Bamberger Expertise zu den Landtagswahlen im Herbst

Forschende stehen Medienschaffenden für Fragen rund um die Kommunikation im Wahlkampf zur Verfügung

Im September 2024 wird in drei deutschen Bundesländern gewählt – Sachsen, Thüringen und Brandenburg. Politische Kommunikation, ob digital oder analog, spielt dabei eine zentrale Rolle. Forschende der Otto-Friedrich-Universität Bamberg stehen Journalistinnen und Journalisten für Fragen zu folgenden Themen zur Verfügung:

Welche Kommunikationsstrategien nutzen die Parteien im Wahlkampf?

Prof. Dr. Olaf Hoffjann, Professur für Kommunikationswissenschaft, insbesondere Organisationskommunikation und Öffentlichkeitsarbeit:

„In Wahlkämpfen werben Parteien für ihre politischen Programme und ihre Kandidatinnen und Kandidaten. Es geht um einen Wettbewerb der Ideen, bei dem sie Unterschiede deutlich machen. All das setzt voraus, dass sich die Parteien Gehör verschaffen können und in der Öffentlichkeit Alternativen diskutiert werden. Bei den Landtagswahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg wird sich zeigen, ob es zu einem solchen Wettstreit der Ideen kommt oder ob das Verhindern einer in Teilen rechtsextremen Partei die Medienberichterstattung dominieren und die öffentliche Aufmerksamkeit absorbieren wird. Gelingt es insbesondere den Parteien der Mitte, die keine Machtoption auf die Staatskanzlei haben, inhaltliche Diskussionen zu initiieren und wahrgenommen zu werden?“

E-Mail: olaf.hoffjann(at)uni-bamberg.de

Forschungsthemen:

  • Politische Kommunikation und Kommunikationsstrategien
  • Postfaktische Politik und Desinformationen
  • Strategische Ambiguität

Digitale Medien im Wahlkampf

Prof. Dr. Andreas Jungherr, Lehrstuhl für Politikwissenschaft, insbesondere Digitale Transformation:

„Digitale Medien werden inzwischen von allen Parteien routiniert in Wahlkämpfen verwendet. Dabei können sie die Reichweite von Parteien in die Bevölkerung erhöhen, Medienberichterstattung durch gezielte Aktionen auslösen und generell die Modernität von Parteien und Kandidatinnen und Kandidaten symbolisieren. Gleichzeitig ist der digitale Wahlkampf schon lange nicht mehr nur virtuell, sondern in der Gesamtkampagnenführung integriert. Digitalen Wahlkampf muss man also immer im Wechselspiel mit den Zielen und Methoden der Gesamtkampagne bewerten."

E-Mail: andreas.jungherr(at)uni-bamberg.de

Forschungsthemen:

  • Öffentlichkeit
  • Wahlkampf
  • Digitale Medien
  • Desinformation
  • KI im Wahlkampf

Politische Werbung online

Prof. Dr. Isabel Kusche, Professur für Soziologie mit dem Schwerpunkt digitale Medien:

„Politische Werbung in sozialen Medien ist längst Teil von Wahlkämpfen, auch bei Landtagswahlen. In den letzten Jahren haben die Möglichkeiten, dort Zielgruppen passgenau anzusprechen, unter dem Stichwort Microtargeting für Aufregung gesorgt. Vergangene Landtagswahlen haben gezeigt, dass Parteien von diesen Möglichkeiten in sehr unterschiedlichem Ausmaß Gebrauch machen. Dabei verrät die Art und Weise, wie Parteien die Möglichkeiten zur Zielgruppenauswahl nutzen, die digitale Plattformen Werbetreibenden bieten, einiges darüber, wie sie ihre Wählerschaft sehen.“

E-Mail: isabel.kusche(at)uni-bamberg.de

Forschungsthemen:

  • Politische Kommunikation und digitaler Wandel
  • Wahlwerbung

Weiterführende Informationen für Medienvertreterinnen und -vertreter:

Medienkontakt:
Hannah Fischer
Pressestelle/Pressereferentin
Tel.: 0951/863-1445
redaktion.presse@uni-bamberg.de