Jüdische Ruhestätten als historische Zeugnisse entdecken
Jüdische Friedhöfe in Franken fordern Wissenschaft und Gemeinden heraus: „Es sind viele, die Anzahl der Grabsteine ist hoch und sie sind häufig in einem schlechten Zustand“, erklärt Dr. Susanne Talabardon, Professorin für Judaistik an der Universität Bamberg. „Dabei sind die Friedhöfe ein historisches Sachzeugnis von höchstem Rang.“ Die Grabinschriften sind beispielsweise eine reichhaltige Quelle für biografische Informationen über die dort Bestatteten. Für eine fachgerechte Analyse und Instandhaltung braucht es ein interdisziplinäres Team und die enge Einbindung von politisch Verantwortlichen, Lokalhistorikerinnen und -historikern sowie der Stadtverwaltung. „Die Dokumentation des Jüdischen Friedhofs Baiersdorf ist ein Paradebeispiel für eine solche Zusammenarbeit“, so Talabardon. Einblicke in Forschung und Kooperation bekommen Interessierte im Rahmen der Reihe „Hands on – Bambergs Forschung live“ am Mittwoch, 18. Dezember 2019, in einer Führung mit anschließendem Vortrag.
Während des Rundgangs entdecken Teilnehmende gemeinsam mit Forschenden der Universität Bamberg die Besonderheiten des Jüdischen Friedhofs Baiersdorf. Treffpunkt hierfür ist um 14 Uhr an den Stolpersteinen vor dem Haus der Hauptstraße 10. Aus Rücksichtnahme auf die jüdische Tradition werden Herren beim Besuch des Jüdischen Friedhofs gebeten, eine Kopfbedeckung zu tragen.
Im Anschluss an die Führung stellen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Bamberger Judaistik in Kooperation mit lokalen Akteurinnen und Akteuren ab 15 Uhr ihre praktische Forschungsarbeit im Rathaus Baiersdorf, Waaggasse 2, vor. Interessierte werden um Anmeldung bis Montag, 16. Dezember, unter annette.strobler(at)uni-bamberg.de oder unter 0951/863-2216 gebeten.
Die Reihe „Hands on – Bambergs Forschung live“ lädt von Oktober bis Februar zu öffentlichen Workshops, Kooperationen mit Schulen, Ausstellungen, einem Film-Festival, Lesungen und Vorträgen in die Universität Bamberg ein. Das Programm bietet praktische Einblicke in die Forschung verschiedenster kleiner Disziplinen und ist Teil der Kleine Fächer-Wochen 2019/2020. Mit 29 kleinen Fächern, darunter auch die Judaistik, hat die Universität Bamberg gemessen an der Gesamtfächerzahl bayernweit die Nase vorn. Ziel der Kleine Fächer-Wochen ist es, den wissenschaftlichen Wert, die gesellschaftliche Relevanz und die Bildungsmöglichkeiten dieser Disziplinen vor- und herauszustellen.
Weitere Informationen unter: www.uni-bamberg.de/events/kleine-faecher-wochen/hands-on
Weiterführende Informationen für Medienvertreterinnen und -vertreter:
Kontakt für inhaltliche Rückfragen:
Prof. Dr. Susanne Talabardon
Professur für Judaistik
Tel.: 0951/863-2195
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