Sammelbandbeitrag: Digitale Kampagnenführung
Digitale Medien sind wichtige Elemente in der Arbeit politischer Parteien und Kampagnenorganisationen auf der ganzen Welt geworden. Beispiele aus US-Präsidentschaftskampagnen dominieren die öffentliche Vorstellung von digitalem Wahlkampf. Gleichzeitig ist es wichtig zu sehen, dass die Nutzung digitaler Medien in der Politik je nach Wahlkampfkontext und -ressourcen sehr unterschiedlich ist. Dies macht es notwendig, die Nutzung digitaler Medien durch Parteien und Kampagnenorganisationen in unterschiedlichen zeitlichen und internationalen Kontexten zu analysieren, anstatt zu erwarten, dass US-Beispiele global gelten. Das Kapitel beginnt mit einer Diskussion einiger der vorherrschenden theoretischen und empirischen Ansätze zur Untersuchung digitaler Kampagnen. Im Anschluss daran stellt das Kapitel einen analytischen Rahmen vor, der sich auf Kampagnenfunktionen für die Diskussion digitaler Kampagnen konzentriert:
1. Der Einfluss digitaler Medien auf Organisationsstrukturen und Arbeitsroutinen,
2. die Sammlung und Zuweisung von Ressourcen,
3. das Erreichen von Sichtbarkeit in Kommunikationsräumen und das Erreichen von Zielgruppen,
4. sowie die Verwendung digitaler Medien als Symbol für Professionalität und Innovation von Parteien und ihren Kandidaten.
Das Kapitel bietet damit einen konzentrierten Überblick über aktuelle Forschung und zeigt wichtige Forschungslücken auf.
Jungherr, Andreas (2023). Digital campaigning: How digital media change the work of parties and campaign organizations and impact elections. In Research Handbook Digital Sociology, Hrsg. Jan Skopek. Cheltenham: Edward Elgar. S. 446-462.