildkomposition zu verändern. Auf Wunsch können wir (zusätzlich zum in OBS Studio produzierten Video) die Aufzeichnung der Kamera zusätzlich noch auf einer SD-Karte abspeichern. Dieses ungeschnittene Material können wir bei Bedarf zur nachträglichen Bearbeitung zur Verfügung stellen.
Wie bekommt man die Aufnahmen? Direkt nach der Aufnahme wird das fertige Video kodiert. Dies dauert ja nach Videolänge zwischen 5 Minuten und 2 Stunden. Das Video steht dann auf einem Webserver als MP4-Datei zum Download zur Verfügung. Dort können Sie es herunterladen, um es dann z.B. in Panopto hochzuladen.
Welches Format haben die Videos? Standardmäßig erzeugen wir MP4-Videos mit der gängigen H.264-Kodierung (2-pass VBR) in der Auflösung 1920x1080 Pixel (FullHD 16:9-Format) mit 30 Bildern/Sekunde. Der Ton wird mit AAC bei 44,1 kHz kodiert (Mono).
Dieses Format erzeugt vergleichsweise kleine Videos, um auch Studierende mit schmalbandigen Internetzugängen den Zugang zu ermöglichen. Ein 18-minütiges Video, in dem sich Folien und Lehrperson im Vollbild gleichberechtigt abwechseln, benötigt ca. 100 MB, eine 90-minütige Vorlesung, in der die Lehrperson die gesamte Zeit im Miniaturformat neben den Folien zu sehen ist, benötigt etwa 225 MB. Andere Formate sind ebenfalls möglich, etwa HD (720p).
Live-Streaming
Neben der Aufzeichnung für asynchrone Lehrformate besteht in unserem Studio auch die Möglichkeit, Veranstaltungen mittels Live-Streaming synchron durchzuführen.
Durch die Videokodierung ist beim Streaming via Panopto bzw. anderen RTMP/HLS-basierten Verfahren mit einer Verzögerung von ca. 15–45 Sekunden zwischen der Aufnahme und dem Empfang bei den Studierenden zu rechnen. Interaktive Veranstaltungen mit Rückfragen (z.B. per Chat) lassen sich unter diesen Bedingungen grundsätzlich durchführen, allerdings empfiehlt es sich dann, den Chat von einem Moderator überwachen und konsolidieren zu lassen, um anstehende Fragen en block zu beantworten.
Interaktive sychrone Veranstaltungen (z.B. Seminare) können im Studio ebenfalls durchgeführt werden. Die vorhandenen Kameras und Mikrofone lassen sich via USB am eigenen Laptop anschließen und können dann in einer Videokonferenz-Software ausgewählt werden.
Eine weitere Option besteht darin, Videos vorab aufzuzeichnenund zu bestimmten Terminen zu streamen. Diesen synchron-asynchronen Ansatz verwenden wir selbst in unseren Lehrveranstaltungen und bekommen dafür viel Zuspruch.
Panopto. Ein Live-Streaming von Aufnahmen über das universitätseigene Panopto-System ist möglich. Sie können ihre Livestreams selbst verwalten und ggf. auch die Aufnahmen verfügbar machen.
Andere Streaming-Dienste. Unterstützt werden grundsätzlich auch andere Streaming-Dienste mit RTMP-Streaming-Unterstützung, etwa die Open-Source-Lösung Open Streaming Platform sowie kommerzielle Anbieter wie YouTube oder Twitch. Wir selbst betreiben aktuell einen RTMP/HLS-basierten Streaming-Server mit nginx in einer VM bei Hetzner, um unabhängig von der Universitätsinfrastruktur Live-Streams anbieten zu können.
Technische Realisierung
Zur Aufzeichnung mit SDI/HDMI-USB3.0-Capture-Device bzw. einer PCIe-Capture-Karte mit der Software OBS Studio unter Linux haben wir früher ein Lenovo-Laptop T470s mit Core i5 verwendet. Inzwischen nutzen wir einen schallgedämmten Tower-PC.
Die Kodierung der aufgezeichneten Videos erfolgt auf einem unserer Linux-Server (Standort: WE5) mit der Open-Source-Software ffmpeg. In einer Weboberfläche lassen sich ggf. vor der Kodierung der Videos Schnittmarken setzen (kann von uns übernommen werden).
Sie erhalten nach der Aufnahme Links zu den MP4-Dateien Ihrer Videos.
Videokamera: zwei Panasoni Lumix DC-S5 Kameras mit 70mm bzw. 50mm Festbrennweiten-Objektiven (Sigma); früher: zwei JVC GY-HM200 (freie Blenden- und Belichtungszeitenwahl, XLR-Mikrofoneingänge, SDI- und HDMI-Ausgang; 4K-fähig, nutzen wir aber nicht), Aufnahmen mit offener Blende für Tiefenunschärfe (2.8) und Belichtungszeit 1/60.
Beleuchtung: 3x LED-Videolichter bicolor von Neewer mit 480 LEDs; zwei 60x60 LED-Panel: Falcon Eyes RX-24TDX. eingestellte Lichtfarbe 5000K (Tageslicht, Weißabgleich erfolgt in der Kamera).
Mikrofone: DPA 4066 OC-A-F00-LH beige Headset-Mikrofon (Kugelcharakteristik), Rode NTG5 Richtmikrofon; früher: Rode NT1 Kit Großmembranmikrofon
Mischer: Thomann t.mix 502 zur Abmischung von Laptop-Audio (Klinke 3,5mm) und Sprache (XLR), Steinberg mkII
HDMI-Audio-Embedder, um Audiosignal bei der Aufnahme in den HDMI-Datenstrom des Laptops einzubetten (optional)
div. HDMI-Splitter 1x in, 2x out
Video-Capture-Karte: Blackmagic DeckLink Quad HD PCIe-Karte (4x FullHD-Inputs via HDMI) für Kamerabild und Laptop-HDMI-Signal; alternativ: Magewell SDI-Capture-Devices via USB 3.0 (alternativ: BlackMagic und Elgato Camlink 4K für HDMI-Capture).