Inklusion – zwischen Förderung und Ausgrenzung
Inklusion spielt in der Schule und in der Lehrerinnen- und Lehrerbildung eine immer zentralere Rolle. Das liegt auch an der gesetzlichen Verankerung, dass Inklusion Aufgabe aller Schulen ist. Inklusion heißt nicht nur, Kinder und Jugendliche mit und ohne Behinderung in Regelschulklassen zu unterrichten. Es bedeutet auch, Kinder einzubeziehen, die sich auf andere Weise unterscheiden, etwa hinsichtlich ihres Lerntempos oder ihres ethnischen oder sozialen Hintergrundes. Dies kann für Lehrkräfte einen täglichen Spagat zwischen dem Unterrichten der Klasse und dem Fördern Einzelner bedeuten. „Inklusive Exklusion oder exklusive Inklusion. Heterogenität in Schule und Unterricht“ heißt der Titel der dritten BAS!S-Jahrestagung. Interessierte können kostenlos an der Online-Tagung der Universität Bamberg am Donnerstag, 25. März 2021, teilnehmen.
Forschende und Lehrkräfte, überwiegend von bayerischen Universitäten und Schulen, sowie Beteiligte am Projekt „Basiswissen Inklusion und Sonderpädagogik“ (BAS!S) beleuchten in ihren Beiträgen verschiedene Facetten von Inklusion und Exklusion. Denn: „Formal ist das bayerische Bildungssystem zwar an vielen Stellen inklusiv“, erläutert die Organisatorin der Tagung, Prof. Dr. Barbara Drechsel, die an der Universität Bamberg die Professur für Psychologie in Schule und Unterricht innehat. „In der Umsetzung und anhand empirischer Daten finden wir allerdings nach wie vor ein Bildungssystem, das Schülerinnen und Schüler aus verschiedenen Gründen ausgrenzt.“ Eine zentrale Frage der Tagung lautet daher: Welche professionellen Kompetenzen sollten Lehrkräfte besitzen, um komplexe Inklusionsaufgaben zu meistern?
Der Erziehungswissenschaftler Prof. Dr. Thorsten Bohl von der Universität Tübingen leitet die Tagung um 12.45 Uhr mit dem Überblicksvortrag „Inklusion, Exklusion und Umgang mit Heterogenität“ ein. Es folgen verschiedene, parallele Workshops zu Praxiserfahrungen und Forschungsergebnissen – etwa von Dr. Michael Kirch von der Ludwig-Maximilians-Universität München, der über den Einsatz von digitalen Medien in inklusiven Umgebungen spricht: „Inclusive Appucation“ geht davon aus, dass Medien für die verschiedensten Förderbereiche umfangreiche Möglichkeiten im Rahmen eines inklusiven Unterrichts bieten. Welche anderen möglichen Formen der Zusammenarbeit existieren und welche Kooperations- und Ergänzungsmöglichkeiten praktiziert werden können, diskutieren die Teilnehmenden im Workshop.
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Vertretungsprofessorin am Lehrstuhl Grundschulpädagogik und -didaktik
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