Start: Bildungszertifikat „Nachhaltige Entwicklung“
Die Otto-Friedrich-Universität Bamberg setzt ein Zeichen für eine nachhaltige Zukunft und erweitert ihr Bildungsangebot um das Bildungszertifikat „Nachhaltige Entwicklung“: Ab dem Wintersemester 2024/25 haben Studierende die Möglichkeit, das Zertifikat zu erwerben. Eine Veranstaltungsreihe ist auch für die an Nachhaltigkeitsthemen interessierte Öffentlichkeit zugänglich. Die Universität Bamberg ist damit die erste Hochschule in Bayern, die ein fakultätsübergreifendes Bildungszertifikat zur nachhaltigen Entwicklung nach einem bayernweit gemeinsam erarbeiteten Standard anbietet.
Nachhaltigkeit in allen Bereichen der Universität verankern
„Das Zertifikat ‚Nachhaltige Entwicklung’ ist ein weiterer Meilenstein auf unserem Weg zu einer nachhaltigen Universität. Es integriert sich nahtlos in unsere umfassenden Bestrebungen, Nachhaltigkeit nicht nur im Campusmanagement, sondern auch in Forschung und Lehre – also in allen Bereichen der Universität – zu verankern“, erläutert Dr. Dagmar Steuer-Flieser, Kanzlerin und Nachhaltigkeitsbeauftragte der Universität. „Dabei legen wir besonderen Wert darauf, dass Nachhaltigkeit in allen Dimensionen – ökologisch, kulturell, sozial und ökonomisch – Berücksichtigung findet.“
Bildungsangebot für Studierende
Das Bildungsangebot richtet sich an alle Studierenden in Bachelor-, konsekutiven Master- oder Lehramtsstudiengängen an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg, die sich für Aufgaben der nachhaltigen Entwicklung qualifizieren wollen. Um das Zertifikat zu erhalten, müssen Studierende insgesamt mindestens 15 ECTS-Punkte in Modulen sammeln, die laut Modulhandbuch für das Zertifikat angerechnet werden können. Dabei sollen drei Bereiche abgedeckt werden: Das Basismodul „Diskurswerkstatt: Nachhaltige Entwicklung interdisziplinär!“, ein Projektmodul sowie ein Vertiefungsmodul. Alle Fakultäten bieten Lehrveranstaltungen an – so können Studierende entsprechend ihrer persönlichen Interessen Module aus dem geistes- und kulturwissenschaftlichen Bereich, aus den Humanwissenschaften, aus der Wirtschaftsinformatik und Angewandten Informatik sowie aus den sozial- und wirtschaftswissenschaftlichen Fächern wählen. Zudem steht auch ein Kurs „Grundlagen Nachhaltigkeit“ der TH Deggendorf im Rahmen der Virtuellen Hochschule Bayern (vhb) als externes Angebot zur Verfügung. Künftig soll es über die vhb weitere Kurse geben, die für das Zertifikat angerechnet werden können. „Wir sind überzeugt, dass wir durch dieses Zertifikat unsere Studierenden dazu motivieren, verantwortungsbewusste Entscheidungen zu treffen und aktiv an der Gestaltung einer nachhaltigen Zukunft mitzuwirken“, sagt Prof. Dr. Stefan Hörmann, Vizepräsident für Lehre und Studierende. „Dieses Programm bietet die große Chance, sich umfassend mit drängenden Fragen unserer Zeit auseinanderzusetzen.“
Diskurswerkstatt offen für alle
Bei dem Basismodul „Diskurswerkstatt“ handelt es sich um eine interdisziplinäre Ringlehrveranstaltung. Sie ist offen für alle an Nachhaltigkeitsthemen interessierten Personen in der Gesellschaft und wird jährlich zum Wintersemester angeboten. Die Teilnehmenden diskutieren über Generationengerechtigkeit und lernen unterschiedliche Perspektiven auf Transformationsfelder wie Energie, Landwirtschaft und Konsum kennen. Sie beleuchten dabei die unterschiedlichen Stellschrauben von Veränderung (Zivilgesellschaft, Politik, Unternehmen) und lernen Bildungsansätze sowie konkrete Initiativen in und um Bamberg kennen.
Bayernweit hochschulübergreifend gleiche Kriterien für Bildungszertifikat
Künftig soll es ähnliche Bildungszertifikate noch an weiteren Hochschulen in Bayern geben. Erarbeitet wurden die bayernweiten Anforderungen für die Vergabe von Bildungszertifikaten zur nachhaltigen Entwicklung von der 2019 gegründeten Arbeitsgruppe Zertifikat des Zentrums Hochschule und Nachhaltigkeit in Bayern (BayZeN), der mit Dr. Yelva Larsen und Dr. Nicole Höhn auch zwei Mitarbeitende der Universität Bamberg angehören. Ziel ist es, in Bayern hochschulübergreifend nach den gleichen Kriterien die Ausbildung für nachhaltige Entwicklung zu fördern. „In diesem bayernweit abgestimmten Rahmen haben wir von der Arbeitsgruppe Studium und Lehre der Steuerungsgruppe Nachhaltigkeit an der Universität Bamberg in einem konstruktiven Austausch mit den Fakultäten und der Universitätsverwaltung unsere Bamberg-spezifische Version des Bildungszertifikats entwickelt“ erläutert Nicole Höhn, Koordinatorin des Zentrums für Schlüsselkompetenzen. „Mit der Diskurswerkstatt ist bei uns Interdisziplinarität als fester Bestandteil des Bildungszertifikats verankert.“
Die Einführung des Zertifikats kommt an der Universität Bamberg genau zum richtigen Zeitpunkt: Denn seit dem Sommersemester 2024 ist die neue Professur für Erziehungswissenschaft mit Schwerpunkt Bildung für nachhaltige Entwicklung besetzt. Prof. Dr. Anne-Katrin Holfelder sagt: „Es ist eine großartige Gelegenheit, gerade jetzt an die Universität Bamberg zu kommen und das Bildungszertifikat ‚Nachhaltige Entwicklung’ mitzugestalten. Ich bin davon überzeugt, dass Bildung ein hohes Potential für nachhaltige Veränderung hat und freue mich darauf, mit Studierenden, Kolleginnen und Kollegen der Universität Bamberg, aber auch Initiativen aus der Region zusammenzuarbeiten, um in der Diskurswerkstatt und darüber hinaus die Möglichkeit für mehr Veränderung und mehr Nachhaltigkeit aufzuzeigen.“ Holfelder plant zudem, im Bachelorstudiengang Pädagogik einen eigenen Schwerpunkt „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ einzuführen.
Alle Informationen zum Bildungszertifikat „Nachhaltige Entwicklung“ unter: https://www.uni-bamberg.de/babt/schluesselkompetenzen/angebote-fuer-studierende/zne/
Die Termine für die öffentliche Diskurswerkstatt werden zukünftig ebenfalls dort bekanntgegeben.
Bild "Zertifikat(3.7 MB)": Das Bildungszertifikat „Nachhaltige Entwicklung“ richtet sich an Studierende der Universität Bamberg. Im Basismodul „Diskurswerkstatt“ kommen sie in den Dialog über Themen rund um nachhaltige Entwicklung. Dieses Modul ist auch für die interessierte Öffentlichkeit zugänglich.
Quelle: Benjamin Herges/Universität Bamberg
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