Vortragsreihe wirft soziologischen Blick auf Digitalisierung
In den vergangenen zwei Jahrzehnten hat die Gesellschaft eine umfassende und rasch fortschreitende Digitalisierung des Alltags, des öffentlichen Lebens und der Arbeitswelt erlebt. Diese rapide Veränderung des Lebens sei im Grunde nur mit den Umbrüchen im Zeitalter der Renaissance oder der Industrialisierung des 18. und 19. Jahrhunderts vergleichbar, so die These von Prof. Dr. Johannes Weyer, Technische Universität Dortmund: Am Montag, 9. Dezember 2019, spricht der Techniksoziologe an der Universität Bamberg über „Die Echtzeitgesellschaft. Wie smarte Technik unser Leben steuert“. Sein Vortrag ist der erste von insgesamt drei Veranstaltungen der öffentlichen Vortragsreihe „Digitalisierung aus soziologischer Perspektive“.
Der Vortrag orientiert sich am gleichnamigen Buch Johannes Weyers. „Viele Prozesse der Digitalisierung finden mittlerweile in Echtzeit statt, gestützt auf große Mengen verfügbarer Daten“, heißt es dort. „Das Leben in der Echtzeitgesellschaft scheint zwar weniger riskant und besser planbar, doch die Spielräume für flexibles Handeln werden zunehmend enger.“ Der Vortrag geht drängenden Fragen an die Digitalisierung und Beschleunigung der Lebenswelt nach: Lassen sich die datengetriebenen Prozesse überhaupt noch beherrschen? Und wie könnte eine politische Steuerung der Echtzeitgesellschaft aussehen?
Am 13. Januar 2020 folgt ein Vortrag zum Thema „Soziologische Perspektiven auf algorithmische Realitäten“, am 27. Januar geht es um die Frage, wie kollaborative Roboter die Arbeitswelt verändern werden. Alle Veranstaltungen beginnen um 18.15 Uhr im Raum 02.55, Feldkirchenstraße 21. Organisiert wird die Reihe von Prof. Dr. Thomas Kern, Inhaber des Lehrstuhls für Soziologie, insbesondere soziologische Theorie.
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