Erstmals „Digitale Geschichtswissenschaften“ in Bayern
Handschriften, Briefe, Akten, Bilder: Historikerinnen und Historiker erforschen mit Quellen die Vergangenheit. Durch die fortschreitende Digitalisierung wird es auch für sie immer wichtiger, sich mit digitalen Technologien auszukennen. Forschende können damit auf Quellen zeit- und ortsunabhängig zugreifen und erhalten neue Möglichkeiten, Antworten auf ihre Fragen zu finden. Als erste bayerische Universität besetzt die Universität Bamberg derzeit eine Professur für Digitale Geschichtswissenschaften. Zum Sommersemester 2020 soll das Berufungsverfahren abgeschlossen sein.
„Die Universität lässt mit der Besetzung Angewandte Informatik und Geisteswissenschaften noch enger zusammenrücken“, erklärt Präsident Prof. Dr. Dr. habil. Godehard Ruppert die Strategie der Universitätsleitung. In der Fakultät Wirtschaftsinformatik und Angewandte Informatik (WIAI) gibt es in Bamberg bereits einen Lehrstuhl für Angewandte Informatik in den Kultur-, Geschichts- und Geowissenschaften – nun wird mit der Professur für Digitale Geschichtswissenschaften ein Gegenstück in der Fakultät Geistes- und Kulturwissenschaften (GuK) eingerichtet.
Die Professur soll sich historischen Fragestellungen mithilfe computergestützter Verfahren nähern. So lassen sich beispielsweise verschiedene Editionen eines Textes leichter vergleichen und auswerten oder historische Daten visualisieren. Auch große Mengen an Text können bearbeitet werden. „Wir sehen darin eine Chance zur Erweiterung unseres methodischen Spektrums und freuen uns auf den Austausch mit diesem zukunftsträchtigen Zweig unseres Faches“, sagt Prof. Dr. Mark Häberlein, Direktor des Instituts für Geschichtswissenschaften und Europäische Ethnologie. Die Professur soll auch in der Lehre neue Akzente setzen. „Insbesondere Masterstudierende können in Zukunft Kenntnisse in der digitalen Arbeit sammeln. Mit dem Angebot der Professuren für Historische Grundwissenschaften und für Digitale Geschichtswissenschaften erhalten Studierende in Bamberg eine breite Ausbildung in den Methoden und Arbeitsweisen des Faches.“
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